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Die Geliebte des Normannen

Die Geliebte des Normannen

Titel: Die Geliebte des Normannen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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mehr konnte sie nicht ertragen, nicht heute!
    Im Nebenraum angelangt, kam Margaret sofort auf den Punkt.
    »Bist du wohlauf, Liebes?«
    »Es geht mir gut, Mutter.«
    »Bekommst du ein Kind?«
    Mary errötete beschämt.
    »Ich weiß es noch nicht. Mutter – vergib mir.« Margarets Lächeln war zärtlich und verzeihend.
    »Das kann ich nicht, meine Liebste«, sagte sie. »Nur Gott kann dir vergeben – Gott und du selbst.«
    »Ich liebe ihn, Mutter«, sagte Mary beinahe schüchtern. Margaret brach in Tränen aus und ergriff Marys Hände. »Wie glücklich ich bin! Oh, es ist so selten, zu heiraten und die Liebe zu finden!«
    »Du liebst Vater.«
    »Ja, ich liebe ihn.« Margaret umfasste Marys Kinn. »Muss ich dich an deine Pflichten erinnern? Als gute, christliche Ehefrau?«
    »Ich verspreche, Gehorsam zu üben, Mutter. Vor Stephen und vor Gott.«
    »Vergiss auch nicht deine Pflichten jenen gegenüber, die auf dich angewiesen sind, Mary. Und vergiss nicht, dass du verantwortlich bist für alle, die für deinen Lord arbeiten, Vasallen wie Hörige. Und vernachlässige nicht die Armen und die Kranken, meine Liebe.«
    »Das werde ich nicht, Mutter.«
    Margaret wurde milder.
    »Soweit ich sehen kann, ist Stephen de Warenne ein guter Mann.«
    Mary war erleichtert.
    »Das ist wahr! Mutter, wenn du nur Vater überzeugen könntest, dass Stephen nicht der leibhaftige Teufel ist und dass unsere Familien Verbündete sind und keine Feinde!«
    »Es ist schwer, Malcolm in Staatsangelegenheiten zu beeinflussen, Liebes«, erwiderte Margaret freundlich. »Du weißt, dass ich mich da nicht gerne einmische. Aber ich werde es versuchen.«
    »Vielen Dank«, sagte Mary ergriffen.
    Sie unterhielten sich noch einige Zeit und kehrten dann in das andere Zimmer zurück. Mary stellte enttäuscht fest, dass Stephen gegangen war. Sie wandte sich ihren Brüdern zu, froh darüber, mit ihnen plaudern zu können; nach ihrer Hochzeit würde sie dafür vielleicht keine Gelegenheit mehr haben.
    Doch Edmund zischte ihr ins Ohr: »Und, hast du schon seinen Kleinen im Bauch, Schwesterchen?«
    Sie wandte sich ab.
    »Das ist eine ehrliche und wichtige Frage«, fuhr Edmund fort und starrte sie an.
    »Scher dich zum Teufel«, flüsterte sie wütend und drehte ihm den Rücken zu.
    Edward packte ihn am Arm.
    »Du Flegel! Kannst du sie nicht wenigstens fragen, wie es ihr geht?«
    »Ich sehe doch, dass es ihr gut geht«, gab Edmund gereizt zurück.
    »Fangt keinen Streit an, nicht jetzt, nicht hier«, murmelte Mary ärgerlich.
    Sie hatte oft genug Frieden zwischen ihren Brüdern gestiftet, und unter ihrem unnachgiebigen Blick lenkten sie schließlich ein.
    »Mary?«
    Sie erstarrte, denn sie erkannte die drängende, fordernde Stimme sofort. Widerwillig drehte sie sich zu Doug um, den sie eigentlich hatte meiden wollen. Er ergriff sie an den Armen, als ob sie allein seien.
    »Doug ...«
    »Wir müssen miteinander reden!«
    Sie war fassungslos. Seine Miene war eindringlich und angespannt, das wilde, verzweifelte Funkeln in seinen Augen unverkennbar.
    »Was ist los? Ist etwas passiert?«
    Während sie sprach, blickte sie rasch um sich, um sicherzugehen, dass Stephen nicht zurückgekommen war und sah, dass Doug sie berührte. Erleichtert befreite sie sich aus seinem Griff. »Ich musste deinen Vater bitten, ihn begleiten zu dürfen, Mary«, sagte Doug leise.
    »Ich verstehe nicht, warum du überhaupt gekommen bist.«
    Er schien verwirrt.
    »Warum ich gekommen bin? Um dich zu sehen, natürlich!«
    Mary bekam große Augen. War es möglich, dass er sie noch immer liebte?
    »Mary, geht es dir gut?«
    »Sehr gut.«
    »Hat er dir etwas angetan?«, fragte Doug fordernd.
    Mary fragte sich, ob er hören wollte, dass Stephen sie benutzt hatte.
    »Nein, er hat mir nichts angetan.«
    Dougs Gesicht rötete sich.
    Er ergriff erneut ihre Arme und beugte sich zu ihr. Mary wurde nervös.
    »Bekommst du ein Kind von ihm, Mary?«
    Sie befeuchtete sich die Lippen.
    »Ich weiß es nicht.«
    Sie war krebsrot.
    Er verzog das Gesicht.
    Mary machte sich darauf gefasst, dass er sie ausschelten würde, doch er tat es nicht.
    »Das ist mir gleichgültig«, sagte er stattdessen. »Es macht mir nichts aus, wenn du von ihm ein Kind bekommst.«
    Mary war so überrascht, dass ihr die Worte fehlten.
    »Liebst du mich noch?«, fragte er sie eindringlich.
    »Doug!
    »Mary, wir können fliehen. Wir können heute Nacht fliehen, nach Frankreich. Wir können heiraten, und ich ziehe das Kind auf, als wäre es

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