DIE GELIEBTE DES MILLIARDAERS
Ricardo schüttelte den Kopf, griff nach Carlys Arm und zog sie von den anderen weg.
„Nein. Nicht hier. Ich würde lieber eine Weile mit dir allein sein.“
Sie wusste, dass er das verräterische Hochschnellen ihres Pulses spürte, weil sein Daumen auf ihrem Handgelenk lag.
„Ja! Das wäre wunderbar“, sagte sie atemlos.
Überall auf dem Schlafzimmerboden lagen ihre Sachen verstreut. Ricardos Khakihose, sein T-Shirt und sein schlichter weißer Slip, in dem er erfolgreicher und erotischer für eine Werbekampagne hätte posieren können als jedes berühmte männliche Model – zumindest wenn es nach Carly ginge. Ihre Jeans, das weiße T-Shirt, ihr BH und der winzige Seidenstringtanga mit den kleinen Schleifen an den Seiten, den Ricardo ihr am Vortag geschenkt hatte. Während sie vor dem Abflug mit Lucy und den Lieferanten in Frankreich telefoniert hatte, war Ricardo in New York einkaufen gegangen. Noch vor dem Abflug hatte er ihr das hellgrüne Seidenkleid geschenkt, das ihr bei Barneys so gut gefallen hatte. Anscheinend wusste er, dass sie das Konto, das er dort für sie eingerichtet hatte, nicht angerührt hatte. Und nach allem, was sie in der Nacht und am Morgen miteinander erlebt hatten, mochte sie das Kleid nicht ablehnen. Ricardo war ein so rücksichtsvoller und zärtlicher Liebhaber gewesen.
Den Stringtanga hatte er ihr mit einem verführerischen Lächeln und der Bemerkung überreicht, er würde liebend gern dafür sorgen, dass das Geschenk ihnen beiden Lust brachte.
Jetzt lagen sie eng umschlungen im Bett, und Ricardo streichelte Carly langsam, während sie den leidenschaftlichen Sex wohlig nachwirken ließ.
„Du bist so schweigsam“, sagte Ricardo leise.
„Ich denke nur gerade darüber nach, wie perfekt dies ist und wie glücklich ich bin.“
Beglückt umfasste er ihr Gesicht und küsste sie. „Dann akzeptierst du, dass zwischen uns etwas Besonderes existiert? Dass es nicht nur Sex ist?“ fragte er sanft. Er nahm ihre Hand und verschränkte seine Finger mit ihren.
Die ganze Zeit über hatte Carly sich so große Mühe gegeben, ihre Gefühle zu unterdrücken und zu verneinen. Aber jetzt, da sie hier mit ihm in der Sonne lag, die freundlich durch das Schlafzimmerfenster aufs Bett schien, konnte sie ihre Liebe nicht länger leugnen.
„Ich … Ricardo, ich fühle mich dir emotional verbunden.“
„‚Emotional verbunden‘?“ Lächelnd schüttelte er den Kopf. „Ist es wirklich so schwer, das Wort ‚Liebe‘ auszusprechen?“ fragte er zärtlich. „Oder wartest du darauf, dass ich es zuerst sage?“ Er küsste sie sanft. „Ich liebe dich, Carly.“
Es kann kein größeres Glück, kein größeres Zugehörigkeitsgefühl und kein tieferes Vertrauen geben, dachte Carly. Sie wusste, dass sie geliebt wurde, das spürte sie von Tag zu Tag mehr. Und sie wollte nicht länger ängstlich sein, sondern Ricardo ihr Herz schenken.
„Ricardo, wir müssen uns anziehen.“
„Warum?“
„Eigentlich sollte ich arbeiten“, erinnerte sie ihn und versuchte zu klingen, als würde sie es ernst meinen.
„Hm…“
Spielerisch schob er ihr eine Hand ins Haar und küsste die empfindliche Stelle an ihrem Hals. Doch es war zu spät. Der Gedanke an die Arbeit hatte sie an das Problem mit Nick erinnert.
„Was ist los?“
„Nichts. Wie kommst du darauf, dass etwas los sein sollte?“
„Du bist auf einmal so besorgt und nervös, und du weichst meinem Blick aus. So viel zu meiner Hoffnung, dass du mich endlich an den Mauern vorbeilässt, die du um dich errichtet hast“, sagte Ricardo gekränkt.
„Aber mit dir hat es gar nichts zu tun“, versicherte ihm Carly.
„Worum geht es dann?“
Jetzt hatte er sie erwischt. Absolut sinnlos, weiter zu behaupten, dass sie nicht beunruhigt war.
„Es geht um etwas, was nicht nur mich betrifft“, antwortete sie ausweichend.
„Die Agentur?“
Carly nickte. „Du bist ein potenzieller Kunde, und…“
Er sah ihr direkt in die Augen. „Carly, ich dachte, wir seien über eine rein geschäftliche Beziehung weit hinaus. Was uns privat miteinander verbindet, kommt vor unserer Loyalität zu irgendetwas oder irgendjemand anders. Und du weißt doch hoffentlich, dass du mir hundertprozentig vertrauen kannst, oder?“
„Ja.“
„Also? Wo liegt das Problem?“
Zögernd erzählte Carly ihm von Nick, dem Konto und den gefälschten Schecks.
„Willst du damit sagen, dass er deine Unterschrift gefälscht hat, um seiner Ehefrau Geld zu stehlen?“ fragte Ricardo
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