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Die Geliebte des Piraten

Die Geliebte des Piraten

Titel: Die Geliebte des Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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Zeug, dachte Willa. Was für eine Närrin war sie doch gewesen! Sie hatte nur gewollt, dass ihre Familie überlebte, und sie hatte sich dafür nichts als Elend mit Alistar Peachwood als ihrem Ehemann eingebrockt. Einem Mann, der grausam genug war, seinem eigenen Kind Schaden zuzufügen.
    Willa wandte den Kopf ab und schaute auf Raidens Arm herunter, den er noch immer um ihre Taille geschlungen hielt. Sie war wütend auf sich selbst, weil sie die Wahrheit nicht gesehen hatte. Sie war wütend auf Alistar, der mit ihrer Angst um die Existenz ihres Vaters sein Spiel getrieben hatte. Alistar trug die Schuld, nur er hatte sie in diese Situation getrieben, in der man sie hatte zwingen können, mit ihrem Körper für die Rückkehr ihres Sohnes zu zahlen. Tiefe Verzweiflung überkam sie, und sie sehnte sich danach, Mason zu halten, sein Haar zu riechen, seine kleinen Arme zu spüren, die sich um ihren Hals legten. Ihn Mama sagen zu hören.
    In ihren Augen glitzerten Tränen, und willkürlich schlossen sich ihre Finger um Raidens Arm. Die Wärme seiner Haut bot ihr Trost und Stärke, und sie fühlte seine harten Muskeln, als sie die Hand höher gleiten ließ. Sie spürte, dass er sich unter ihrer Berührung anspannte, und hob langsam den Kopf, um ihn anzusehen.
    In seinen dunklen Augen lag ein Ausdruck, den Willa wiedererkannte, und für den Bruchteil eines Herzschlags wünschte sie sich, von ihm in den Arm genommen und geküsst zu werden. Sie wünschte sich, von ihm zu hören, dass heute Nacht niemand sterben und ihr Kind bald wieder bei ihr sein würde.
    »Seid vorsichtig, Raiden.«
    »Ihr habt Angst um mich, Mädchen?«
    Ihre Finger krampften sich um seinen Arm. »Ihr habt einen Handel mit mir abgeschlossen, den Ihr einhalten müsst.«
    Raiden senkte den Blick. Er sehnte sich nach ihr, und ein Gefühl, für das er keinen Namen hatte, durchfuhr ihn tiefer und schmerzhafter als ein englischer Dolch es je könnte. Dass diese Frau ihm mehr sein sollte als nur eine Geliebte, war ein Gedanke, über den nachzudenken Raiden sich nicht gestattete. Und als das Rumpeln der Kanonen, die in Gefechtstellung gebracht wurden, das Schiff erbeben ließ, und die Stückpforten geöffnet wurden, machten ihm dieses Geräusche mit erschreckender Gewissheit deutlich, wer er war. Ein Bastard. Ein Pirat, auf dessen Kopf ein Preis ausgesetzt war und der einen grausamen Tod erleiden würde, wenn er den Engländern in die Hände fiel. Er hatte Willa nichts zu bieten außer der Beute, die er machte – und jetzt seine Hilfe. Bis Willa in sein Leben getreten war, hatte Raiden geglaubt, dass alles, was in seinem Herzen an Gefühlen übrig geblieben war, vor Jahren gestorben wäre.
    Als er Willa wieder ansah, war sie eingeschlafen. Er nahm ihre Hand und hauchte einen Kuss, ehe er sie ihr auf Bauch legte. Er war fast dankbar, dass sie den Rum getrunken hatte und so seine Verbrechen nicht mit ansehen würde.
    Raiden verließ die Kabine. Als er zum Achterdeck hinaufstieg, sah er drei Schiffe sich der Renegade nähern. Kahlid reichte ihm das Fernrohr. Unter dem Dunst des Mondes und durch den abflauenden Regen schaute Raiden zur Backbordseite der Weston hinüber, einem Schiff Royal East India.
    »An die Geschütze«, sagte er, und sein Befehl wurde durch die Reihen der gespannt wartenden Männer weitergegeben. »Gebt der Sea Warrior das Signal.«
    Er war bereit, die Prise aufzubringen.

9
    Nur den Bruchteil einer Sekunde nachdem Willa aus dem Schlaf hochgeschreckt war, fiel sie aus dem Bett und landete unsanft auf dem harten Boden. Sie stöhnte und hielt sich mit einer Hand den Kopf, mit der anderen rieb sie sich die schmerzende Hüfte. Das Hämmern in ihrem Schädel war betäubend laut, fast schien es den Boden unter ihr zum Vibrieren zu bringen.
    Und dann wurde ihr bewusst, dass es von Kanonen an Deck herrührte.
    Sie drehte sich um und schaute aus dem Fenster. Feuer! O Gott. Ein schwacher Widerschein erhellte die Dunkelheit. Willa erhob sich mühsam und griff haltsuchend nach dem Bettpfosten. Sie verfluchte ihre Dummheit, so viel getrunken zu haben, als eine Welle der Übelkeit sie packte. Schreckensvisionen darüber, wie sie über Bord ging, von Raiden, der vielleicht im Sterben lag, trieben sie auf wackligen Beinen zum Fenster. Sie öffnete es und spähte hinaus.
    Ein Schiff mit brennendem Hauptmast trieb gefährlich nah neben der Renegade im Wasser. Die Flammen hatten auf die Segel übergegriffen und sie vollständig vernichtet. Die Flagge der Royal East

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