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Die Geliebte des Rebellen

Die Geliebte des Rebellen

Titel: Die Geliebte des Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Langan
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etwas anderem als den Schmerzen und Verletzungen her.”
    “So? Was sollte das denn sein?”
    “Das, AnnaClaire, dürft Ihr getrost selber herausfinden”, entgegnete Rory.
    Sie fuhr mit dem Massieren und den behutsamen Bewegungen des steifen Arms fort. Dabei überlegte sie, ob Rorys Neckereien eine tiefere Bedeutung angenommen hatten als zuvor. Sie wünschte, sie hätte das, was er ihr anbot, einfach annehmen und genießen können. Ehrlich gestand sie sich ein, dass die Versuchung beinahe stündlich größer wurde.
    “So, das soll für heute genug sein.” Mit einer ungeduldig anmutenden Bewegung gab sie das Schmerzmittel in den Becher Wasser.
    “Ihr wollt jetzt schon gehen?”
    “Ja.” Entschlossen schritt AnnaClaire zur Tür. Sie wagte nicht, sich nach Rory umzudrehen. Ein Blick in sein Gesicht mit den vor Vergnügen blitzenden Augen, und sie wäre rettungslos verloren.
    “Werde ich Euch morgen früh sehen? Oder werdet Ihr einen weiteren Tag in der Gesellschaft Eures Engländers verbringen?”
    Nun wandte sie sich doch zu ihm um und bedachte ihn mit einem rätselhaften Blick. “Um das herauszufinden, Rory O’Neil, werdet Ihr einfach abwarten müssen.”
    AnnaClaire und Rory entwickelten im Laufe der Tage eine Art Ritual. Täglich brachte sie ihm das Essen und widmete sich hingebungsvoll der Aufgabe, ihm bei der Wiederherstellung der Beweglichkeit seines Armes zu helfen.
    Während er unter ihrer Anleitung die Übungen durchführte, erzählte AnnaClaire ihm von ihrer Kindheit und brachte Rory dazu, seinerseits von seiner Familie und seiner Heimat zu berichten. Er beschrieb Moira und Gavin sowie Conor und Briana so ausführlich, dass AnnaClaire das Gefühl hatte, Rorys Eltern und Geschwister bereits gut zu kennen.
    “Ich glaube, ich war recht einsam in England”, erzählte sie ihm. “Wegen der angegriffenen Gesundheit meiner Mutter hatte ich keine Geschwister. Dafür war ich ständig von irgendwelchen Lehrern umgeben, denn mein Vater wollte, dass ich eine ausgezeichnete Ausbildung bekam.”
    AnnaClaire hielt gedankenverloren inne. Dann lachte sie auf. “Mein Englischlehrer tadelte mich ständig wegen meines Akzents, den ich natürlich von meiner Mutter übernommen hatte.”
    Jetzt endlich verstand Rory, warum AnnaClaire in einer seltsamen Mischung von Englisch und Irisch sprach. “Schade, dass Ihr nicht in Irland erzogen wurdet. Eure irischen Lehrer hätten Euch darin bestärkt, mit irischem Akzent zu sprechen.”
    “Mistress Morgan versetzte mir immer einen Schlag mit der Gerte, wenn sie mich dabei ertappte, dass ich kein reines Englisch sprach.”
    “Sie hat Euch geschlagen?” Rory war entsetzt. “Und was haben Eure Eltern dazu gesagt?”
    “Ich habe es ihnen nie gesagt. Meine Mutter war immer so kränklich und schwach. Da wollte ich ihr keinen Kummer machen. Also schwieg ich, was diese Angelegenheit betraf, und versuchte, so zu sein, wie meine Erzieherinnen mich haben wollten.”
    Rory fühlte, wie das Bedürfnis in ihm aufwallte, die zierliche AnnaClaire zu beschützen. “Hattet Ihr keine Freunde?”
    “Nur wenige. Die meisten meiner Altersgenossen hielten mich für zu irisch. Und wenn ich im Sommer mit meiner Mutter nach Clay Court kam, empfanden mich die hiesigen jungen Leute als zu englisch. Das erklärt wohl, warum ich schon früh gelernt habe, auf mich selbst aufzupassen.”
    AnnaClaire wollte das Thema wechseln. “Erzählt mir doch noch mehr von Eurem Bruder Conor. Warum schickten Eure Eltern ihn ins Ausland und nicht Euch? Als Erstgeborener wäre das doch Euer gutes Recht gewesen?”
    “Ich wollte nicht. Die Mönche in St. Brendan, wo ich meine Ausbildung erhielt, haben mich mit ihrem Wissen vollgestopft, seit ich ein ganz kleiner Junge war. Doch Bücher haben mich nie sonderlich interessiert. Mir war immer nur das Land meines Vaters wichtig. Um unser wundervolles Ballinarin.”
    “Warum geht Ihr nicht dorthin zurück, Rory?” wollte AnnaClaire wissen. Ihr war schon oft der sehnsüchtige Tonfall und der weiche Gesichtsausdruck aufgefallen, in dem Rory von seiner Heimat sprach.
    AnnaClaire stand hinter ihm und bewegte gerade vorsichtig den verletzten Arm über seinen Kopf. “Ich kann nicht”, stieß Rory hervor. “Erst wenn diese Sache beendet ist, werde ich nach Hause zurückkehren.”
    “Diese Sache.” Es schauderte AnnaClaire, zu hören, wie er seinen Feldzug gegen den Engländer Tilden als “diese Sache” bezeichnete. “Und was hat Eure Familie davon, wenn Ihr getötet

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