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Die Geliebte des Zeitreisenden

Die Geliebte des Zeitreisenden

Titel: Die Geliebte des Zeitreisenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Kearney
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geschafft.«
    Sie hob die Augen zur Decke. »Konzentriere dich einfach darauf, uns hier rauszubringen.«
    »Keine ständigen Kommentare vom Rücksitz, bitte.«
    Sie stellte die Musik leiser und warf ihm einen verwirrten Blick zu. »Dieser Gleiter hat gar keinen Rücksitz.«
    Verdammt. Er musste vorsichtiger sein. Zwar sprach er inzwischen fließend dragonisch, aber einige Redewendungen konnte man einfach nicht wörtlich übersetzen.
    »Halt dich fest.« Zur Ablenkung trat er auf das Gaspedal, schlüpfte durch den Ausgang und schoss geradewegs in den Nachthimmel.
    Cael stützte sich mit der Hand am Instrumentenbord ab. »Ich brauche mir keine Sorgen mehr zu machen, dass uns das Militär töten könnte. Das besorgst du schon ganz allein.«
    Er lachte, zog das Flugzeug schlingernd in die Höhe und trieb es durch den dicken schwarzen Rauch. Zur Vermeidung eines Zusammenstoßes benutzte er die Sensoren, steuerte zuerst nach rechts, dann nach links, machte einige Drehungen und tauchte mehrfach wieder nach unten.
    Sie warf einen Blick über die Schulter. »Das Militär wird uns auf dem Radarschirm erkennen.«
    Sobald sie den Rauch hinter sich gelassen hatten, würde er sich in eine der Reihen im Straßennetz über der Stadt einfädeln. Aber zuerst mussten sie unentdeckt bis dorthin kommen.
    Lucan griff unter das Instrumentenbord und zerrte ein paar Kabel heraus. »Da.«
    »Was hast du getan?« Cael riss die Augen auf.
    »Jetzt kann uns keiner mehr verfolgen.« Er lenkte den Gleiter zur Seite und setzte sich auf eine Hochgeschwindigkeitstrasse. Im Zickzack überholte er die anderen Flieger und gab immer mehr Gas.
    »Bist du in deinem vorigen Leben Dieb oder Rennfahrer gewesen?«, fragte sie.
    Das Gefühl, überlebt zu haben, war höchst erregend. Er lachte. »Zwei meiner drei Lieblingsbeschäftigungen sind Basteln und schnelles Fahren.«
    »Und die dritte?«, fragte sie unschuldig.
    Er brachte ein umwerfendes Grinsen hervor. »Heißer Sex.«
    Sie erbleichte, fand die Stimme aber schließlich wieder. »Ich hätte es wissen müssen!«
    Verdammt. Wieso vergaß er sich bei ihr bloß immer wieder? Vielleicht war es die gemeinsam durchgestandene Gefahr. Oder der Umstand, dass sie seinen Kuss erwidert hatte, bevor er sie durch den Müllschlucker geschickt hatte. Oder weil es schon sehr lange her war, seit er zuletzt mit einer Frau zusammen gewesen war.
    Nach mehreren scharfen Biegungen und zwei Wechseln der Ebene enthüllte ein Blick auf das Navigationssystem den klaren Himmel hinter ihnen und keinerlei Anzeichen von verfolgenden Militärschiffen.
    Er warf ihr einen kurzen Blick zu. »Wie hast du uns in die Freiheit gesprengt?«
    Cael runzelte die Stirn und lehnte sich im Sitz zurück. In ihren Augen lag ein schicksalsergebener Blick. »Welche Schulen hast du als Kind besucht?«
    »Was hat das mit unserer Befreiung zu tun?«, fragte er.
    »Das wirst du schon noch sehen. Beantworte bitte zuerst meine Frage.«
    »Also gut.« Er trieb den kleinen Kreuzer in die Stratosphäre, wo zu dieser späten Stunde nur wenig Verkehr herrschte, und schaltete dann den Autopiloten ein. Das würde zwar viel Brennstoff verbrauchen, aber er musste sich nun ganz auf seine falsche Identität konzentrieren. Die meisten Einzelheiten daraus bezogen sich auf sein Erwachsenenleben. Wer hätte je daran gedacht, dass ihn jemand nach Einzelheiten aus seiner Kindheit fragen würde? Also beschloss er, bei der Wahrheit zu bleiben und sich von dieser nur dann zu entfernen, wenn es unbedingt nötig war. »Ich bin zu Hause unterrichtet worden.«
    »Von deinem Vater?«
    »Mutter und Vater haben sich die Aufgabe geteilt, und meine Tante und mein Onkel haben ebenfalls mitgemacht. Außerdem habe ich mir ziemlich viel durch Computer angeeignet. Warum?«
    »Weil du ein Ungläubiger bist.«
    »Bin ich das?«
    »Haben dich deine Eltern nie zu den Bildlingen mitgenommen?«
    O je. Was waren denn nun wieder Bildlinge? Sie musste die Verständnislosigkeit in seinem Gesicht gesehen haben.
    »Wie steht es mit Religion?«, bohrte sie nach.
    Oh. »Meine Eltern glauben, dass das Böse und das Gute aus dem Inneren kommen - allerdings beten sie zu einer höheren Macht.«
    »Sie ehren also nicht die Drachenwandler?«, fragte sie, w ährend sie in eine dichte Wolke flogen, die sie mit weißem Dunst einhüllte.
    Die Drachenwandler ehren? Das wäre schwierig, da sie noch nie etwas von Drachenwandlern gehört hatten. Er kleidete seine Antwort in den höflichsten Ton, zu dem er überhaupt

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