DIE GELIEBTE DES MILLIARDAERS
Landeplatz auf dem Dach des Hauses anflog, in dem seine Wohnung war.
„Was meinst du? Ob es richtig war, dir zu sagen, dass ich dich begehre? Oder ob ich mir nicht mehr so sicher bin, dass ich dich begehre?“
War ihr klar, wie ihre melodische Stimme seine Begierde steigerte? Ricardo sah sie an. „Beides.“
Carly schüttelte den Kopf. Den größten Teil des Fluges hatte sie damit verbracht, Ricardo verstohlene Blicke zuzuwerfen und sich vorzustellen, wie sie ihn berühren und kennen lernen würde. Sie hatte ihrer Fantasie freien Lauf gelassen und gehofft, sie würde bald Realität werden. Gleichzeitig war sie über ihre eigenen Gedanken und geheimen Lüste ein bisschen erschrocken gewesen. Zuerst wollte sie ihn mit den Händen erforschen und seine kräftigen Muskeln und die straffe, glatte Haut überall berühren. Und dann würde sie ihn mit dem Mund und der Zunge liebkosen.
„Ich habe wohl zu viel gesagt“, gab Carly heiser zu.
„Ja“, erwiderte Ricardo kühl. „Haben die anderen Männer in deinem Leben es etwa nicht vorgezogen, selbst der Jäger zu sein und die unmoralischen Angebote zu machen, anstatt sie von dir zu hören?“
Mit einem kleinen Ruck setzte der Hubschrauber auf. Carly wartete, bis Ricardo ausstieg und auf ihre Seite kam, um ihr herauszuhelfen. Über ihnen funkelten die Sterne am Abendhimmel, doch gegen den Lichterglanz der New Yorker Skyline kamen sie nicht an.
Nachdem er ihr aus dem Hubschrauber geholfen hatte, ließ Ricardo sie sofort wieder los, und Carly ging vor ihm in Richtung Lift. Täuschte ihr Gefühl sie, oder war Ricardo wirklich distanziert? Abweisend? Hatte sie alles falsch verstanden? Hatte er nur vorgetäuscht, sie zu begehren?
Stumm folgte er ihr in den Fahrstuhl. Nur eine Minute später durchquerten sie Ricardos Foyer und betraten die Wohnung.
„Dolores und Rafael sind auf einer Familienfeier“, erklärte Ricardo ihr.
Carly nickte nur, denn ihre Enttäuschung war so groß, dass es ihr vorkam, als würde ihr ganzer Körper davon niedergedrückt. Es war die reinste Ironie. Früher wäre sie in so einer Situation vor Scham und Demütigung fast umgekommen. Heute empfand sie stattdessen diese herzzerreißende Niedergeschlagenheit.
All die Jahre, in denen sie sich immer wieder gesagt hatte, sie habe ein Recht auf ihren Stolz, hatten ihre Psyche offensichtlich nicht so gestärkt, wie sie geglaubt hatte. Von Stolz oder Selbstsicherheit konnte in diesem Moment gar keine Rede sein – klein und winzig kam Carly sich vor, und hilflos gefangen in ihrer Sehnsucht nach diesem begehrenswerten Mann an ihrer Seite.
In der großen Eingangshalle wandte sich Carly von Ricardo ab. Es war kurz vor elf, und sie wollte in ihre Suite gehen und versuchen, irgendwie die schlaflose Nacht zu überstehen, die vermutlich vor ihr lag.
„Hier entlang.“ Ricardo umfasste ihren nackten Unterarm und dirigierte sie in die entgegengesetzte Richtung.
Sofort war ihr ganzer Körper sensibilisiert, und Carly erschauerte.
In diesem Flur war sie noch nicht gewesen. An den Wänden hingen Werke moderner Kunst, die wahrscheinlich unbezahlbar waren. Ricardo öffnete eine Tür am Ende des Flurs, schob sie in die Dunkelheit und ließ sie erst dann los.
Zitternd vor Anspannung spürte sie, dass er hinter ihr stand, hörte das Türschloss einschnappen und wartete darauf, dass er das Licht einschaltete. Doch statt auf einen Schalter zu drücken, drehte er sie herum und umfasste ihre Schultern.
10. KAPITEL
„Jetzt. Jetzt kannst du mir sagen, dass du mich willst.“
Ricardos Stimme klang rau vor Verlangen, und nun zitterte Carly plötzlich vor Freude und Erregung. Als er sie an sich zog und leidenschaftlich küsste, wurde sie von ihrer Reaktion auf ihn überwältigt. Unfähig, sich dagegen zu wehren, wollte sie auch gar keinen Widerstand leisten, sondern nur noch seinen Körper spüren, ganz nah bei ihr.
Ungeduldig zerrte er ihr schulterfreies Top hinunter, schob den BH hoch und streichelte ihre Brustspitzen, und Carly stöhnte auf vor Lust. Ohne sich dessen bewusst zu sein, rieb sie die Hüften an ihm, lockte und provozierte ihn.
„Nicht“, warnte Ricardo keuchend. „Oder willst du, dass ich völlig die Beherrschung verliere und dich gleich hier nehme?“
„Ja“, sagte Carly schnell. „Genau das will ich. Jetzt sofort, Ricardo!“
War ihr klar, was sie mit ihren atemlosen Worten anrichtete? Was sie mit ihm machte? Inzwischen hatten seine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt, und er konnte
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