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Die Geliebte des Prinzen

Die Geliebte des Prinzen

Titel: Die Geliebte des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennie Lucas
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Tiara auf ihrem Kopf. War sie am Ende mit echten Diamanten besetzt? Der Gedanke erschreckte sie. Der verschwenderische Reichtum, der sie hier umgab, übertraf alles, was sie je gesehen hatte. Sie kam sich vor wie Alice im Wunderland. In einer Welt, in der das Geld an Bäumen wuchs, die Zweige aus purem Gold und die Beeren und Früchte Diamanten, Rubine und Smaragde waren.
    Sie spürte, wie Maxim von hinten an sie herantrat, einen Arm um ihre Taille legte und ihren Nacken küsste. Augenblicklich spannten ihre Brüste unter dem Seidenkleid. Graces Atem ging schneller, jeder klare Gedanke verflüchtigte sich. Maxim schwenkte sie herum und reichte ihr eine von zwei randvollen Sektflöten, die er in der anderen Hand hielt.
    Scheu lächelnd nahm sie das Glas entgegen. „Der erste Champagner meines Lebens.“
    „Kein schlechter Einstieg, diese Marke“, meinte er lachend.
    Vorsichtig trank sie einen Schluck. Die perlende Flüssigkeit kitzelte sie am Gaumen und rann angenehm weich durch ihre Kehle.
    Maxim grub die Finger in ihr Haar, bog sanft ihren Kopf zurück und sah ihr tief in die Augen. Grace wusste, er würde sie küssen. Sie konnte nicht mehr denken, nicht mehr atmen … Alles an ihm zog sie unwiderstehlich an. Er faszinierte sie, weckte in ihr den sehnlichen Wunsch, die Frau zu sein, die ihn ebenso betörte wie er sie.
    Wann küsst er mich denn endlich, dachte sie bebend vor Erwartung.
    Küssen? Schlagartig kam sie zur Besinnung. Die Tiara auf ihrem Kopf musste die Blutzufuhr zu ihrem Gehirn gedrosselt haben!
    Sie löste sich von Maxim, schüttete den Rest des exklusiven Champagners wie Wasser in sich hinein und tastete nervös nach dem Reif in ihrem Haar. „Das Ding ist nicht echt, oder? Das sind keine echten Diamanten.“
    Gelassen trank auch Maxim einen Schluck, ehe er antwortete: „Diamanten, in Platin gefasst.“
    Grace sah ihn entgeistert an. Mit dem Schmuckstück auf ihrem Kopf könnte sie das Haus ihrer Mutter abzahlen! Und das Nachbarhaus noch dazukaufen.
    „Und wenn ich es nun kaputt mache? Es ist hoffentlich versichert!“
    „Diamanten gehen nicht kaputt.“ Er stellte die beiden Gläser auf das Tablett eines vorbeigehenden Kellners und nahm Grace in die Arme. „Die Tiara steht dir ausgezeichnet. Du solltest sie behalten.“ Er neigte den Kopf, und sein Mund näherte sich ihrem. „Du bist dazu geboren, Diamanten zu tragen, Grace“, raunte er ihr ins Ohr. „Geboren, um bewundert und mit Luxus verwöhnt zu werden.“
    Jemand schaltete die hellen Wandlampen aus, und nun tauchten die farbigen Scheinwerfer des modernen Kronleuchters aus gebürstetem Stahl den Raum in gedämpftes, bunt schimmerndes Licht. Schemenhaft nahm Grace die tanzenden Paare wahr, die sich in dieser unwirklichen Atmosphäre lachend und schwatzend zum Takt der Musik bewegten.
    Sie fühlte sich wie in eine fantastische, fremde Sphäre versetzt, eine hypermoderne Welt der Kunst, der Jugend, des unbegrenzten Reichtums.
    Aber die größte Verlockung für Grace war nicht der verschwenderische Luxus.
    Es war Maxim.
    „Ich lasse mich nicht verführen“, flüsterte sie, wie um sich selbst Mut zuzusprechen. „Nein, bestimmt nicht.“
    Und doch verzehrte sie sich so sehr nach seinem Kuss, dass sie sehnlichst darauf wartete, seinen warmen Mund auf ihrem zu spüren. Leise knisternd rieb sich die geraffte meerblaue Seide ihres Ausschnitts am Revers seines Smokings.
    Entschlossen und völlig ungeniert zog Maxim sie vor aller Augen an sich und küsste sie. Küsste sie so innig und leidenschaftlich, dass ihre Lippen und Zungen miteinander zu verschmelzen schienen. Als wollte er Grace einen Stempel aufdrücken, der besagte, sie gehöre ihm allein.
    Nein! Mit wild pochendem Herzen lehnte sie sich an seine breite Brust, als er endlich ihren Mund freigab. Sie durfte nicht seine Geliebte werden.
    Behutsam rückte er die Tiara zurecht und streichelte Graces langes blondes Haar, das über ihre nackten Schultern fiel. Sie erschauerte unter der sanften Berührung. Dann nahm er zwei volle Gläser Champagner vom Tablett eines Kellners und zog Grace mit sich auf die Tanzfläche.
    Während der nächsten zwei Stunden tranken sie Champagner und tanzten, hielten einander in den Armen und wiegten sich sanft im Rhythmus der Musik. Alle Gesetze von Zeit und Raum schienen ihre Gültigkeit verloren zu haben. Grace fühlte sich, als würde sie schweben. Stunden vergingen wie Minuten, Minuten wurden zur Unendlichkeit. Sie tanzte zu der gefühlvollen Mischung aus

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