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Die Geliebte des Piraten

Die Geliebte des Piraten

Titel: Die Geliebte des Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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Augenblick lang den Offizier vergessen, der geschickt worden war, sie zu töten. War Barkmon fähig, Alistars Anweisungen bis zu diesem Extrem auszuführen? Mord war Mord und die Strafe dafür hoch. Waren Gewürze das wert? Sie sah Raiden an. Ihr war bewusst, dass er viel riskiert hatte, um sie zu retten. Ich sollte ihm dankbar sein, dachte sie. Und mochte ihr Körper auch die Bezahlung sein, die er verlangte, so wusste sie doch, dass sie bei ihm ungleich sicherer war als allein auf sich gestellt zu sein.
    Sie weiß nicht, was ihre Augen alles verraten, dachte Raiden und hielt ihr die Hand hin. Willa schaute erst auf Raidens Hand, dann in sein Gesicht und akzeptierte schließlich, dass er sie von der Bank hochzog. Sie war unsicher auf den Beinen und fiel gegen ihn, ihr Körper schmiegte sich gegen seinen wie ein weiches Kissen gegen eine steinharte Wand. Und Raiden empfand diese Berührung als ebenso fesselnd und machtvoll wie Willas Kuss.
    »Versucht Ihr etwa, meinem betrunkenen Zustand auszunutzen?«
    »Wenn ich Euch mit in mein Bett nehme«, erwiderte er rau, »dann sollen alle Eure Sinne wach und bereit sein.«
    Sein Ton klang anzüglich, und Willa wurden die Knie weich. Seine Hände glitten über ihren Rücken, hielten sie fest an ihn gedrückt, während Raiden es genoss, ihren warmen Körper zu spüren.
    »Aber wenn Ihr Euren Teil des Handels vielleicht jetzt schon erfüllen wollt …«, schlug er vor und begann, ihr das Kleid zu öffnen. Willa versuchte über die Schulter zu schauen, was er tat. Es bereitete ihr einige Mühe, und Raiden musste ein Grinsen unterdrücken, als ihm der Vergleich mit einem Hund einfiel, der versuchte, nach seinem Schwanz zu schnappen.
    Willa sah ihn misstrauisch an. Als sie begriff, dass ihr Kleid jeden Augenblick herunterrutschen würde, holte sie hörbar Luft und hielt es über den Brüsten fest. »Wie könnt Ihr Euch erdreisten!« Sie taumelte einen Schritt zurück.
    Er hielt sie fest. »Ich bin der Kapitän. Und ich erdreiste mich, solange es mir gefällt.« Er hob Willa hoch und trug sie zum Bett, auf dem er sie behutsam absetzte. »Das Kleid ist zu eng, um darin zu schlafen. Ruht Euch jetzt aus.«
    »Ich bin aber nicht müde«, nuschelte Willa, die Mühe hatte, die Augen offen zu halten.
    Selbst betrunken wird sie sich niemals geschlagen geben, dachte Raiden und drückte Willa in die Kissen zurück, als sie versuchte, sich aufzusetzen. »Ich will Euch nicht festbinden müssen, Willa. Aber wenn es sein muss, werde ich es tun.« Er war jetzt froh, dass sie so viel getrunken hatte, denn er wollte nicht, dass es mit ihr irgendwelche Probleme gab, wenn sie die Weston in einigen Stunden entern würden.
    Willa sank auf das weiche Lager. »Aber ich habe geschworen, niemals in Eurem Bett zu liegen.«
    »Mit mir darin zu liegen, waren Eure genauen Worte.«
    Sie wies auf das Bett, auf dem er neben ihr saß. Raiden musste nicht gesagt werden, wie nahe er Willa war. Sein Blick umfing sie, er sah ihre schimmernde Haut, ihr rotes Haar, das sich in wilder Ungezähmtheit über die Kissen ausbreitete. Sie war ein Aphrodisiakum. Und wenn sie ihm eines ihrer kleinen Lächeln schenkte, wenn sie ihm den flüchtigen Einblick auf ihren Schmerz gewährte, ihn die Leidenschaft ahnen ließ, die sie so angestrengt zu verbergen suchte, dann empfand er sie wie eine immer währende Versuchung. Auch wenn er versprochen hatte, nicht vor der vereinbarten Zeit das Bett mit ihr zu teilen, so wünschte er sich doch, sie zu berühren, die Sinnlichkeit zu spüren, die in ihr schlummerte. Jedes Mal, wenn er Willa ansah, erinnerte er sich an ihren Kuss, an die explodierende Leidenschaft, die ihn wie eine Flutwelle mitgerissen hatte … Ihren Körper zu lieben wird sein, als gäbe ich meine Seele auf, dachte Raiden. Und er dachte daran, dass sie ihn noch immer belog.
    Willa kuschelte sich tiefer in die Kissen. Sie spürte die Wirkung des Alkohols in ihrem Blut, der die Mauer einzureißen drohte, die sie aufgerichtet hatte – um ihr Verlangen nach diesem Mann, um ihr unverzeihliches Begehren nach mehr als einem Handel zwischen ihnen, um die Sehnsucht nach Linderung ihrer nicht enden wollenden Einsamkeit. Diese Einsamkeit war das Schlimmste. Ohne ihr Kind, ohne ihren Vater und ihr Zuhause, und mit dem Gefühl, in England wie ein Aussätzige behandelt zu werden, war sie allein. Sie, die Tochter eines verarmten Reeders, die sich einen Titel und gesellschaftliches Ansehen erheiratet hatte. Ansehen. Nichts als dummes

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