Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Geliebte des Rebellen

Die Geliebte des Rebellen

Titel: Die Geliebte des Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Langan
Vom Netzwerk:
eher kommen konnte.” Sie tauchte ein Tuch in die Schüssel mit Wasser, die auf dem Boden stand, und wusch ihm vorsichtig Gesicht und Hals sowie Arme und Schultern. “Hat die Medizin nicht gewirkt?” erkundigte sie sich.
    “Doch, aber nur für eine kurze Weile. Ich hatte die Vision, dem Himmel einen Besuch abzustatten, bevor ich wieder in der Hölle landete.”
    AnnaClaire löste ein wenig Pulver in einem Becher mit Wasser auf und hielt ihn Rory an die Lippen. “Hier, trinkt das. Vielleicht sind Eure Schmerzen dann leichter zu ertragen.”
    “Es geht mir schon viel besser”, versicherte er und fügte hinzu: “Jetzt, wo Ihr hier seid.” Folgsam leerte er den Becher, ließ den Kopf erschöpft zurück auf das Kissen sinken und atmete tief den Duft von Rosen ein, der AnnaClaire stets zu umgeben schien.
    “Ihr seid ein sehr charmanter Lügner, Rory O’Neil.” AnnaClaire setzte sich auf den Stuhl neben dem Bett und tauchte einen Löffel in die Schale auf dem Tablett.
    “Was ist das denn?” wollte Rory wissen und deutete schwach auf die dampfende Speise.
    “Haferbrei.”
    Er schüttelte den Kopf. “Meine Mutter bestand immer darauf, dass wir so etwas essen. Aber ich fand das Zeug abscheulich.”
    “Morgen werde ich Euch etwas anderes bringen”, erwiderte AnnaClaire. “Doch heute müsst Ihr Euren Haferbrei essen. Bridget Murphy, sie ist die Haushälterin, hat diesen Brei eigens für Euch gekocht, damit Ihr schneller wieder zu Kräften kommt.”
    “Gütiger Himmel, Ihr klingt gerade so wie meine Mutter.” Widerwillig öffnete Rory den Mund und ließ sich einen Löffel voll einflößen. Überrascht sah er AnnaClaire an. “Bridget Murphy muss eine Zauberin sein. Das schmeckt ganz anders als irgendein Haferbrei, von dem ich je gekostet habe.”
    “Ich werde ihr erzählen, dass Ihr Euch so wohlwollend geäußert habt.” Abermals hielt sie ihm einen Löffel voll hin, und Rory schluckte ohne Widerrede den zähflüssigen Brei.
    In AnnaClaire stiegen seltsame Gefühle hoch. Jedes Mal, wenn er den Mund öffnete, musste sie gegen das seltsame Verlangen ankämpfen, Rorys Lippen schmecken zu wollen.
    Noch niemals zuvor war ihr jemand wie er begegnet. Rory schien es nichts auszumachen, dass er unter den Decken völlig nackt war. Doch AnnaClaire beunruhigte diese Vorstellung mehr, als sie sich eingestehen mochte. Sie konnte den Gedanken einfach nicht aus ihrem Kopf vertreiben.
    Er nahm mehr als die Hälfte des Haferbreis zu sich, bevor er abwehrend eine Hand hob. “Genug. Das Essen strengt mich zu sehr an.”
    AnnaClaire stellte das Gefäß auf dem Tablett ab. “Könnt Ihr einige Schlucke Tee hinunterbringen?”
    “Nein, nicht mal einen einzigen.”
    “Dann bleibe ich einfach noch ein Weilchen hier sitzen, und wir warten gemeinsam darauf, dass das Opium zu wirken beginnt.” Sie schenkte sich selbst einen Becher Tee ein.
    Rory schaffte es, sie anzulächeln. “Euch nur anschauen zu können lindert meine Schmerzen mehr als jede Medizin.”
    Sie spürte, wie ihr eine leichte Röte in die Wangen stieg. “Ihr seid gefährlich charmant, Rory O’Neil.”
    Er strich sich mit einer Hand kurz über die Augen. “Ihr solltet meinen Bruder Conor kennenlernen. Er ist der wirkliche Charmeur in unserer Familie.”
    “Tatsächlich? Und was seid Ihr?”
    “Der Kämpfer. Ich war schon immer der Kämpfer.”
    Sie nippte an ihrem heißen Tee. “Erzählt mir mehr von Eurer Familie”, forderte sie ihn auf.
    “Conor ist einundzwanzig Jahre alt, also zwei Jahre jünger als ich. Er wurde im Ausland erzogen und unterrichtet. Unsere Mutter hoffte, es würde ein Priester aus ihm werden. Aber unser Vater hat andere Pläne für ihn.”
    “Was für Pläne?”
    “Vater hofft, dass Conor, mit seinem guten Aussehen und seiner Intelligenz, seine Verbindungen in England dazu nutzen kann, unserem Volk am Hofe von Königin Elizabeth Gehör zu verschaffen.”
    “Das scheint mir ein viel besser geeignetes Vorgehen für die erwünschten Veränderungen zu sein als Euer gewalttätiger Einsatz von Waffen.” AnnaClaire lächelte.
    “Ah, höre ich da so etwas wie Missbilligung aus dem Munde meines Engels?”
    “Ich halte nichts vom Kämpfen.”
    Rory schaute sie so vielsagend an, dass AnnaClaire in höchster Verlegenheit das Thema wechselte. “Habt Ihr noch weitere Brüder?”
    “Nein.” Rory schüttelte den Kopf. “Wir haben nur noch eine kleine Schwester. Ihr Name ist Briana.”
    “Ähnelt sie Conor, oder hält sie es lieber mit ihrem

Weitere Kostenlose Bücher