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Die Gerüchteköchin

Die Gerüchteköchin

Titel: Die Gerüchteköchin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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Mordwaffe habe«, erwiderte Henry. »Und ich habe keinen Beweis dafür, dass sie diesen Hügel hinuntergegangen ist. Außerdem weiß ich immer noch nicht, warum ein so kräftiger und gesunder Kerl wie Brent Faraday es ohne irgendeine Gegenwehr zulässt, dass ihm jemand eine Waffe hinter das Ohr setzt, um ihn zu erschießen. Es gibt wahrhaftig noch eine Menge Dinge, die ich nicht weiß, aber momentan ist sie mein bester Ansatz.«
    »Was ist mit der Geliebten?« fragte C.L., nach einem Strohhalm greifend. »Er wollte auch sie verlassen. Und was ist mit seinem Komplizen bei der Veruntreuung? Er wollte ihn zurücklassen, damit er die Sache ausbadet. Zum Teufel, Henry, du stehst noch ganz am Anfang. Suche lieber nach dem wirklichen Bösewicht und lass Maddie in Ruhe.«
    Er erhob sich, um zu gehen, während Henry ihn missbilligend betrachtete. »Kümmere dich nicht um mich - du selbst solltest dich von ihr fernhalten. Sie ist gefährlich.«
    C.L. seufzte ärgerlich. »Henry, sie wird mich schon nicht erschießen. Sie hat ihren Ehemann nicht erschossen und wird auch mich nicht erschießen.«
    »Davon spreche ich gar nicht«, sagte Henry, »obwohl man das, weiß Gott, im Hinterkopf behalten sollte. Ich spreche von der Art und Weise, wie du um sie herumscharwenzelst. Halte deine Hose geschlossen und deinen Verstand beisammen, kapiert?«
    C.L. beugte sich vor und sprach sehr deutlich, um Henry klarzumachen, dass er es ernst meinte: »Henry, ich werde sie heiraten. Wir werden mit Em neben euch wohnen. Sie gehört jetzt zur Familie. Hör auf, dir über sie den Kopf zu zerbrechen, und kümmere dich lieber um den Mistkerl, der Brent ermordet hat.«
    »Du hast nichts über Frauen dazugelernt, seitdem du zehn warst«, sagte Henry mit deutlicher Verachtung.
    »Und wenn schon«, erwiderte C.L., inbrünstig hoffend, dass er dies sehr wohl getan hatte.
    Eine Stunde später trug Maddie die erschöpfte Em die Treppe hinauf und blieb bei ihr am Bett sitzen, bis sie eingeschlafen war. Treva rief an und wollte herüberkommen, doch Maddie vertröstete sie auf später, da Em ein wenig Schlaf brauchte und sie selbst etwas Zeit für sich benötigte, um klare Gedanken zu fassen.
    Em musste behütet werden, was bedeutete, dass Maddie sich nichts zuschulden kommen lassen durfte; kein C.L. mehr und keine Verhaftung.
    Aber nicht ins Gefängnis zu wandern, war nicht so einfach, wenn dort draußen jemand herumlief, der es auf sie abgesehen hatte. Irgend jemand hatte das Geld und die Waffe in ihren Wagen gelegt. Welchen Nutzen könnte jemand aus ihrer Verhaftung ziehen? Alles, was sie von Brent erben würde, würde nur an Em weitergehen; Geld konnte also nicht der Grund sein. Sie würde Em verlieren, wenn sie ins Gefängnis musste - war es das vielleicht? Kurz flammte in Maddie die Wahnvorstellung von Helena Faraday auf, die ihr den Mord an Brent in die Schuhe schieben wollte, um Em selbst großzuziehen und Brents Nachlass zu kontrollieren, aber das war lächerlich. Erstens hätte Helena dann von dem Geld wissen müssen, und Maddie war sicher, dass dies ein Geheimnis war, welches Brent nicht mit seinen Eltern geteilt hatte.
    Außerdem würde Helena sich dann mit Maddies Mutter um das Sorgerecht für Em streiten müssen, wobei jeder sein Geld auf die Martindale-Seite setzen würde. Helena war skrupellos, sofern es um Geld und Macht ging, aber wenn das Wohl eines Familienmitglieds auf dem Spiel stand, konnte sie Martha Martindale nicht das Wasser reichen. Nein, Helena konnte es nicht sein.
    Also musste es sich um jemanden außerhalb der Familie handeln, der sie aber dennoch gut genug kannte, um zu wissen, dass Maddies Wagen kaputt war und bei Leo auf dem Hinterhof stand. Somit kam fast ganz Frog Point in Frage. Der einzig stichhaltige Grund dafür, Maddie in die Falle zu locken, bestand darin, den Verdacht von dem wahren Mörder abzulenken.
    Folglich steckte wahrscheinlich nichts Persönliches dahinter. Das war tröstlich.
    Maddie vergrub das Gesicht in den Händen. Sie wusste einfach nicht genug. Sie hatte keine Ahnung, woher das Geld kam oder wem die Waffe gehörte, sie wusste gar nichts, Hieß das, dass sie Henry alles aushändigen sollte? »Erzähl diesem Mann gar nichts mehr«, hatte C.L. ihr geraten, als er mit den Schlössern zurückgekommen war. »Ihm spukt die extrem dämliche Idee im Kopf herum, dass du Brent umgebracht haben könntest. Wir besorgen uns einen Anwalt, und so lange redest du kein Wort mehr mit Henry.«
    Es war ein Vabanquespiel.

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