Die Geliebte des Piraten
seinen jungen Jahren stand. Raiden begriff, dass kein Mann dem Jungen diese Worte je gesagt hatte. Er selbst hatte sich als Kind danach gesehnt, diese Worte zu hören – von seinem Vater, von irgendjemandem. Wie sehr habe ich es mir gewünscht, es würde jemanden geben, dem es etwas bedeutete, dass ich auf der Welt war, dachte Raiden und schwor sich, dass es diesem kleinen Jungen niemals so ergehen sollte wie es ihm ergangen war. Raiden würde mit Dunfee abrechnen, und er würde zurückkehren und seine Versprechen einlösen.
Mason klopfte Raiden tröstend auf die Schulter, als wüsste er um dessen Gedanken, dann kletterte er von seinem Schoß herunter und zurück unter seine Decken. Mit den vielen Kissen um ihn herum sah er aus wie ein Kaninchen, das sich in seinen Bau schmiegte, und Raiden lächelte, als er sich erhob.
Mason begann zu wimmern und setzte sich auf.
»Leg dich hin und schlafe, Sohn.«
Mason schaute auf die Schatten ringsumher, und Raiden zündete eine zweite Lampe für ihn an. Doch noch immer wollte der Junge sich nicht entspannen.
»Mason, sieh mich an.« Angstvoll sah der Junge Raiden an. »Du bist hier sicher. In diesem Zimmer, in diesem Haus. Ich bin in der Nähe. Und du weißt doch, dass ich dich beschützen werde.«
Mason starrte ihn einen langen Augenblick an, und seine Gesichtszüge waren denen Willas so ähnlich, dass Raidens Herz einen Sprung machte. Schließlich glitt Mason unter seine Decken und schloss gehorsam die Augen. Raiden stopfte die Decken um ihn fest und setzte sich auf einen Stuhl in der Nähe des Bettes, um zu warten, bis der Junge eingeschlafen war.
Während Mason müde tief Luft holte und allmählich einschlummerte, bedauerte Raiden plötzlich seine Entscheidung, fortzugehen. Shamirs Geist würde nicht ruhen, bis er die Dinge in Ordnung gebracht hatte, aber was würde aus Willa und ihrem Kind werden, wenn er versagte?
25
Er brauchte Willa jetzt.
Raiden verließ Masons Zimmer und ging den Korridor hinunter in ihr Zimmer, das Zimmer, in dem Willa die meisten Nächte allein und getrennt von ihm verbracht hatte. Sogar sie nur anzusehen, hatte sie ihm verweigert. Er fand das Zimmer dunkel und leer, doch das Bett war benutzt worden. Willas Duft hing in der Luft, und er spürte tiefes Verlangen nach ihr. Das Blut pochte Raiden in den Adern, als er das Zimmer verließ. Er musste Willa sehen, er sehnte sich nach ihr und glaubte zerbrechen zu müssen, wenn er sie nicht berühren konnte. Jetzt. Genau jetzt.
»Raiden.«
Er hob den Kopf und sah sie am Ende des Flurs stehen. Ohne stehen zu bleiben, ging er auf sie zu. Sie lief ihm entgegen und warf sich an seine Brust, ihre Arme glitten um seinen Nacken, als er sie an sich zog. Sein Mund nahm von ihren Lippen Besitz, hart und voller Verlangen, und Willa antwortete ihm, nährte die Glut in ihm, die aufflammte und außer Kontrolle geriet. Er konnte nicht genug von ihr bekommen, konnte nicht genug von ihr fühlen, und seine Hände glitten über ihre schlanke Gestalt, öffneten den Morgenmantel, suchten die Wärme ihres Körpers.
»Ich liebe dich«, flüsterte er zwischen seinen Küssen und zog sie in sein Zimmer, ließ die Tür mit einem Fußtritt hinter sich zufallen. »Ich liebe dich, Willa. Gott im Himmel, ich kann nicht mehr denken, wenn du nicht bei mir bist. Geh nicht. Geh nicht fort von mir.«
Ihre Kehle schnürte sich zusammen, als sie seine inständig flehende Stimme hörte, den Schmerz darin, und das Sprechen fiel ihr schwer. »Das werde ich nicht. Ich könnte es nie, nie.« Sie erwiderte seinen Kuss wieder und wieder, drängte sich an ihn, zerrte an seiner Kleidung. Er ging zum Bett, zog sie mit sich. Seine Berührung war behutsam und zurückhaltend und verursachte in Willa eine Erwartung, die ihr Herz wild schlagen ließ. Wie hatte sie glauben können, sie könnte ihn je verlassen? Sie könnte nicht einmal Stunden ohne ihn überleben, ohne sein faszinierendes Lächeln, seine versengenden Berührungen. Sie verlangte nach ihm wie nach der Luft zum Atmen, brauchte ihn wie den nächsten Schlag ihres Herzens. Sie brauchte seine Liebe, eine Liebe, die nur er ihr geben konnte. Ihr Morgenmantel fiel auf den Boden, sein Hemd und ihr Nachtgewand folgten. Sie ließ sich auf das Bett sinken, forderte ihn auf, zu ihr zu kommen und mit ihr zu spielen.
Raiden zerrte seine Stiefel herunter und öffnete seine Hosen. Er hielt nur inne, um sie sich von Willa herunterstreifen zu lassen und Willa zu küssen. Mit einem Fußtritt befreite
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