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Die geraubte Braut

Die geraubte Braut

Titel: Die geraubte Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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kannst der Kinderfrau an die Hand gehen. Wie steht es mit deinen Nähkünsten?«
    »Madam, ich bin in häuslichen Belangen nicht ungeübt.«
    »Gut, dann kannst du dich um Olivias Garderobe kümmern. Meine eigene Näherin ist zu beschäftigt. Außerdem könntest du die Haushaltswäsche ausbessern. Gewiss machst du dich gern nützlich.«
    Portia beschränkte sich auf einen Knicks. Sie spürte, wie es Olivia neben ihr verzweifelt drängte zu sprechen, während sie gleichzeitig unter der Furcht litt, keinen zusammenhängenden Satz über die Lippen zu bringen. Portia warf ihr augenzwinkernd einen Seitenblick zu.
    Da öffnete sich hinter ihr die Tür so energisch, dass der Luftzug die Scheite im Kamin aufflammen ließ. Cato Granville trat ein, stampfte Schnee von den Stiefeln und zog seine Handschuhe aus. »Herrgott, wie kalt es draußen ist! Es tut mir leid, dass deine Reise so dramatisch verlief, Portia.« Sein Lächeln war angenehm, doch lag in seinem Blick eine Frage.
    »Dramatisch?« Diana fragte es lächelnd und senkte den Blick ihrer grauen Augen.
    »Decatur«, knurrte ihr Gemahl knapp. Er ging an das Büfett aus Eiche und griff nach der Sherrykaraffe. »Ein Glas Wein als Willkomm, Portia?«
    »Ja, danke, Sir.« Portia knickste höflich.
    »Meine Liebe?« Cato reichte seiner Frau ein Glas, goss für Olivia eine kleine Menge ein und zögerte beim dritten Glas … doch das Mädchen war erwachsen, drei Jahre älter als Olivia. Er füllte das Glas bis zum Rand und reichte es Portia.
    »Nun denn, willkommen auf Castle Granville, Portia.« Er neigte den Kopf, als er ihr zutrank, in seinem Blick aber stand noch immer eine Frage. »Sicher bist du nach dem Ritt erschöpft. Nach Giles' Bericht zu schließen, liegt ein wahrer Alptraum hinter euch.«
    »Der Schneesturm machte es uns nicht eben leichter«, gab sie ihm recht. »Aber Eure Männer waren am schlimmsten dran, Sir.«
    »Ja, das hörte ich.« Er füllte sein Glas nach und musterte sie aus zusammengekniffenen Augen. »Giles versicherte mir, dass dir nichts zustieß.«
    »Ja, Sir.« Eine einfache Antwort erschien ihr am angemessensten. Sie spürte den Sherry bereits in ihren Knien und stellte ihr Glas ab.
    »Du liebe Güte, was ist denn passiert?« Diana nippte geziert an ihrem Glas und sah ihren Mann aus großen erschrockenen Augen an.
    »Rufus Decatur überfiel meine Männer und raubte sie aus«, erwiderte Cato. »Und er entführte Portia für kurze Zeit.« Da erwiderte mit wandte er sich wieder an Portia. Sie sah, dass er seine Augen noch immer zusammenkniff. »Was ist eigentlich geschehen?«
    »Nichts, was von besonderem Interesse wäre, Sir«, sagte Portia vorsichtig. »Er zwang mich, mit ihm zu gehen, obwohl ich den Versuch unternahm, ihn zu erdolchen und …«
    »Du hast was getan?« Cato starrte sie ungläubig an.
    Dianas Glas entglitt ihren kraftlosen Fingern, die bernsteingelbe Flüssigkeit ergoss sich auf den Teppich zu ihren Füßen. Sie ließ ein ärgerliches Stöhnen hören'.
    »Ach, vergebt mir, Madam. Ich wollte Euch nicht erschrecken«, entschuldigte Portia sich besorgt, ließ sich auf die Knie nieder und zog ein Taschentuch hervor, um das Verschüt-tete aufzuwischen. »Euer Kleid hat nicht gelitten.«
    »Um Himmels willen, Mädchen, lass das!« Diana stieß sie weg. »Wenn man es verreibt, wird es nur Ärger. Olivia, läute nach Clayton.« Sie griff zu ihrem Fächer und klappte ihn auf. »Ich habe mich vorhin wohl verhört.«
    »Ich schleuderte meinen Dolch gegen Lord Rothbury, Madam, sein Lederkoller aber war so dick, dass die Klinge nicht tief eindringen konnte«, erklärte Portia in aller Unschuld offen.
    Olivia verschluckte sich fast vor Lachen. Sie war ebenso verdutzt wie Diana, ahnte aber, dass Portia sich auf deren Kosten köstlich amüsierte.
    »Woher hast du das Messer?« fragte Cato, der seiner Gemahlin mit einer für ihn untypischen ungeduldigen Bewegung Schweigen gebot.
    »Jack gab es mir, damit ich mich gegen lästige Annäherungsversuche schützen konnte«, sagte Portia und erzielte damit eine noch verheerendere Wirkung. »Wer mich ansieht, findet es sicher unglaublich, dass es solche gab.« Sie lächelte dem Marquis und seiner Gemahlin zu. »Aber ich hatte tatsächlich einige unangenehme Begegnungen.«
    Um das Gespräch in andere Bahnen zu lenken, sagte Cato barsch: »Das ist kein Thema für den Salon meiner Gemahlin. Um wieder auf Rothbury zu sprechen zu kommen … hat er dir Fragen gestellt?«
    »Er wollte wissen, wer ich bin, und

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