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Die Geliebte des Prinzen

Die Geliebte des Prinzen

Titel: Die Geliebte des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennie Lucas
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Lebenshaltungskosten in London erwarte ich ab jetzt eine Gehaltserhöhung.“
    „Grace!“
    „Also?“ Sie sah ihn erwartungsvoll an. „Soll ich bleiben und Ihre Rede für die Benefizgala zu Ende schreiben? Oder wollen Sie, dass ich auf der Stelle meinen Schreibtisch räume?“
    Er musterte sie entsetzt. „Bleiben Sie“, sagte er grimmig. „Und stellen Sie die Rede fertig. Sie bekommen Ihre Gehaltserhöhung.“
    „Und meinen Bonus?“
    „Zehntausend Dollar? Das geht nicht auf die Schnelle.“
    „Sie haben Zeit bis Heiligabend.“
    Zähneknirschend gab er nach. „In Ordnung. Warum nehmen Sie sich nicht gleich den Rest des Tages frei?“, setzte er zynisch hinzu.
    „Oh, gern! Vielen Dank“, meinte Grace strahlend. „Ich gehe dann, sobald ich Ihre herzerweichende Rede fertig habe.“
    Alan warf ihr einen bösen Blick zu, widersprach aber nicht. Grace hatte beinahe Mitleid mit ihm, als er mit hängenden Schultern in sein Büro trottete und die Tür hinter sich zuwarf. Aber nur beinahe.
    Ein freier Nachmittag war eine armselige Entschädigung für all die unbezahlten Überstunden, die sie während der letzten zwei Jahre gemacht hatte. Aber draußen wartete Maxim! Aufgeregt und voller Ungeduld wippte sie unter dem Tisch mit ihren Füßen, während sie die letzten Absätze der Rede in den Computer tippte. Sie mailte Alan die fertige Fassung, zog ihren alten Mantel über und verließ in Hochstimmung das Gebäude.
    Maxim wartete an der nächsten Ecke in einem noblen schwarzen Bugatti auf sie.
    „Schön, dass du kommst“, begrüßte er sie mit funkelndem Blick, als sie zu ihm in den Wagen stieg. „Es war eine Qual, auf dich warten zu müssen.“
    „Es waren gerade mal zwanzig Minuten“, erwiderte Grace lächelnd.
    Er setzte eine dunkle Sonnenbrille auf. „Ich bin kein geduldiger Mann.“
    Grace lachte. Sie war so glücklich wie seit Jahren nicht mehr. „Danke für die Blumen“, sagte sie. „Sie haben mir den Arbeitstag versüßt. Und stell dir vor, ich habe eine Gehaltserhöhung von meinem Chef bekommen.“
    „Du versüßt mir den Tag, solnischka mayo “, erwiderte er zärtlich. Wie zufällig streifte seine Hand ihr Knie, als er den Gang einlegte. „Hast du Lust zu feiern?“
    „Ja, gern“, hauchte sie.
    „Ich auch.“ Sein langer, bedeutungsvoller Blick trieb ihr die Hitze in die Wangen.
    Er gab Gas, und wie ein rabenschwarzer Pfeil schoss der Bugatti durch Regen und Dunst.

7. KAPITEL
    Grace atmete tief durch, als sie auf der Terrasse von Maxims Landsitz in Dartmoor stand und auf die schneebedeckten Felder und Wiesen blickte. Das verregnete London lag in weiter Ferne. Hier gab es nur die endlose, gespenstisch wirkende Moorlandschaft im verblassenden Licht der untergehenden Sonne.
    Tränen rollten über ihre kalten Wangen. Das überglückliche Schluchzen ihrer Mutter noch im Ohr, steckte sie ihr Handy wieder in die Tasche. Sie hatte ihr gesagt, dass sie ihr Elternhaus vor dem Zugriff der Bank retten würde. Dass sie, Grace, ab jetzt dafür sorgen würde, dass ihre Familie nie wieder Geldprobleme hatte. Endlich hatte sie zu ihrer alten Stärke zurückgefunden. Endlich war sie wieder sie selbst.
    Und das hatte sie Maxim zu verdanken.
    Maxim, der sie wie eine Prinzessin behandelte. Sie hätte sich nie träumen lassen, dass ihr irgendein Mann, geschweige denn ein so unglaublich attraktiver, mächtiger und reicher, so viel Bewunderung und Respekt entgegenbringen könnte.
    Doch mit weniger würde sie sich nie wieder zufriedengeben.
    Sie wollte ihr Märchen erleben.
    Mit einem letzten tiefen Atemzug wandte sie sich von der verschneiten Landschaft ab und ging zurück ins Haus, wo Maxim auf sie wartete.
    Das Innere des prächtigen alten Anwesens aus dem achtzehnten Jahrhundert spiegelte den düsteren Charme der verwunschenen Moorlandschaft wider. Vielleicht lag es daran, dass alle fünfzig Zimmer leer waren. Bis auf die zarten weißen Schleiergardinen, die auch bei geschlossenen Fenstern sanft hin und her wehten, wie von einem geheimnisvollen Lufthauch bewegt.
    Grace hatte auf der Terrasse mit ihrer Mutter telefoniert, weil draußen der Empfang besser war und sie dort ungestört reden konnte. Sie wollte nicht, dass Maxim von ihrer Geldnot erfuhr. Er sollte nicht glauben, er müsste sie retten.
    Sie hatte sich selbst gerettet, und darauf war sie stolz.
    Sie wollte Maxim auf gleicher Augenhöhe begegnen. Er sollte ihr Freund sein. Ihr … Geliebter? Sie wagte kaum, das Wort auch nur flüsternd über die

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