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Die geraubte Braut

Die geraubte Braut

Titel: Die geraubte Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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verrückt«, antwortete Portia durch Wogen von Schmerz und Jammer, als er ihr behutsam den Stiefel über den Knöchel zog. »Ich war so verrückt, dass mir der Gedanke unerträglich war, dich auf Castle Granville hängen zu sehen.«
    Rufus, der ihren Fuß umfasst hielt, blickte aufmerksam in ihr bleiches, angespanntes Gesicht. »Darf ich erfahren, wovon du sprichst?«
    Aber Portias entsetzter Blick hing an ihrem Knöchel. Ihr Fuß sah aus, als hinge er an einem Kürbis. An einem weißen Kürbis mit roten Streifen. Wie betäubt starrte sie dieses eklige Ding an.
    »Offenbar nicht«, murmelte Rufus als Antwort auf seine eigene Frage. Im Moment hatte er ohnehin andere Sorgen. Seine Aufmerksamkeit galt nun ganz ihrem verletzten Fuß, und er überlegte laut: »Eigentlich müsste man den Fuß in Eis packen, damit die Schwellung abklingt, aber …«
    »Nein!« rief Portia unter Tränen aus. »Das ertrage ich nicht.«
    »Wenn du mich ausreden ließest – ich wollte sagen, dass dein Fleisch so kalt ist, dass es meiner Meinung nach nichts nützen würde.« Er ließ ihren Fuß sanft los und stand auf. »Ich werde ihn fest bandagieren, und dann werden wir weitersehen. Zuerst musst du aus deinen Kleidern heraus.«
    Als er hinauslief, erklang aus jedem seiner Schritte Ungeduld. Portia versuchte, ihre Tränen zu beherrschen. Nach allem, was sie auf sich genommen hatte, um ihm zu helfen, erschien ihr sein Zorn sehr unvernünftig. Und sie war so entsetzlich müde. Juno, drückte sich an ihre nassen Röcke und winselte mitleidig.
    »Das dürfte dich wärmen.« Rufus kam mit einem seiner eigenen dicken Wollhemden und einem pelzgefütterten Morgenmantel wieder. »Du musst versuchen, auf einem Fuß zu stehen … was macht dieser grässliche Köter da?«
    »Sie ist erfroren und müde und hungrig«, schnatterte Portia.
    »Sie? Aha. Außerdem ist sie verdreckt.« Rufus stützte Portia mit einer Hand unter dem Ellbogen, während er ihr mit der anderen die durchnässten Sachen auszog. Sie schwankte unsicher, mehr vor Müdigkeit als vor Schwindel.
    Rufus wusste, dass es das Vordringlichste war, sie zu erwärmen, damit das Blut unter ihrer zarten weißen Haut wieder richtig zirkulierte. Er befürchtete Erfrierungen, vor allem an ihrem geschwollenen Knöchel. Schroffheit tarnte seine Besorgnis, als er ihre Sachen aufknöpfte und aufhakte und sie von allen Kleidungsstücken befreite.
    Als er ihre Breeches herunterstreifte, sah er, dass die Feuchtigkeit sogar das Leder durchdrungen hatte. Er strich über ihren Leib, ihre Schenkel entlang und über die Wölbung ihres Gesäßes. Ihre Kälte war erschreckend.
    »Du bist ja bis auf die Haut naß. Wie konntest du etwas so Verrücktes und Kindisches tun? Hast du denn deinen Verstand verloren? Was hast d u dir dabei gedacht … dass du einen Sonntagsspaziergang in den Hügeln machst?«
    Portia starrte an ihrem schmalen, zitternden Körper hinunter. Ihre Haut war so weiß, dass sie vor Ekel schauderte. Ebenso abstoßend fand sie es, dass er ihre Nacktheit sah und ihren Körper behandelte wie einen Fisch, den es auszunehmen galt. Sie ertrug es nicht, so vor ihm zu stehen. Ihre Beine kamen ihr vor wie dünne Stöckchen, ihre Brüste waren geschrumpft und mit Gänsehaut bedeckt, die Brustspitzen zusammengezogen.
    Mit einem unartikulierten Ausruf schob sie ihn beiseite und griff nach dem Morgenmantel, den er vor dem Feuer zum Wärmen aufgehängt hatte. »Geh jetzt, ich komme allein zurecht.« In ihrer Hast trat sie auf ihren verstauchten Fuß auf und fiel mit einem Schmerzensschrei zurück.
    Rufus fing sie auf. »Still!« donnerte er, so dass Juno, erschrocken aufjaulte und sich an ein Tischbein drückte.
    Portia gab auf. Sie war mit ihrer Kraft und Ausdauer am Ende.
    Rufus rieb ihren Körper mit einem Handtuch ab, sehr grob, damit die Blutzirkulation angeregt wurde, und tatsächlich wich die Totenblässe bald einem gesunden rosigen Ton. Er drehte sie hin und her, hob ihre Arme an, teilte ihre Schenkel, frottierte die weiche Haut an der Innenseite, ließ keine einzige Stelle unberührt. Seine Miene verriet grimmige Entschlossenheit, und falls es ihm bewusst wurde, dass dies ein Körper war, den er besessen, mit dem er gespielt und den er einst zu den Gipfeln der Lust geführt hatte, ließ er sich nichts anmerken. Während all dem biss Portia die Zähne zusammen und versuchte, an nichts zu denken. Obwohl ihre Haut schon aufgeraut und wund war, gab sie keinen Laut von sich.
    »Zieh das an.« Er streifte ihr

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