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Die Geliebte des Rebellen

Die Geliebte des Rebellen

Titel: Die Geliebte des Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Langan
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recht. Rory und AnnaClaire waren offenkundig sehr verliebt ineinander.
    Doch im Gegensatz zu Rorys Mutter empfand er bei dieser Beobachtung eher Erleichterung.
    Rory war innerlich beinahe zerbrochen, nachdem er Caitlin verloren hatte. Nur abgrundtiefer Hass und mörderische Rachegefühle hatten ihn am Leben gehalten. Nun schien es so, als würde es AnnaClaire mit ihrer ruhigen, sanften Art gelingen, die Wunden der Vergangenheit allmählich heilen zu lassen.
    Noch erstaunlicher war allerdings ihre Wirkung auf den jungen Innis. Der wollte AnnaClaire so gern hassen, weil sie Engländerin war. Doch sie hatte eine Saite in ihm zum Klingen gebracht. Es würde sehr interessant sein, zu beobachten, wie sich ihr Verhältnis zueinander zukünftig entwickelte.
    Rory half AnnaClaire und Innis von dem Pferd herunter, bevor er die Zügel einem Stallburschen überließ. Nachdem das Unwetter vorübergezogen war, hatten sie sich von Pater Malone verabschiedet und waren nach Hause geritten.
    Drinnen wurden sie von Velia begrüßt. “Rory, Eure Eltern warten in der Bibliothek auf Euch. Conor und Briana sind auch dabei.”
    AnnaClaire biss sich erschrocken auf die Lippe. “Das Schachspiel! Oh, das habe ich völlig vergessen.” Mit einem unguten Gefühl folgte sie Rory in die Bibliothek, wo seine Familie in einem Halbkreis vor dem Kamin saß, in dem ein kleines Feuer flackerte.
    “Ich bitte um Vergebung”, rief AnnaClaire und eilte auf die Gruppe zu. “Ich habe das Schachspiel vergessen, und es tut mir aufrichtig leid. Wir gerieten in ein Unwetter und …” Sie hielt inne, als sie bemerkte, dass die anderen sie mit ausdruckslosen Mienen musterten.
    “Ihr seid böse mit mir, Gavin O’Neil”, stellte sie resignierend fest.
    “Nein, nein.” Er hielt sie an der Hand fest, bevor AnnaClaire sich umdrehen und fortlaufen konnte. “Nicht mit Euch, AnnaClaire. Rory, wir müssen miteinander reden. Allein.” Auffordernd sah er seinen Ältesten an, hinter dem Innis stand.
    AnnaClaire sah von einem zum anderen. “Wenn es etwas mit mir zu tun hat, habe ich das Recht, davon zu hören.”
    Rory nickte, und Gavin seufzte auf. “Conor und ich waren heute im Dorf. Dort hörten wir einige sehr beunruhigende Neuigkeiten.”
    “Über englische Soldaten?”
    “Ja, sie kämmen die Gegend durch auf der Suche nach dir und AnnaClaire.”
    Rory stieß ungehalten einen Laut aus. “Und ich habe die Bastarde auch noch bis zu unserer Türschwelle geführt.”
    Begütigend legte Gavin ihm eine Hand auf den Arm. “Du hattest doch keine Wahl, Rory. Wo hättest du denn sonst hingehen sollen?”
    Unwillig schüttelte er die Hand ab und begann, unruhig hin und her zu laufen. “Es gab genug andere Orte. Aber ich hatte diese unvernünftige Anwandlung, unbedingt nach Hause zu wollen.”
    Moira erhob sich. “Du denkst, das wäre unklug gewesen?”, fragte sie mit vor innerer Erregung bebender Stimme. “Darf ich dich daran erinnern, dass du schließlich hierher nach Ballinarin gehörst.”
    “Sehr richtig”, bekräftigte Gavin. “Außerdem bist du hier in Sicherheit. Ballinarin ist wie eine natürliche Festung. Sie werden nicht wagen, sie zu stürmen.”
    Rory fuhr sich in einer hilflos anmutenden Geste mit den Fingern durchs Haar. “Aber, Vater, verstehst du denn nicht? Ich habe Lord Thompsons Tochter bei mir. Glaubst du denn allen Ernstes, die Soldaten ziehen ohne sie wieder ab?”
    “Wenn sie versuchen, sie mit Gewalt hier herauszuholen, werden viele von ihnen dabei ihr Leben lassen müssen”, wandte Conor ein.
    “Ja, einige. Aber nicht alle. Sie fordern immer wieder Verstärkung an, bis sie haben, was sie wollen.”
    “Warum geben wir ihnen dann nicht, was sie fordern?” AnnaClaires Stimme klang ruhig und bestimmt.
    Ungläubig und sprachlos sahen die anderen sie an. Moira fasste sich als Erste. “Wisst Ihr, was Ihr da vorschlagt?”
    “Ja. Ich sage den Engländern, ich sei den Fängen Eures Sohnes entkommen. Ich behaupte, ich sei in einem günstigen Augenblick unbemerkt geflüchtet. Sie werden so erleichtert sein, dass sie Rory vergessen.”
    Moira erkannte den Ausdruck grenzenloser Liebe in AnnaClaires Augen und wusste, dass diese junge Frau alles tun würde, um Rory zu schützen. Doch hier ging es um mehr.
    “Es würde nicht gut gehen”, widersprach Rory und unterbrach damit die Überlegungen seiner Mutter. “Es wäre ihnen nicht genug, dich zu haben. Sie werden niemals vergessen, dass ein einzelner irischer Rebell sie geschlagen und

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