Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Geliebte des Kosaken

Die Geliebte des Kosaken

Titel: Die Geliebte des Kosaken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan McFadden
Vom Netzwerk:
jetzt?“, flüsterte er. „Immer noch Angst?“
    Sie atmete tief ein und schmiegte sich wohlig an ihn. „Etwas schon. Aber es ist anders. Wie eine große Anspannung, das Gefühl, dass eine riesige Kraft dort oben am Himmel wirkt, und niemand kann ihr Einhalt gebieten. Verstehst du, was ich meine?“
    „Schon“, murmelte er und strich ihr sanft eine Haarsträhne aus der Stirn. „Versuch einfach, nicht daran zu denken.“
    Ein Blitz durchzuckte den Raum, gleich darauf krachte der Donner über ihnen, als sei am Himmel ein riesiger Fels geborsten.
    „Nicht dran denken“, seufzte sie, „wie soll ich das anstellen?“ Er spürte, wie sie ihre Arme unter seiner Jacke hindurchstreckte und ihn umschlang, und sein Herz hämmerte so laut, dass er sicher war, sie müsse es spüren. Langsam neigte er den Kopf, sein Mund berührte ihre heiße Wange und streifte leicht ihre Lippen. Sie regte sich nicht. Er wurde mutiger, küsste ganz sacht ihre Schläfe, glitt mit den Lippen über ihre Wange hinunter zu ihrem Hals und spürte die zarte, weiße Haut mit der Zunge.
    „Andrej …?“
    „Psst“, murmelte er zärtlich.
    „Das kitzelt …“
    Er umfasste sie fester, bog ihren Kopf ein wenig zurück und umschloss ihre Lippen mit seinem Mund. Es war so berauschend, dass er Mühe hatte, seinen raschen Atem zu beherrschen, denn er wollte sie nicht erschrecken. Sie wehrte sich immer noch nicht, erst als seine Zunge über ihre weichen Lippen streichelte und einen vorsichtigen Versuch machte, zwischen sie einzudringen, löste sie die Arme und versuchte, ihn fortzuschieben.
    „Hör auf damit, Andrej!“
    „Warum? Ich möchte nur, dass du deine Angst vor dem Gewitter vergisst.“
    „Aber mir wird schwindelig davon.“
    Das gefiel ihm zu hören, seine Bemühungen waren also nicht umsonst gewesen. „Unmöglich. Es muss der Donner sein, der dich schwindelig macht. Oder die Blitze. Die Anspannung …“
    Sie schien unschlüssig, und er blickte für einen Moment in ihre weit geöffneten Augen, die samtig und ein wenig verschleiert waren. Er spürte, dass ihr Widerstand jetzt schwach geworden war, und seine lang zurückgedrängte Leidenschaft wuchs ins Unendliche. Es war seine Stunde, die Stunde des Verführers, und er war kein Neuling in solchen Dingen. Ganz langsam und zärtlich würde er ihren süßen, hingebungsvollen Körper entkleiden, sie mit seinen Küssen, seinen Händen so erregen, dass sie sich wild an ihn klammerte und voller Sehnsucht seinen Namen rief. Oh, sie würde eine heißblütige Geliebte sein, da war er sich vollkommen sicher. Tausend zärtliche, erregende Spiele würde er sie lehren, sie stöhnen lassen, gurren vor süßer Begierde und dann endlich ganz langsam in sie eindringen, vorsichtig und ohne ihr allzu sehr weh zu tun, denn sie hatte ohne Zweifel noch nie mit einem Mann geschlafen.
    Er wäre bereit gewesen, sich mit Tod und Teufel herumzuschlagen, um dieses süße Ziel zu erreichen, und nun war es so nahe, dass ihm schwindelig war vor Begierde.
    Wieder näherte er sich ihr, tastete sich in kleinen, zärtlichen Küssen zu ihrem Mund, spürte die geschwungene Form ihrer vollen Lippen und drang mit seiner Zunge in den verlockenden, warmen Spalt ein. Die Leidenschaft ergriff von ihm Besitz, er stöhnte tief und dunkel auf, seine Hände tasteten nach dem Band, das ihre Bluse am Hals verschloss, lösten den Knoten, zogen den Stoff weit auseinander …
    Plötzlich zuckte sie heftig zusammen, ihr Körper wurde steif vor Abwehr, und sie zog hastig die Arme zurück, mit denen sie ihn umschlungen hatte. „Andrej!“, fauchte sie und stemmte ihre Fäuste gegen seine Brust. „Bist du ganz und gar verrückt geworden?“
    „Natalja“, stöhnte er sehnsuchtsvoll.,„Nadenka …“
    „Lass mich los! Du tust mir weh!“
    Er kam zu sich und begriff, dass er einen Fehler gemacht hatte. Sie war nicht wie andere Frauen, die er gekannt hatte. Und es war ja gerade das, was ihn so an ihr fesselte.
    „Na, so was“, brummte er, scheinbar über sich selbst verblüfft, und löste seine Arme von ihr, „es muss dieses Gewitter sein. Die Anspannung, weißt du. Ich war tatsächlich vollkommen durcheinander.“
    Sie hatte die Augenbrauen zusammengezogen und blitzte ihn feindselig an. „Tu das nie wieder, Andrej Dorogin!“, forderte sie drohend.
    „Es tut mir leid …“
    „Schwöre, dass du so etwas niemals wieder tun wirst!“, beharrte sie.
    Er druckste herum, denn es widerstrebte ihm, einen Meineid zu schwören. Doch er wurde

Weitere Kostenlose Bücher