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Die Geometrie der Wolken

Die Geometrie der Wolken

Titel: Die Geometrie der Wolken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giles Foden
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den Mann feiern lassen, der Dunoon gerettet hatte.
    Und es fing schon an. Gar nicht mehr so widerspenstig zog der Matrose mich beiseite zu dem Offizier, den er informiert hatte - der groß gewachsene, auffällig gut aussehende Captain Scott-Clark, der mir begeistert die Hand schüttelte. »Sehr aufmerksam, dass Sie es gesehen haben. Wir hatten schon viel Ärger mit U-Booten, die sich im Kielwasser von Schiffen vor dem Radar versteckten. Ich will Ihr Verdienst ja nicht kleinreden, aber wir wussten schon, dass das U-Boot der Fregatte folgte. Es war eine Falle - wir mussten es nur weit genug von den Minen in der Sperre weglocken, bevor wir die Wasserbomben zünden konnten.«
    Mein Stolz verflog so schnell, wie er gekommen war, und ich schlich mich fort zu meinem Motorrad, das ich am Abend zuvor am Pavilion hatte stehen lassen. Als ich die Argyll Street entlangfuhr und vorbeikam an FH Carey, dem Tabakhändler, Abel, dem Apotheker, Muirhead, dem Lebensmittelhändler, und dann am NAAFI-Truppenladen, der von der örtlichen Pfadfindergruppe geführt wurde, fragte ich mich, ob ich jemals Großes vollbringen würde. In der Mathematik? Der Sheepshanks-Preis lag lange hinter mir. Als Amateurspion hatte ich weiß Gott nicht viel geleistet, und jetzt waren auch noch meine Bemühungen als U-Boot-Sichter für die Katz gewesen.
    Vielleicht, dachte ich, während ich an den Hügeln zwischen Dunoon und Kilmun vorbeiknatterte, sollte ich einfach Tabakhändler, Apotheker oder Lebensmittelhändler werden. Oder sogar Pfadfinderführer.
    Ich kam an der Kirche von Kilmun vorbei. Warum nicht Pfarrer? Ich könnte alle Hoffnung auf sexuelle Eroberungen fahren lassen und Pfarrer werden. Mönch wie meine Lehrer an der Douai-School. Allerdings konnte ich damals nicht mal mehr das Ave-Maria.
    Im Laufe meiner Heimfahrt, bei der mein Kater in doppelter Stärke zurückkehrte, verschmolz die Jungfrau Maria - über eine unfassbare geistige Grenze - mit der anderen Mary, unter deren Statue ich meine Verabredung mit den Herren Whyte & Mackay gehabt hatte.
    Das ist lange her. Aber die Rückkehr des Katers ist mir so präsent, als wäre er wie Satan auf den Rauchwolken meiner Pfeife zu mir getragen worden. Er war schmerzhaft. Er war überflüssig. Er trug Eulen nach Athen. Er war hinterhältig - wie ein schleichender Dieb, der zurückkehrte, um etwas zu stehlen, was eigentlich sowieso ihm gehörte und was er versehentlich am Einbruchsort zurückgelassen hatte. Ja, es war ein ganz besonders erbarmungsloser Kater, wie es nur ein Branntweinkater sein kann.
    Den Rest des Monats verbrachte ich in einem ähnlichen Alkoholnebel. Alkohol und Nikotin. Meine beiden Hausgötter. Ich weiß noch, dass ich mir einmal den Berg aus Zigarettenstummeln und Kronkorken in meinem Aschenbecher ansah und mir dachte, was für ein Salat der Verzweiflung das doch war.
     

MAERZ
1.
    Laut meinem Tagebuch arbeitete ich widerwillig für Whybrow an lokalen Radiosondenaufstiegen, wobei meine Berechnungen nur durch Mahlzeiten und das Poltern der Baumstämme, die die Rutsche herunterkamen, gestört wurden. Ich schrieb, dass mich dieses Geräusch an das der Stößel und Mörser erinnerte, mit denen die afrikanischen Dorfbewohner den Mais zerstießen, der vorher Korn für Korn von Hand vom Kolben gepflückt und zum Trocknen auf Strohmatten ausgelegt werden musste.
    Auch die Waldarbeiter arbeiteten schwer. Manchmal sah ich sie Werkzeuge oder Verpflegung zum Lager tragen. Ich selbst aß in Kilmun recht gut (viel besser als vorher in London). Mit Scones oder Porridge und Tee zum Frühstück, Corned-Beef-Sandwiches zum Mittag und Hammel, Hering oder Haggis zum Abendessen schien es, als ob sich alle göttlichen Gaben Schottlands zu meinem Wohl versammelten. Ab und zu grillte ich mir ein Lammkotelett, und man konnte immer frische Makrelen aus dem Loch bekommen. Ryman legte mir manchmal Gemüse aus seinem Garten vor die Tür.
    Aber trotz all der Annehmlichkeiten kam ich mir gestrandet vor wie ein Schiff in der Flaute. Dieses Gefühl ließ nur nach, wenn ich, ziemlich amateurhaft, wie ich bald herausfinden sollte, die Wettermuster studierte, die für die Invasion über den Ärmelkanal relevant waren. Wieder wurde mir klar, wie schwierig diese Herausforderung sein würde, mit oder ohne Rymans Hilfe.
    Mit der Hoffnung auf ein wenig Unterhaltung begleitete ich Mackellar an einem Samstag zum Pferderennen und Jahrmarkt nach Dunoon. Er hatte seinen Hund dabei, ich meine Berechnungen - und meine Schwächen,

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