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Die geraubte Braut

Die geraubte Braut

Titel: Die geraubte Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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Bett fest, aus Angst, ich könnte erneut Reißaus nehmen.«
    »Ja, ich hörte davon«, grummelte Josiah. »Ihr habt Bertrams Schlitten entwendet.
    Seine Laune war heute nicht die beste, kann ich Euch sagen. Er musste gehen und das Ding holen.«
    »Lasst mich nicht vergessen, dass ich mich bei ihm entschuldige«, sagte Portia mit spöttischem Lächeln. »Seid versichert, dass ich nicht die Absicht hatte, einem Dieb und Briganten Verdruss zu bereiten.«
    »Hm, heute ist jemand mit dem falschen Fuß aufgestanden«, bemerkte Josiah gelassen. »Vielleicht werdet Ihr nach dem Waschen besser gelaunt sein.« Er ging an den Waschtisch und goß heißes Wasser in die Kanne. »Hier, ein Stück Lavendelseife.« Sein erwartungsvoller Blick traf Portia.
    »Ich werde mich nicht nackt vor Euch ausziehen«, wehrte sie ab. »Oder wurde Euch befohlen, mich nicht aus den Augen zu lassen?«
    »Gott bewahre, nichts dergleichen. Meinetwegen macht Euch keine Sorgen. Ich hab' schon mehr gesehen, als Ihr zu zeigen habt.« Josiah ging leise vor sich hin lachend zur Tür. »Ein mageres kleines Ding wie Ihr …«
    »Ja, wie recht Ihr habt.« Portia löste die Bänder ihres Nachtgewandes.
    Unten wurde die Tür aufgerissen, schrilles Protestgeschrei drang herauf Rufus' Stimme übertönte das kindliche Gejammer. »Josiah?«
    »Ja, Mylord. Was soll der Lärm?« Josiah lief hinunter in die Küche, wo Rufus die jungen hingestellt hatte, sie aber an den Kragen festhielt.
    »Die Kinder gehören unter die Pumpe«, kündigte Rufus an. »Halte Toby fest, während ich Luke aus diesen verdreckten Sachen schäle.«
    Portia konnte sich nicht genug wundern. War der Mann komplett verrückt oder nur völlig herzlos? Sie rief vom oberen Ende der Treppe hinunter: »Um Himmels willen, Decatur, man kann sie nicht unter die Pumpe stellen. Wir haben Frost!«
    Die jungen noch immer festhaltend, trat Rufus ans untere Treppenende. Er blickte hinauf und sah ein Paar bloße Füße und lange weiße Beine. »Ihr seid noch nicht angezogen?«
    »Euch ist es zu verdanken, dass meine Sachen unbrauchbar sind.« Hastig entzog sie sich seiner Sicht, griff nach einer Decke und wickelte sie wie eine Toga um sich, ehe sie hinunterging.
    Die Kleinen, die verstummt waren, sahen sie hoffnungsvoll an. »Es ist zu kalt für die Pumpe«, erklärte Toby. »Sie hat es eben gesagt.«
    »Natürlich ist es zu kalt«, wiederholte Portia mit Bestimmtheit. »Etwas Absurderes und Grausameres konnte Euch wohl nicht einfallen. Es ist Januar.«
    Rufus schien verärgert, aber auch verdutzt. »Für wüste Anschuldigungen liegt kein Grund vor«, sagte er steif.
    »Ach, Ihr meint, ich bezichtige Euch zu Unrecht der Grausamkeit?« Portia sah ihn mit kalter Verachtung an. »Meine Erlebnisse in dieser Räuberhöhle rechtfertigen diese Anschuldigung. Wenn ich bedenke, dass diese Art von Gastfreundschaft Olivia zugedacht war, könnte ich Euch glatt umbringen!«
    Rufus ließ die Kinder los. »Gut, Portia, hier ist nicht der Ort für Streit. Ihr wurdet nicht grausam behandelt, wenngleich Euch eigene Absichten darüber freistehen. Aber Eure Erfahrungen haben nichts damit zu tun, wie ich mit meinen Kindern umgehe. Davon habt Ihr keine Ahnung. Übrigens gebe ich Euch recht, dass es zu kalt ist, um sie im Freien zu waschen. Das hatte ich nicht bedacht. Es ist nur so, dass ich sie immer unter die Pumpe stelle, wenn sie so verdreckt sind.«
    In seinem Blick blitzte eine Warnung auf.
    »Nun, das sind sie unbestritten.« Portia betrachtete die Knaben mit kritischem Stirnrunzeln. »Viel Erfahrung mit Kindern habe ich nicht, aber Ihr könntet sie in einem Zuber oder dergleichen baden.«
    Das Blitzen in Rufus Augen war erloschen. »Sie würden keine Sekunde stillhalten«, sagte er düster. »Und sie würden so viel Wasser verspritzen, dass die ganze Küche schwimmt.«
    Portia hätte am liebsten laut aufgelacht. Einfach absurd! Der Herr von Decatur gab vor diesen zwei Knirpsen klein bei! Sie setzte sich auf die unterste Stufe und stützte ihr Kinn auf die verschränkten Hände. »Ihr müsst sie ausziehen, abseifen und ihnen saubere Sachen anziehen. Dann werden sie viel adretter aussehen.«
    Rufus schien zu überlegen. »Ich mache Euch einen Vorschlag«, sagte er schließlich. »Ihr und Josiah befasst Euch mit den Kindern, während ich saubere Sachen für Euch suche. Einverstanden?«
    Portia sah die Knaben an, die sich ans andere Ende der Küche zurückgezogen hatten und den Eindruck erweckten, sie würden bei der ersten gegen

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