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Die Gerüchteköchin

Die Gerüchteköchin

Titel: Die Gerüchteköchin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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verzog das Gesicht, während sie sich zu konzentrieren versuchte, aber ihre geschundene Haut strafte sie sofort mit Schmerzen. Soviel zur Konzentration. »Treva, ich glaube, er hat mich geschlagen, weil ich es herausgefunden habe. Ich meine, er schien geschockt zu sein, aber nicht wütend. Oder geschockt und wütend. Es war eigenartig. Irgendwie unpassend.«
    »Nun, da sind wir einer Meinung. Er hätte dich nicht schlagen dürfen. Ist das also etwas Neues, oder hast du mir auch das bisher verheimlicht?«
    »Nein, nie. Noch nie. Er brüllt, wird sarkastisch, haut ab und ruft nicht an, aber er hat mich nie geschlagen. Em auch nicht. Er hat ihr noch nicht einmal irgendwann einen Klaps gegeben. Er -« Es klingelte unten an der Tür, und sie unterbrach sich und hörte, wie Em durch das Haus trampelte, um die Tür zu öffnen. »Es hat geläutet. Ich muss Schluss machen.«
    »Warte einen Augenblick. Wohin bist du gestern Abend mit dem Caddy gefahren?«
    Em rief von unten hoch: »Mom, hier ist ein Mann, der dich sprechen will.«
    »Bleib mal dran, Treva.« Maddie legte den Hörer weg und trat nach oben an die Treppe. »Was?«
    »Hier ist jemand für dich.« Em ging zur Seite, so dass C.L. vortreten und zu ihr hochschauen konnte. Abrupt schwand das Lächeln aus seinem Gesicht, und in seiner Miene spiegelten sich Wut und Entsetzen.
    »Scheiße, gottverdammter Herr im Himmel«, sagte er. »Was ist denn mit dir passiert?« Seine Besorgnis und seine Wut hüllten sie ein, und sie war verräterisch froh darüber.
    »Ich komme sofort.« Sie rannte zum Telefon zurück. »Ich rufe dich später zurück«, sagte sie zu Treva, »ich habe Besuch bekommen.« Sie hängte ein, während Treva noch einmal sagte: »Warte einen Augenblick.«
    Unten konnte sie C.L. sagen hören: »Hey, Kleine, entschuldige die Gotteslästerung. Ich war nur nicht auf das Gesicht deiner Mutter vorbereitet.«
    »Ich auch nicht«, sagte Em. »Du warst jedenfalls besser als ich. Ich habe geweint.«
    Es dauerte eine Weile, bevor Maddie Em loswurde, ohne den Anschein zu machen, sie loswerden zu wollen, vor allem, da sich Em und C.L. durch die kollektive Missbilligung ihres Gesichts verbündet hatten. Schließlich wanderte Em mit ihrem Buch zurück in Maddies Schlafzimmer, und Maddie und C.L. hörten auf zu lächeln.
    »Ein nettes Kind«, sagte C.L.
    Maddie gab ihrer Stimme einen leichten Klang. »Ich finde sie auch ganz nett.«
    »Sie sagt, dir wäre ein Gewicht aufs Gesicht gefallen.«
    Maddie setzte sich auf die Treppe, zu müde für ein weiteres Theaterstück. »So eine Geschichte hört sich glaubwürdiger an, wenn man acht Jahre alt ist.«
    C.L.‘s Kiefer spannte sich. »Wie ist es passiert?«
    Maddie zuckte mit den Schultern. »Ein Unfall.«
    »Blödsinn.« C.L. setzte sich neben sie. »Er hat dich geschlagen.«
    Sie lehnte sich leicht an ihn, und er legte den Arm um sie. »Nur einmal«, log sie. Sie zog seinen Arm von ihrer Schulter, hielt seine Hand jedoch fest. »Ich liebe die Art, wie sich dein Arm um mich anfühlt«, flüsterte sie, »aber Em ist oben. Und es geht mir gut. Wirklich, er hat mich nur einmal geschlagen.«
    »Einmal war ganz offensichtlich genug.« C.L.‘s Stimme klang grimmig, aber mit der Hand griff er ihr zärtlich unters Kinn. »Sieh mich an.«
    »Es geht mir gut.«
    Er beugte sich näher zu ihr, nahe genug für einen Kuss. »Sieh mich an, verdammt noch mal. Ich will deine Augen sehen.«
    »Ich bin okay.« Maddie ging ein wenig auf Abstand. »Treva hat sie sich angeschaut. Keine Gehirnerschütterung.«
    »Kopfweh?«
    »Höllisch, ja.«
    »Schwindel?«
    »Nein.«
    »Übelkeit?«
    »Nein. Noch nicht einmal ein Kater.« Sie versuchte zu grinsen, um ihn abzulenken. »Ich bin okay.«
    C.L. holte tief Luft, seine Hand schloss sich fester um ihre. »Du vielleicht, aber ich nicht. Ich bin schuld daran.«
    Maddie warf einen Blick nach oben, um sich zu vergewissern, dass der Flur noch immer leer war. »Es war nicht wegen dir«, flüsterte sie. »Er war wütend, weil ich ihm nachspioniert habe.«
    »Deshalb hat er dich geschlagen?«
    Maddie löste sich ein wenig. »Können wir von etwas anderem sprechen? Dies ist bereits der zweite Aufguss. Das reicht mir.«
    »Der zweite? Oh, Treva.« Er schwieg kurz. »Und was hast du über Brent herausgefunden?«
    »Dass er eine Affäre hat. Ich weiß, ich weiß, keine große Überraschung. Aber ich war überrascht.«
    »Ist das alles?«
    »Ist das nicht genug?«
    »Es wäre genug für mich.« C.L. lehnte sich mit

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