Die Geliehene Zeit
weil ich mich so oft erbrechen mußte, war ich dünner als sonst. »Oder...?«
»Nein«, antwortete er lächelnd. »Du redest zuviel.« Er beugte sich hinunter und küßte mich, dann hob er mich hoch und setzte sich mit mir aufs Bett. Ich streckte mich aus und zog ihn entschlossen über mich.
»Claire, nein!« protestierte er, als ich seinen Kilt öffnen wollte. Ich starrte ihn an. »Weshalb denn nicht?«
»Nun«, begann er unbeholfen und errötete, »das Kind... Ich meine, ich möchte es nicht verletzen.«
Ich lachte.
»Jamie, du kannst ihm nicht weh tun. Es ist gerade mal so groß wie meine Fingerspitze.« Zur Veranschaulichung hielt ich meinen Finger in die Höhe und zog damit den Umriß seiner Unterlippe nach. Jamie ergriff meine Hand, beugte sich vor und küßte mich unvermittelt, als wollte er auf diese Weise die kitzelnde Berührung wegwischen.
»Bist du sicher?« fragte er. »Ich meine... ich kann mir nicht vorstellen, daß es ihm gefällt, wenn es so durchgeschüttelt wird.«
»Das spürt es nicht«, versicherte ich ihm und machte mich erneut an seinem Kilt zu schaffen.
»Nun gut... wenn du dir sicher bist.«
Es klopfte gebieterisch, und mit dem echt französischen Gespür für den rechten Zeitpunkt trat das Zimmermädchen in den Raum.
»Monsieur, Madame«, murmelte das Mädchen und nickte kurz, während sie zur Feuerstelle schlurfte. Manchen Leuten geht’s wirklich zu gut, drückte ihre Haltung deutlicher aus, als Worte es vermochten. Da ich mich bereits daran gewöhnt hatte, daß die Dienstboten Herbergsgästen im Neglige äußerst ungerührt begegneten, ließ ich es mit einem geflüsterten »Bonjour, Mademoiselle« bewenden. Doch ebenso rasch ließ ich Jamies Kilt fahren, schlüpfte unter die Decken und zog sie bis an die Nase hoch, um meine scharlachroten Wangen zu verbergen.
Jamie bewies größere Gelassenheit. Er schob sich eine der Nakkenrollen über den Schoß, stützte den Ellbogen darauf, legte das Kinn in die Handflächen und begann mit der Magd eine freundliche Unterhaltung, in der er die Küche des Hauses lobte.
»Und woher beziehen Sie den Wein, Mademoiselle?« fragte er höflich.
»Mal von hier, mal von dort.« Sie zuckte die Schultern und stopfte mit geübter Hand Späne unter die Holzscheite. »Wo es am billigsten ist.« Sie zog die Stirn kraus, als sie verstohlen zu Jamie hinüberblickte.
»Das habe ich vermutet«, erklärte er grinsend, und sie schnaubte amüsiert.
»Ich wette, ich kann für den gleichen Preis doppelt so gute Ware liefern«, bot er an. »Sagen Sie das Ihrer Herrin.«
Skeptisch blickte sie ihn an. »Und was verlangen Sie dafür, Monsieur?«
Als er abwehrend die Hände hob, wirkte er plötzlich wie ein waschechter Gallier. »Nichts, Mademoiselle. Ich bin auf dem Weg zu einem Verwandten, der mit Wein handelt. Vielleicht kann ich mich bei ihm mit einem neuen Geschäft einführen.«
Sie nickte verständnisvoll und erhob sich ächzend.
»Nun gut, Monsieur. Ich rede mit der patronne .«
Ein gekonnter Hüftschwung im Vorbeigehen, und die Tür fiel hinter dem Mädchen ins Schloß. Jamie legte die Nackenrolle beiseite und machte sich daran, seinen Kilt wieder zu schließen.
»Was hast du denn vor?« protestierte ich.
Er blickte mich an, und gegen seinen Willen mußte er lächeln.
»Nun, also... schaffst du es wirklich, Sassenach?«
»Wenn du es schaffst«, entfuhr es mir.
Streng sah er mich an.
»Schon allein deswegen sollte ich sofort aufbrechen«, bemerkte er. »Aber ich habe gehört, daß man werdende Mütter bei Laune halten soll.« Er ließ den Kilt zu Boden fallen und setzte sich im Hemd neben mich aufs Bett.
Sein Atem umfing mich, als er die Decke zurückschlug, mein Nachthemd öffnete und meine Brüste entblößte. Er neigte den Kopf und küßte sie. Sanft berührte er die Brustwarzen mit der Zunge, so daß sie sich wie von Magie aufstellten.
»Mein Gott, wie wunderschön sie sind«, murmelte er, während er sie zärtlich mit den Händen umschloß. »Sie sind voller geworden, ein klein wenig. Und die Warzen sind dunkler.« Mit dem Zeigefinger verfolgte er den zarten Bogen eines feinen silbernen Haares, das neben dem dunklen Hof hervorsproß.
Dann hob er die Decke und streckte sich neben mir aus. Ich schmiegte mich in seine Arme und grub meine Hände in seine festen Hinterbacken.
Am liebsten hätte ich ihn sofort über mich gezogen, aber er drückte mich sanft zurück auf das Kissen und knabberte an meinem Hals und meinem Ohr. Seine Hand glitt
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