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Die Geliebte des Prinzen

Die Geliebte des Prinzen

Titel: Die Geliebte des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennie Lucas
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einzigen Blick zu neuem Leben zu erwecken. Hatte ihr mit wenigen Worten zu verstehen gegeben, dass sie durchaus etwas wert war.
    „Was immer Sie wollen, Grace“, fügte er hinzu, wobei er ihr sanft über die Wange strich. „Es wird mir eine Ehre sein, Ihnen jeden nur möglichen Wunsch zu erfüllen.“
    Sie spürte eine Welle heißen Verlangens in sich aufsteigen. Unwillkürlich schmiegte sie ihr Gesicht in die große, warme Männerhand. Als ihr klar wurde, was sie da tat, wollte sie sich erschrocken zurückziehen, doch ihre Beine waren weich wie Gummi. Genau wie alles andere an ihr. Nur ihre Brüste spannten und sandten Signale heftigsten Begehrens aus.
    Jetzt erst wurde ihr bewusst, wie gefährlich der dunkle Prinz wirklich war.
    „Vielen Dank, aber das kann ich nicht annehmen“, sagte sie hastig.
    Seine Finger glitten an ihrem Hals herab zu ihrem Mantelkragen. „Warum verhüllen Sie sich so, Grace? Warum zeigen Sie der Welt nicht, wie schön Sie sind?“
    Fand er sie etwa wirklich attraktiv? War es nicht nur ein leeres Kompliment gewesen? In ihrem Kopf herrschte das reinste Chaos. Solange dieser Mann sie berührte, war sie zu keinem klaren Gedanken fähig. „Nun, ich …“
    „Hier, darin würden Sie hinreißend aussehen.“
    Er berührte ein bildschönes Nachthemd, präsentiert an einer Schaufensterpuppe ohne Kopf. Es war aus schimmernder Seide, zartrosa wie eine Rosenknospe im Frühling, hatte einen tiefen, spitzenbesetzten Ausschnitt und einen bodenlangen, weich fließenden Rock.
    Grace, die normalerweise in T-Shirt und Flanellhose schlief, konnte sich nicht vorstellen, ein so edles Teil im Bett zu tragen. Ihr Blick folgte der kräftigen, sonnengebräunten Männerhand, die gefühlvoll über die hauchzarte Seide strich. Sie kam sich vor, als steckte sie selbst in diesem Nachthemd und spürte durch den dünnen Stoff hindurch seine warmen, streichelnden Finger an ihrer Haut …
    Was war nur mit ihr los? Sie war ja schon genauso kopflos wie dieser Torso! Kein Mann hatte sie je im Nachthemd gesehen. Nicht einmal in ihrem Flanellpyjama. Und dabei würde es aller Voraussicht nach auch bleiben.
    „Ich lasse mir von fremden Männern keine Nachtwäsche kaufen.“ Energisch entzog sie sich ihm und wandte sich ab.
    „Gut, dann eben keine Dessous“, meinte er unbeirrt, sogar eine Spur amüsiert. „Aber einen Mantel. Wie wäre es mit diesem hier?“
    Ein neuer Mantel? Zögernd drehte sie sich wieder um. Trotz der Fahrt in der geheizten Limousine fröstelte sie immer noch in ihrem alten, durchnässten Mantel. In Kalifornien hatte sie keinen warmen Wintermantel gebraucht. Ihr jetziger stammte aus einem Londoner Wohlfahrtsladen. Er war billig gewesen, aber nicht wasserdicht. Und er sah grauenhaft aus, auch wenn Grace versuchte, sich nichts daraus zu machen.
    „Ich habe Ihren Mantel ruiniert“, hob Maxim hervor, „und trotz Ihres übertriebenen Stolzes müssen Sie doch zugeben, dass es nur meine Pflicht ist, ihn zu ersetzen.“
    Er wies auf ein traumhaftes Exemplar aus feiner schwarzer Schurwolle, wadenlang, tailliert und mit breitem Kragen. Ein echter Prinzessinnenmantel. Grace hatte ihn bereits bei ihrem ersten Besuch von Weitem bewundert, aber nicht gewagt, ihn auch nur zu berühren. Erst recht nicht, nachdem sie das Preisschild entdeckt hatte. Zehntausend Pfund. Das ergab, in Dollar umgerechnet …
    Ein neues Auto!
    Sie schloss kurz die Augen und zwang sich, standhaft zu bleiben.
    „Und das sollten Sie auch gleich mitnehmen.“ Er zeigte auf ein elegantes blaugrünes Cocktailkleid aus changierender Seide. „Es passt hervorragend zu Ihren Augen.“
    Sehnsüchtig betrachtete sie das wundervolle Kleid, das aussah wie ein Modell aus den Modemagazinen, die es am Kiosk gab. Sie streckte die Hand aus, um den Stoff zu befühlen, hielt inne und drehte stattdessen das Preisschild um. Viertausend Pfund.
    Was hatte sie sich nur dabei gedacht? Vom Erzrivalen ihres Chefs durfte sie sich nicht einmal einen Cocktail spendieren lassen, geschweige denn ein Cocktailkleid!
    Kleider wie dieses waren für strahlend schöne, steinreiche Erbinnen wie Lady Francesca bestimmt. Nicht für mittellose, unscheinbare Sekretärinnen, die in Stiefeln vom Discounter, einer Bluse vom Wühltisch und einem Kostüm aus dem Secondhandladen herumliefen. Seit ihr Vater vor fünf Jahren gestorben war, hatte sie an allen Ecken und Enden gespart, um ihre Familie unterstützen zu können.
    Es hatte trotzdem nicht gereicht. Ihre Kehle wurde eng. Sie

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