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Die Geliebte des Zeitreisenden

Die Geliebte des Zeitreisenden

Titel: Die Geliebte des Zeitreisenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Kearney
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schwächer und langsamer geworden. Sie keuchte auf und ergab sich ihrer Verzweiflung und Enttäuschung. Ohne ihr Blut würde er das Bewusstsein nicht wiedererlangen. Sie würde niemals wieder mit ihm reden können. Nie wieder mit ihm lachen. Ihn auch nicht wieder berühren. Er würde sterben.
    Seine Lebenskraft war schon fast vollständig entwichen.
    Sie strich ihm die Haare zurück. Die Panik blendete sie, ihre Gedanken kreisten wirr. Wenn er starb und sie nicht alles getan hatte, um ihn zu retten, würde sie den Rest ihres Lebens verbringen, ohne ihn je wirklich gekannt zu haben - und auch ohne die Hoffnung zu hegen, dass ihre Zukunft vielleicht nicht ganz so unerträglich einsam sein würde.
    Cael setzte sich nicht leichtfertig über alte Bräuche hinweg, aber sie durfte Lucan einfach nicht sterben lassen. Nachdem sie ihren Mantel abgestreift hatte, ergriff sie Schläuche und Nadeln. Sie verband ihren Blutkreislauf so mit dem seinen, dass ihr Blut in seine Adern floss. Ihre beiden Herzen - und auch seines - verteilten nun ihr Blut.
    Während er stärker wurde, wurde sie schwächer, und bald fror sie.
    Aber sie beachtete weder ihre Erschöpfung noch die Kälte und gab ihm mehr Blut. Sie gab ihm alles, was sein Körper aufnehmen konnte. Erst als die Farbe langsam in seine Wangen zurückkehrte und sein Puls stärker wurde, löste sie die Verbindungsschläuche. Körperlich und geistig erschöpft sackte sie zusammen. Nun konnte sie nichts mehr tun, außer ihm ihre Körperwärme zu geben. Sie legte sich nackt neben ihn und nahm ihn in die Arme, nachdem sie ihre Robe über ihnen beiden ausgebreitet hatte.
    Lucan musste ohnmächtig geworden sein. Als er aus einem tiefen Schlaf erwachte, stellte er fest, dass sich ein warmer, nackter Frauenkörper an ihn drängte. Er kannte seine Umgebung nicht. Es schien eine einfache Höhle mit Steinwänden und grob gezimmerten Möbeln zu sein, aber er kannte den Duft der Frau und blähte die Nüstern. Cael.
    Im Gegensatz zu dem harten Boden unter ihm fühlten sich Caels erregende Rundungen samtig an, und die Erinnerungen kehrten zurück. Die Ermordung von Sir Shaw. Das Feuer. Die Müllverbrennungsanlage. Cael, wie sie seine Hand hielt. Caels Kuss. Ihre purpurnen Augen, in denen goldene Flammen loderten.
    Abgeschossen.
    Schmerz. Der Schmerz in seiner Schulter, der bis in den Arm ausstrahlte. Schmerz in der Brust. Am Hals. Hier wurden die Erinnerungen verworrener. Wegen seiner Wunden musste er halluziniert haben. Lucan erinnerte sich an einen Schatten, der aus dem Himmel herabgestürzt war, um ihn zu retten. Irgendwie hatte er eine telepathische Verbindung mit dieser Kreatur hergestellt - das war eine Kraft, die er schon seit Jahren verschollen geglaubt hatte, als er aus dem Sonnensystem herausgeflogen war und seine Zwillingsschwester auf der Erde zurückgelassen hatte. Doch in seinem Traum hatte sich die telepathische Verbindung zu Marisa in etwas verwandelt, das ihn an... an einen Drachen fesselte. Und eine Eule war neben diesem Drachen hergeflogen. Bizarr.
    Die Drachenbilder wirkten so stark. Er erinnerte sich daran, wie ihn die eiskalte Bergluft durchschnitten und der Wind ihn gepeitscht hatte, während er sich an den ledrigen Schuppen auf dem Rücken des Drachens festgehalten hatte. Dabei hatte seine Schulter furchtbar geschmerzt. Noch mehr Schmerzen waren mit dem Bild von Cael verbunden, die sich gerade um seine Wunden kümmerte.
    Wunden? Schmerz?
    Er reckte die Schulter. Er hatte jetzt gar keine Schmerzen. Und da war auch keine Wunde.
    Hatte sie ihn mit irgendeiner Wunderdroge geheilt? Mit etwas, von dem er während seiner ganzen Zeit auf Pendragon noch nichts gehört hatte? Die irdischen Legenden statteten die mythische Hohepriesterin von Avalon mit allen möglichen Arten von mystischen Heilkräften aus.
    Cael hielt die Wange gegen seinen Brustkorb gepresst - ihre nackten Beine hatten sich unter der Robe, die sie beide bedeckte, eng um die seinen geschlungen. Sein Blick wanderte über ihr Gesicht, von den geschlossenen Lidern mit den langen, goldenen Wimpern bis hinunter zu den Schultern und ihren üppigen Brüsten.
    Plötzlich verspürte Lucan ein dringenderes Verlangen als das nach der Antwort auf seine Fragen. Heiße Lust erfüllte ihn. Sie war hungrig und fordernd, dabei grob und urtümlich. In diesem Augenblick wollte er nichts mehr, als Cael in seinen Armen halten, sie küssen und lieben. Die Art, wie sie die Hand leicht auf seinen Brustkorb gelegt hatte und sich ihr Busen

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