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Die Geliebte des Kosaken

Die Geliebte des Kosaken

Titel: Die Geliebte des Kosaken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan McFadden
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Berge geflüchtet, aber wir haben schnell gemerkt, dass wir verfolgt wurden. Da haben wir es versteckt und beschlossen, uns zu trennen.“
    „Einige von euch wollten die Verfolger ablenken, und die anderen sollten das Gold derweil bewachen“, riet Andrej.
    „So war es, Bruder. Wir Dummköpfe haben Oleg und zwei von den Unseren im Versteck bei dem Gold gelassen, und die anderen haben die Verfolger prächtig an der Nase herumgeführt.“
    „Und als ihr ins Versteck zurückgeritten seid, war es leer.“
    Bogdans kleine dunkle Augen waren jetzt nur noch zwei Schlitze, durch die er böse funkelte. „Nicht ganz, Bruder. Zwei tote Kosaken lagen dort, und die waren nicht im ehrlichen Kampf gestorben, man hat sie von hinten mit einem Dolch erstochen. Das Gold aber war verschwunden, genauso wie Oleg.“
    „Und wieso sitzt Oleg dann im Kerker?“
    Bogdan zuckte die Schultern. „Haben ihn in einem Dörfchen geschnappt, den Dummkopf. Hat sich dort was zu essen gekauft und einem Mädel schöne Augen gemacht, da gab’s Streit, und einer hat ihn erkannt. Aber das Gold haben sie nicht, denn sie haben noch wochenlang danach die Berge abgesucht. Genau wie wir, das kannst du glauben.“
    Andrej wandte sich ab, denn vom Fluss her waren laute Stimmen und ausgelassenes Gelächter zu hören. Die Kosaken schienen ein Bad zu nehmen.
    „Wir haben schon daran gedacht, den feinen Offizier aus dem Kerker herauszuholen und ihn nach Kosakenart auszufragen. Aber der Kerker in Perm ist verflucht gut bewacht, Brüderchen. Da kommt keine Maus heraus, ohne dass die Katze ihr den Kopf abbeißt.“
    Jetzt war Nataljas helle Stimme zu vernehmen, und Andrej begriff, dass es Ärger gegeben haben musste, denn sie klang schrill und  aufgeregt. „Wir kriegen ihn“, sagte er, „mit Kopf und Schwanz.“ Dann eilte er hinunter zum Fluss.
    Natalja hatte die Stiefel ausgezogen und die Ränder der Hose ein wenig hochgekrempelt, dann war sie ins seichte Wasser gestiegen und darin herumgelaufen. Gerade als sie darüber nachdachte, dass es schön wäre, in dem kühlen Fluss ein Bad nehmen zu dürfen, hörte sie hinter sich Gelächter. Sie wandte sich nicht um. Es war besser, auf die herausfordernden Bemerkungen der Kosaken gar nicht erst einzugehen.
    „Was für eine hübsche Rusalka!“
    „Schwimmen würde das Mädel wie ein Fischlein.“
    „He, Natascha! Kannst uns den Rücken waschen. Aber fein zärtlich und nicht mit dem Besen!“
    Mistkerle, dachte sie wütend. Warum müssen sie immer ihre einfallslosen Witze machen? Was für ein dummes, ungebildetes Pack!
    Das Wasser spritzte auf, sie sah nackte Gestalten, die an ihr vorbei in den Fluss rannten und dabei wie eine Horde Teufel schrien und johlten.
    „Huschala! Kalt wie Eis!“
    „Da hast du eine Ladung, Brüderchen. Wohl bekomm’s!“
    „Spritzt doch das Mädelchen nicht nass!“
    Natalja hatte einen Schwall Wasser ins Gesicht bekommen und wischte sich jetzt ärgerlich die Augen. Dann stellte sie voller Entsetzen fest, dass die Kosaken allesamt völlig unbekleidet in den seichten Fluss hineingelaufen waren und nun direkt vor ihrer Nase im Wasser herumplanschten, sich gegenseitig untertunkten und alle möglichen Kapriolen veranstalteten. Keiner von ihnen bemühte sich, irgendwelche unaussprechlichen Körperstellen vor ihr zu verhüllen, stattdessen reckten die Kerle ihr sogar ihre blanken Hinterteile entgegen und zeigten ihre Männlichkeit in schamlosester Weise.
    Was für eine Schweinebande, dachte sie empört und machte kehrt, um ans Ufer zu staksen. Doch da stellte sich ihr ein dürrer, splitternackter Mann entgegen und grinste sie vieldeutig an. „Nun stell dich doch nicht so an, Mädel“, ermunterte sie Wasilij, „komm und bade mit uns, wirst dein Vergnügen dabei haben.“
    „Du bist wohl vollkommen verrückt geworden“, keifte sie ihn an, puterrot im Gesicht, denn auch Wasilij dachte nicht daran, sein bestes Teil vor ihr zu verstecken.
    „Das ist eine feine Dame, Wasilij!“, feixte neben ihr Stenka, dessen Schnurrbart voller Wassertröpfchen hing. „Die musst du anders zum Bad einladen. Küss ihr das Händchen und fall auf die Knie, Brüderchen. Dann wird sie schon kommen.“
    Tatsächlich griff Wasilij jetzt nach Nataljas Hand, und sie fuhr hastig zurück, als habe eine Schlange sie gebissen.
    „Verschwindet und lasst mich in Ruhe!“, schimpfte sie. „Schämt ihr euch nicht, vor einer Frau so herumzulaufen?“
    Gelächter war die Antwort. Der Streit hatte einige andere Kosaken

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