Die Geometrie der Wolken
Funksondentyps.
Drei gefüllte rote Ballons hingen unter der Decke, und ihre Schnüre streiften Whybrow, während er sich das Gerät ansah. Hinter ihm zeichnete eine Mitarbeiterin kombinierte Messwerte auf einer großen Wandtafel ein. Sie war schlank und brünett und griff nach an »Bronzemäusen« befestigten Schnüren, die die Richtungslinien von Ballons anzeigten, die verschiedene Stationen hatten aufsteigen lassen.
Kleine rote Fähnchen markierten die Positionen der Wetterschiffe im Atlantik, im Ärmelkanal und in der Nordsee, während Linien grüner Fähnchen für die Routen der Met Rees, der meteorologischen Erkundungsflüge standen, die jeden Morgen von Flugplätzen in ganz Großbritannien starteten.
Eine etwas molligere Mitarbeiterin mit kurzem, blondem Haar kniete auf dem Boden und gab ihrer Kollegin Daten durch, die der Fernschreiber ausspuckte. Ihr pausbäckiges Gesicht war voller Sommersprossen. Sie war die Einzige, die mich bemerkt hatte, und lächelte freundlich und strich sich mit der Hand den Rock glatt, als würde die Geste die Peinlichkeit des Kniens wettmachen.
»Sie müssen die Schaltsequenz einstellen, bevor Sie den Windmesser ansetzen«, sagte ich zu Whybrows Glatze. Er sah auf, das Gesicht voller Überraschung, auf die gleich Ärger folgte, von dem ich nicht wusste, ob er meiner zugegebenermaßen recht besserwisserischen Anmerkung oder meiner Ankunft galt.
»Henry Meadows. Der Direktor hat mich wahrscheinlich angekündigt...«
»Ah«, sagte Whybrow und setzte sich gerade hin. »Da sind Sie ja endlich. Unser geheimnisvoller Mitarbeiter. Ich habe gemerkt, dass Sie gestern den Fernschreiber angeschlossen haben. Warum haben Sie so lange gebraucht, sich zu melden?« Er sprach sehr durch seine lange Nase.
»Ich wollte mich erst einrichten«, erwiderte ich. »Da die Ausrüstung bereits vor Ort war ... Und sicherlich wissen Sie von dem anderen Auftrag, den Sir Peter mir erteilt hat.«
Er blinzelte durch die Brille. »Ein anderer Auftrag, was? Na sieh mal an. Ja, der Direktor hat erwähnt, dass Sie für ihn an einem Sonderprojekt arbeiten.« Er wandte sich an die beiden Frauen. »Ein Sonderprojekt. Das ist doch was, oder, Mädels?«
»Erlauben Sie mir, Ihnen Gwen Liss und Joan Lamb vorzustellen«, sagte Whybrow und deutete nacheinander auf die beiden Frauen. »Er hätte wirklich zuerst hierher kommen sollen, was, Mädels?«
Ich ignorierte ihn. Eine der Frauen kicherte. Es war Gwen, die dünne Brünette mit den eher hohlen Wangen, was sie leidenschaftlich ernst aussehen ließ. Joan dagegen war hell und breit, sie sah germanisch oder skandinavisch aus, wenn man sie einordnen wollte, nur mit dunklen Augen. Mit den blonden Haaren und Sommersprossen war auch sie eine verführerische Mischung.
Whybrow schickte die beiden mit einer Handbewegung nach draußen. »Lasst uns mal einen Moment alleine, ja?« Er deutete gebieterisch auf die roten Ballons unter der Decke. »Schickt einen davon hoch und berechnet mir die Wolkenhöhe.«
Ohne ein Wort zog Joan an einer der Schnüre, und Gwen nahm den Ballon in die Hände, als er herunterkam. Er füllte fast den ganzen Türrahmen aus, als sie damit nach draußen ging wie eine Kellnerin mit einem Tablett, das sie vor sich hertrug. Joan folgte ihr.
Als sie fort waren, wandte Whybrow sich mir zu und faltete die Hände auf seiner Uniformjacke, als wollte er eine Rede halten. »Ich verstehe nicht ganz, warum eine Typ-3-Außenstation in Wallace Rymans Garten aufgebaut werden muss, aber was geht mich das schon an? Es heißt, Sie seien ein >junges Talents das wir gut behandeln sollen. Ein echter Wissenschaftler, hat Sir Peter gesagt, als ob wir anderen keine wären. Hören Sie mir gut zu, junger Mann, ich erwarte von Ihnen nur das Beste, wie von jedem anderen Beobachter auch.«
»Selbstverständlich, Sir«, erwiderte ich mit absichtlich leicht demütiger Stimme. Whybrow war für meinen eigentlichen Auftrag mehr oder weniger irrelevant, aber es gab keinen Grund, ihn vor den Kopf zu stoßen, nur weil ich es konnte. Und schließlich konnte ich vielleicht doch einmal seine Hilfe brauchen.
»Also gut. Gehen wir ans Eingemachte. Haben Sie schon Sonden aufsteigen lassen?«
»Mir fehlt leider der Wasserstoff.«
»Wir haben Ihnen alles Nötige bereitgestellt.«
»Ich habe noch nie selbst welchen hergestellt. In Kew bekamen wir fertig befüllte Flaschen.«
Er lachte kurz auf, als ob er sich über die Enthüllung freute, dass ich doch nicht alles besser wusste. »Dann
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