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Die Gerüchteköchin

Die Gerüchteköchin

Titel: Die Gerüchteköchin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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auf ein Geheimnis zu stoßen.«
    C.L. zuckte mit den Schultern. »Kein großes Geheimnis. Ich habe Sheila vor etwa zwölf Jahren zufällig bei einem Hausbesuch wiedergetroffen. Nach der High-School arbeitete sie ein paar Jahre als Sekretärin, und wir haben uns angeschaut und gewusst, was wir wollten. Dann stellte sich heraus, dass wir beide nicht intensiv genug geschaut hatten.«
    »Sie war auf Geld aus«, meinte Maddie. »Und das sah sie in dir?«
    »Sie sah einen gereiften Mann, der Frog Point hinter sich gelassen hatte, in der Stadt wohnte und Anzüge zur Arbeit trug. Daraufhin haben wir geheiratet, und es stellte sich heraus, dass ich immer noch derselbe war, und sie merkte, dass ihr Frog Point fehlte. Aber ich wollte nicht mehr zurück ziehen, und wir hatten nicht das Geld, um das hochtrabende Leben zu führen, das sie sich vorstellte, also gab es nichts mehr, was uns verband.« Er seufzte. »Es war eine ehrliche Sache. Keine üblen Geschichten, nur zwei Menschen ohne weitere Illusionen.«
    Obwohl Maddie die nächste Frage nicht stellen wollte, platzte sie heraus: »Was hast du gesehen?«
    »Was?«
    »Was hast du in Sheila gesehen?«
    Einen Moment lang schwieg C.L. »Ich sah ein süßes, hübsches Mädchen, das mit mir Zusammensein wollte.«
    »Und das war alles?«
    »Das ist doch schon verdammt viel.«
    »Sie muss dir gefehlt haben, als sie dich verlassen hat.« Maddie biss sich auf die Lippe. »Ist eine Scheidung... schlimm?«
    »Es ist die Hölle«, sagte C.L., jedoch ohne offensichtlichen Schmerz in seiner Stimme. »Wenn alles vorbei ist, fühlst du dich gut. Braucht zirka ein Jahr, um damit fertigzuwerden, wenn es dir ziemlich egal ist. Wenn man sich allerdings liebt, braucht es eine Ewigkeit. Habe ich zumindest gehört.«
    Sie blieb so lange still, bis er sich zu ihr hinüberbeugte, um zu sehen, ob sie schlief.
    »Hallo?«
    »Ich denke nur nach.«
    »Oh?« Seine Stimme klang unbeschwert. »Du denkst über eine Scheidung von dem alten Brent nach?«
    Maddie sog tief die Luft ein. »Nun, bis jetzt dachte ich darüber nach, den alten Brent umzubringen, aber so wütend bin ich nicht mehr.«
    »Weshalb warst du denn so wütend?«
    »Er betrügt mich.«
    C.L. lachte verächtlich auf. »Oh, welche Überraschung. Ein Geheimnis hat sich für mich gelöst.«
    »Was?«
    »Warum du heute Abend hier oben bist und ein Remake drehst von der Nacht-in-der-wir-unsere-Unschuld-verloren. Rache, Teil zwei. Und dabei heißt es immer, dass sich die Geschichte nicht wiederholt.«
    »Vielleicht nicht«, erwiderte sie.
    C.L. lehnte sich von ihr zurück. »Versuch jetzt nicht, mich einzuseifen. Die brutale Wahrheit steht ausgesprochen zwischen uns.«
    »Das ist ein Witz, oder?«
    »Ein halber vielleicht.«
    »Ich glaube nämlich nicht, dass du recht hast.« Maddie schwieg einen Moment, um die richtigen Worte zu finden. »Ich meine, ich bin an jenem Abend hier heraufgefahren, um es ihm heimzuzahlen. Aber das war nicht der Grund, weshalb ich geblieben bin. Ich habe es genossen. Den Sex ausgenommen.«
    C.L. grunzte. »Mein Gott, das baut mich auf.«
    Maddie lehnte sich näher an ihn, so dass sie sein Gesicht sehen konnte. »Du willst die Wahrheit hören? Der Sex war nicht gut. Aber das Kuscheln und der Spaß waren großartig. Du warst süß. Ich habe mich bei dir wohl gefühlt. Ich mochte dich sehr.«
    »Warum hast du dann Brent geheiratet?«
    Seine Stimme klang sarkastisch, aber sie antwortete ihm ernsthaft. »Ich weiß es nicht. Ich habe viel darüber nachgedacht. Jeder wusste, dass ich ihn heiraten würde, und wenn es jeder wusste, musste es richtig sein, also habe ich nie etwas anderes in Betracht gezogen. Zu der Zeit, als ich mit dir hier hochkam, hatten wir schon ein Silberbesteck ausgesucht. Die Löffel hatte ich schon. Das ließ alles so unwiderruflich erscheinen. Ich hatte eine Identität. Ich war Brent Faradays zukünftige Frau. Ich weiß, das hört sich blöd an, aber ich habe nie etwas anderes erwogen, als Brent zu heiraten.«
    »Ich weiß«, sagte C.L. »Das haben wir damals alle gedacht.«
    »Ich selbst habe es bis gestern noch geglaubt«, sagte Maddie. »Deshalb war ich so wütend auf ihn.«
    »War?«
    Sie reckte den Hals ein wenig, um zu ihm aufzuschauen. »Irgendwie hast du meine Einstellung verändert.«
    »Bitte nicht«, meinte C.L. »Sei wieder wütend auf ihn.«
    »Nein, ich meine das ernst. Es ist schön hier. Seit langer Zeit habe ich mich nicht mehr so geborgen gefühlt. Sollte Brent nur darauf aus sein, mit

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