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Die Geliebte des Piraten

Die Geliebte des Piraten

Titel: Die Geliebte des Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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Ordnung?«, fragte Raiden. »Bist du verletzt?«
    Willa schüttelte den Kopf und wischte sich das Blut von den Lippen, als sie zu ihm aufsah. »Verzeih mir, ich habe versucht –« Sie sah, wie seine Augen sich weiteten, im selben Augenblick spürte sie, dass ihr die Mütze vom Kopf glitt.
    Sie griff rasch danach, aber es war zu spät. Die Flut hellroter Haare floss ihr über den Rücken.
    »Schaut mal, Jungs, es scheint, wir haben sie gefunden«, sagte einer der Soldaten und kam näher, doch ein Blick und Raidens Messer, das sich ihm gegen den Bauch drückte, ließen ihn zurückweichen. Raidens Männer umringten Willa, sie hatten ihre Pistolen gezogen, um jeden, bis auf die ganz Dummen, davor zu warnen, etwas Unüberlegtes zu tun.
    Raiden hob Willa blitzschnell aufs Pferd, ehe auch er wieder aufsaß. Sie stopfte sich die Haare in den Jackenkragen und ergriff die Zügel. Sie lächelte Raiden entschuldigend an, ehe sie sich noch einmal umschaute. Die Soldaten stießen weiterhin laute Spott- und Hohnrufe aus, doch Willa hörte sie nicht. Sie sah nur noch den Mann, der in der Tür stand. Ein Mann, den sie kannte, und der sie unverwandt anstarrte.
    Barkmon.
    »Mylady.« Er verbeugte sich höflich, ehe er auf Willa zuging. »Wie zuvorkommend von Euch, hier so unvermutet zu erscheinen. Das erspart es mir, Euch ein weiteres Kontingent meiner Soldaten hinterherschicken zu müssen, um Euch zu suchen.«
    Willa schluckte und zwang sich, Raiden anzusehen.
    Sein Gesichtsausdruck war so ahnungslos, dass sie trotz der Hitze ein Frösteln spürte.
    »Lady?« ,stieß er hervor, während er Barkmon anstarrte.
    »Ja. Und wer seid Ihr?«
    Raiden schaute auf den kleinen dicken Mann herunter, der so dumm war, bei dieser gottlosen Wärme eine gepuderte Perücke zu tragen. »Ihr Entführer«, entgegnete er und versetzte Barkmon einen Tritt vor die Brust. Barkmon taumelte zurück und fiel rücklings in die Menschenmenge. Raiden riss Willa von der grauen Stute herunter und riss sie vor sich auf sein Pferd, dann gab er dem Tier die Fersen.
    Das Pferd galoppierte los, und die Menschen sprangen vor Schreck zur Seite und flohen zwischen die Bäume.
    Raiden hörte Gewehrfeuer und das Donnern von Hufschlag hinter sich.
    Er konnte nur hoffen, dass es seine eigenen Männer waren, die hinter ihm schossen und galoppierten.
    »Raiden.«
    Seine Stimme brach vor Wut, als er hervorstieß: »Kein Wort jetzt, Mylady. «
    Der Ritt war gnadenlos. Raiden trieb das Pferd zu einem halsbrecherischen Galopp an, es ging über Bäche und umgestürzte Bäume, und während der ganzen Zeit hieb er mit dem Schwert immer wieder wütend auf das Dschungeldickicht ein. Willa konnte spüren, wie sich sein Zorn mit jedem Meter weiter aufbaute, den sie zurücklegten.
    Sie ritten ein Stück über offenes Gelände, dann wieder durch den Dschungel, der sich die Küste entlangzog.
    »Cap’n«, rief Perth, der nicht weit hinter ihnen war. »Eine Schwadron verfolgt uns.«
    »Nur eine Schwadron? Wie großzügig von Barkmon«, knurrte Raiden und zerrte am Zügel. Das Pferd wirbelte herum in die Richtung, aus der sie gekommen waren. Die Männer sprangen von ihren Pferden, Pistolenschüsse knallten.
    »Absteigen«, befahl er Willa. »Und versteck dich.«
    Sie glitt vom Pferd. Raiden schenkte ihr keinen Blick mehr und ritt seinen Verfolgern entgegen. Willa verbarg sich hinter einem Baum und hielt ihre Pistole bereit.
    »Versucht, sie nicht zu töten«, befahl Raiden seinen Männern und feuerte auf einen der Soldaten. Der Getroffene umklammerte seine Schulter und lief zwischen die Bäume. Am Dschungelrand tauchten weitere Soldaten auf, doch wohl gesetzte Pistolenkugeln schlug die Hälfte von ihnen in die Flucht, die anderen gingen in Deckung. Die Engländer versuchten noch einen Angriff, das Feuer der Piraten schickte zwei von ihnen zu Boden, ehe der Rest den Rückzug antrat.
    Raiden schaute zu den beiden toten Soldaten, ehe er Vazeen ansah. »Verdammt, Mann, ich sagte, verwundet sie! Jetzt werden wir noch mehr von ihnen auf den Fersen haben!« Er stieß einen Laut des Abscheus aus und ging zu Kahlid. »Überzeugt Euch, dass sie in die Stadt zurückkehren«, trug er ihm auf. Nachdem der Maure Jabari in Perths Obhut gegeben hatte, ritt er in den Dschungel. Stille breitete sich aus, während sie auf seine Rückkehr warteten.
    »Sie sind sofort aufgestiegen und weggeritten, Sajin« ,berichtete Kahlid, als er kurz darauf zurückkehrte. »Wie die Kinder.« Er spuckte in Richtung der Engländer

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