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Die Geliebte des Kosaken

Die Geliebte des Kosaken

Titel: Die Geliebte des Kosaken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan McFadden
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zu müssen, zugleich aber ärgerte sie seine Antwort. Die erste vernünftige Idee! „Ja, ich weiß. Ich mache alles falsch“, sagte sie beleidigt. „Ich bekomme Muskelkater, falle in den Fluss, und auf dem Markt bin ich dir davongelaufen. Du hingegen bist unfehlbar. Du feilschst stundenlang um einen Sattel, den du dann doch nicht kaufst, prügelst dich mit allerlei Gesindel herum und sparst mein Geld, weil du nicht in einem Gasthaus übernachten willst …“
    Er lachte gutmütig über ihre Vorhaltungen und gab zu, dass auch er hin und wieder Fehler machte. Sie hatte sich also klammheimlich Männerkleidung besorgt – und er Trottel war die ganze Zeit über wütend gewesen, weil er glaubte, sie habe die Sachen für ihren heißgeliebten Oleg eingekauft.
    Sie waren noch am Abend aufgebrochen, um Nowgorod so rasch wie möglich zu verlassen. Stundenlang waren sie geritten, bis er endlich beschloss, die Nacht im Wald zu verbringen. Natalja war so erschöpft, dass sie nicht einmal protestierte, er hatte ihr seinen Sattel als Kopfpolster gegeben, sie in seinen Mantel gewickelt, und schon nach wenigen Minuten war sie tief und fest eingeschlafen. Zögernd hatte er sich dann neben ihr ausgestreckt, auf ihre ruhigen Atemzüge gelauscht und der Versuchung widerstanden, die Arme um die Schlafende zu legen.
    Am Morgen war sie zu seiner Überraschung frisch und munter erwacht, hatte ihm lächelnd erzählt, wie schön es sei, vom Morgengesang der Vögel geweckt zu werden, und das weiche Bett im Gasthaus schien zunächst vergessen. Stattdessen hatte sie ihn mit einer Reihe unangenehmer Fragen bedrängt. „Wieso kannten diese Männer dich, Andrej? Und was für ein seltsamer Handel war das, den sie mit dir eingehen wollten? Was für Zeug sollte da in drei Teile geteilt werden?“
    Er erklärte erfinderisch, dass er Geschäfte mit Rauchwaren aus Sibirien mache und diese Männer früher seine Teilhaber gewesen seien. Sie hätten ihn jedoch betrogen, deshalb wolle er unter keinen Umständen wieder mit ihnen zusammenarbeiten. Natalja glaubte ihm.
    „Ich hoffe sehr, dass wir diese Kerle niemals wiedersehen!“, sagte sie voller Abscheu.
    „Keine Sorge. Ich denke, sie haben genug.“
    „Wie konntest du dich überhaupt mit solchen Kerlen einlassen?“
    „Das frage ich mich inzwischen auch.“
    Er hatte sehr viel Überzeugungskraft, wenn er log, früher war er ziemlich stolz auf diese Fähigkeit gewesen. Doch vor Nataljas ernstem, vertrauensvollem Blick schämte er sich für seine Schwindeleien, denn er wäre ihr gegenüber gerne ehrlich gewesen. Doch das war völlig unmöglich. Gerade hatte sie ein wenig Vertrauen zu ihm gefasst, da wollte er jetzt auf keinen Fall als Goldschmuggler vor ihr stehen.
    „Dreh dich jetzt um, ich möchte mich umziehen“, verlangte sie und schnürte das Kleiderbündel auf.
    Er gehorchte, blieb auf seinem Platz sitzen und studierte die Landkarte, welche er in seiner Jacke stecken hatte, während Natalja zu allem Überfluss noch hinter einem Busch verschwand. Ihre Hände zitterten, als sie die Knöpfe ihres Kleides öffnete, und als sie es vom Körper streifte, sah sie sich verstohlen nach ihm um. Andrej starrte brav in seine Karte und blickte nicht davon auf.
    Es ist albern, dachte sie unglücklich. Er hat mir die Kleider ausgezogen und mich völlig nackt gesehen. Warum mache ich jetzt solch ein Theater?
    Sie hatte diese Erinnerung die ganze Zeit über von sich geschoben, weil sie so beschämend und zugleich verwirrend war. Es war dieser seltsame Traum, dieses wundervolle und zugleich erschreckende Gefühl, die streichelnden Hände, die sie am ganzen Körper zu spüren glaubte, die heißen Lippen, dieser süße, erregende Wirbel zwischen den Beinen. Ja, sie hatte geträumt, dass Oleg sie in den Armen hielt, aber was sie empfunden hatte, war weit über seinen berauschenden Abschiedskuss hinausgegangen. Es war himmlisch gewesen und gleichzeitig auch zutiefst beunruhigend. Das Schlimmste an der ganzen Geschichte war jedoch, dass sie gar nicht in Olegs Armen gelegen hatte, sondern dass Andrej bei ihr gewesen war. Großer Gott – sie konnte nur hoffen, dass er nichts von ihrem Gefühlstaumel bemerkt hatte, sie hätte sich vor ihm zu Tode geschämt.     
    Natalja war froh, dass die Kniehose, die sie ausgesucht hatte, einigermaßen passte, sie war zwar in der Taille etwas zu weit, aber dafür ließ sich die weite, gestickte Bluse gut hineinstopfen. Die Stiefel aus weichem, braunem Leder waren sogar sehr

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