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Die Geliebte des Rebellen

Die Geliebte des Rebellen

Titel: Die Geliebte des Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Langan
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zu überspielen. “Du hast mich gehört, mein Junge. Du bleibst hier. Wir sind jetzt deine Familie. Und wir sorgen für deine Sicherheit.”
    Daraufhin schob Innis AnnaClaire und Conor beiseite und rannte nach draußen.
    “Mistress Finn”, sagte Moira und wandte sich an die Haushälterin, die in der Nähe der Tür stand und sich mit einem Zipfel ihrer Schürze die Augen trocknete, “wird Innis später eine kräftige Brühe bringen, um ihn aufzumuntern. Und jetzt sollten wir für AnnaClaire und Conor ein herzhaftes Mahl bereiten lassen. Sie haben eine anstrengende, gefährliche Reise vor sich.”
    Mistress Finn, die schon die ganze Zeit neben der Tür gestanden und jedes Wort unter Seufzen und Stöhnen aufgenommen hatte, bekreuzigte sich zum wiederholten Mal, knickste und verschwand.
    Pater Malone hatte die ganze Zeit kein einziges Wort gesagt, sondern die Vorgänge um sich herum aufmerksam beobachtet. Besonderes Augenmerk hatte er auf AnnaClaire und Innis gelegt. Er machte sich so seine Gedanken, wie sich die Beziehung zwischen diesen beiden wohl weiterentwickeln würde. Innerhalb weniger Stunden hatte sich die Einstellung des Jungen gegenüber der Engländerin von abgrundtiefem Hass in das Bedürfnis, sie zu beschützen, verwandelt.
    Vielleicht verband die beiden, dass sie gleichermaßen Außenseiter auf Ballinarin waren, die zu ihrem eigenen Schutz dorthin gebracht worden waren. Doch Pater Malone glaubte, dass Innis’ verändertem Verhalten sehr viel tiefere Ursachen zugrunde lagen.
    In seinem langen Leben hatte der Priester wahrscheinlich jede Spielart und Nuance der menschlichen Natur gesehen, und er vermutete sehr stark, dass Innis seit jenem furchtbaren Tag, an dem seine Familie ausgelöscht worden war, ein schreckliches Schuldgefühl mit sich herumschleppte, weil er nicht stark genug gewesen war, seine Mutter vor ihrem grauenvollen Tod zu bewahren.
    Er hatte nicht nur hilflos mit ansehen müssen, was geschehen war. In der Erinnerung durchlebte er die Ereignisse jenes Tages immer wieder, ohne dass es für ihn jemals die Möglichkeit gab, den Bildern in seiner Fantasie zu entfliehen.
    Vielleicht sah Innis in dem Zusammentreffen mit AnnaClaire die Chance, seine vermeintliche Schuld zu tilgen, indem er dieses Mal alles tat, um eine Frau vor allen Gefahren zu schützen.
    Es konnte allerdings auch sein, dass der Junge anfing, in AnnaClaire die Mutter zu sehen, die er auf so tragische Weise verloren hatte.
    Pater Malone schüttelte den Kopf. Inständig hoffte er, dass Innis’ Mut niemals auf die Probe gestellt werden würde. Denn dann stand zu befürchten, dass er eher sein Leben hingeben als noch einmal seine Schwäche und eine daraus resultierende Niederlage eingestehen würde.
    “Gute Reise”, flüsterte Moira und küsste AnnaClaire auf die Wangen.
    “Gott möge Euch schützen”, fügte Pater Malone hinzu und hob die Hand, um Conor und AnnaClaire zu segnen.
    Die beiden stiegen auf ihre Pferde und schickten sich an, den langen Ritt nach Dublin anzutreten. Ein Wagen mit ihren Seekisten war bereits unterwegs. Darin saß auch Velia, die mit nach London reisen sollte, um AnnaClaire als Zofe zu dienen.
    Diese sah sich im Hof um. Das gesamte Dienstpersonal von Ballinarin hatte sich versammelt, und viele Dorfbewohner waren von ihren Feldern gekommen, um sich zu verabschieden. “Wo ist denn Innis?” erkundigte sie sich. “Ich kann ihn nirgends entdecken.”
    Briana ließ die Hand ihres Bruders los und tupfte sich verstohlen die Augen ab. “Als ich ihn zuletzt gesehen habe, lag er auf seinem Bett und machte ein grimmiges Gesicht.”
    “Ich wollte ihm noch gern Lebewohl sagen”, erklärte AnnaClaire, “und ihm noch einmal für seine Hilfe danken. Er war so unglaublich tapfer und hat mich davor bewahrt, eine Dummheit zu begehen.”
    “Ich werde es ihm ausrichten”, versprach Briana. Mit tränenerstickter Stimme fügte sie hinzu: “Doch Innis ist nicht die einzige tapfere Person hier. Ich finde, was du für meinen Bruder tust, ist das mutigste Unterfangen, von dem ich je gehört habe. Du liebst ihn, nicht wahr?”
    AnnaClaire nickte, und Briana wandte sich aufschluchzend ab.
    Moira griff nach AnnaClaires Hand und presste sie an die Wange. Sekundenlang sahen sich die beiden Frauen in die Augen, bevor Moira sagte: “Ich danke Euch für das, was Ihr im Begriff seid zu tun.”
    “Ich habe keine Wahl”, erwiderte AnnaClaire fest. “Ich muss in London sein und dort alles tun, was ich kann, um Rory zu

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