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Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition)

Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition)

Titel: Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
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hatte, dann war er in diesem Raum gewesen. Niemand war da.
    Unter dem Fenster fielen LeClerc jedoch frische Spuren auf dem sonst stark verstaubten Fußboden auf. Vor gar nicht langer Zeit musste dort jemand gestanden haben. Würde der leichte Wind, der durch die teilweise gebor stenen Fensterscheiben strich, keine Geräusche verursachen, würde LeClerc die beschleunigten Herzschläge von Axel Talert und den anderen Männern hören, die im Nachbarraum fast nicht zu atmen wagten.
    Der Kameramann fing alles ein.
    LeClerc untersuchte alles und stand nun an der Tür zum Nebenraum. Bevor er sie öffnete, sah er fragend Lena Jansen und Thekla Pfaff an, ohne ein Wort zu sagen. Lena Jansen nickte, während Thekla Pfaff anzusehen war, dass sie sich an einen anderen Ort wünschte. Lena stellte sich dicht neben sie und legte ihren Arm um ihre Hüfte.
    Als LeClerc die Tür öffnete und in den Raum sah, erschrak er genauso wie diejenigen, die sich in diesem Raum befanden. Axel Talert rechnete fest damit, in die stechenden Augen des Jan Ruschkow sehen zu müssen. Er brauchte einige Sekunden um zu realisieren, dass es jemand anders war und auch Fromm und Dutronc nicht dabei waren. Dem anfänglichen Schreck folgte Erleichterung.
    Lena Jansen, die jetzt hinter LeClerc stand, sah Talert an und stutzte einen Moment. Ihr ging durch den Kopf, wie sie vor gerade erst zwei Stunden von einem Fremden eine Nachricht von ihm erhalten hatte.
    »Du bist Axel Talert, nicht wahr? Ich erkenne dich wieder.« Lena war gerührt und wäre Axel Talert zu gern um den Hals gefallen. Aber sie hielt sich zurück.
    »Ja, der bin ich. Und du bist Lena Jansen. Du hast dich seit damals kein bisschen verändert.« Talert lächelte.
    »Na ja, mehr als zwanzig Jahre gehen auch an mir nicht spurlos vorbei, oder?«, bemerkte sie und lachte dabei.
    »Ich freue mich, dass ich dich wiedergefunden habe«, sagte Talert, »du musst mir alles über deine Flucht erzählen, ja?«
    »Dafür habt ihr noch jede Menge Zeit«, mischte sich LeClerc ein, »erst einmal habe wir ein anderes Problem. Immerhin ist da draußen eine Anlage, die zur Erzeugung von Mikrowellen geeignet ist, und die Betreiber können jederzeit zurückkehren, falls ich euch daran erinnern darf.«
    »Du hast doch mit der Anlage nichts zu tun, oder?«, fragte Lena Jansen ihren Jugendfreund.
    »Natürlich nicht. Ich wurde gerade erst hierher verschleppt, genauso wie meine alten Kameraden«, berichtete Talert und zeigte auf die vier Männer neben ihm und René dahinter. Wie immer hatte er sich in den Hintergrund verzogen.
    »Und wir sind schon etwas länger hier«, sagte einer der anderen, »mein Name ist Rolf Schneider«, fügte er hinzu und stellte auch Dieter Menzel vor.
    In allen Einzelheiten erzählte Talert, was sich in den letzten Stunden ereignet hatte, von seiner Entführung bis zu den Ereignissen in der Anlage. Lena Jansen hörte aufmerksam zu und die digitale Aufzeichnung der Kamera lief ohne Unterbrechung.
    »Als wir das Brummen hörten, den Lichtblitz und die Aurora sahen, wurde uns klar, dass wir es mit Strahlen zu tun haben. Wir wollten uns einen faradayschen Käfig bauen, haben es aber aufgegeben, da es viel zu lange gedauert hätte«, berichtete Talert, der sich befreit sah und seiner Seele Luft machte. Mitunter sprach er so schnell, als wollte er alle Erlebnisse der letzten Stunden in nur Minuten wiedergeben, ohne auch nur ein winziges Detail auszulassen.
    »Wie haben Sie sich dann vor den Strahlen geschützt, wenn nicht durch einen faradayschen Käfig?«, interessierte LeClerc aus rein wissenschaftlichen Aspekten.
    »Das soll Schneider erklären«, sagte er und zeigte auf ihn. Er ließ es sich nicht zweimal sagen, von seiner NVA-Zeit in Falkensee zu erzählen. Er konnte nicht leugnen, dass er es gerne tat. Seine Jahre bei der Armee müssen für ihn ein sehr wichtige Zeit gewesen sein, was letztendlich sein Leben geprägt hatte. Außerdem war er mächtig stolz darauf, mit seiner genauen Ortskenntnis allen eine große Hilfe zu sein.
    Die meisten Gebäude auf diesem Gelände waren unterirdisch miteinander verbunden. Im Zentrum dieser Tunnelanlage befand sich ein großer Strahlenschutzbunker, der laut Schneider erst in den 1980er Jahren zum Schutz vor Atombomben gebaut worden war.
    »Dorthin haben wir uns geflüchtet«, schloss Talert ab, um auch ein wenig beitragen zu können.
    »Zeigen Sie mir den Weg in diese Schaltzentrale?«, fragte LeClerc Schneider, »ich kenne mich mit solchen Anlagen aus.

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