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Die Gerüchteköchin

Die Gerüchteköchin

Titel: Die Gerüchteköchin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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der Schulter an sie, und das Gewicht und die Wärme fühlten sich wundervoll an. »Mein Gott, wie schrecklich du aussiehst. Verdammt, ich hätte mit dir hineingehen sollen.«
    »Nein, es ist schon in Ordnung«, sagte sie und spürte die Tränen in sich aufsteigen. Hör auf damit , ermahnte sie sich. Du tust nichts anderes als heulen.
    C.L. wollte einen Arm um sie legen, aber sie versteifte sich. »Nein. Em ist doch oben.«
    »Okay.« Er ergriff ihre Hand und zog sie auf die Füße. »Komm her, nur eine Minute.« Er schob sie in die Diele außerhalb der Sichtweite vom oberen Treppenabsatz und umschloss ihr Gesicht mit beiden Händen. »Ich mache mir Sorgen um dich«, sagte er und küsste sie so sanft, dass sein Kuss sich wie ein Flüstern auf ihren Lippen anfühlte. »Ich will dich beschützen.« Wieder küsste er sie, diesmal länger und inniger. Sie lehnte sich an ihn und schmeckte ihn, als er sie in die Arme schloss und an sich zog. Sie fühlte sich so geborgen. Sie sollte das nicht tun, aber sie fühlte sich so geborgen, und sein Kuss bereitete ihr ein Gefühl wohliger Wärme im ganzen Körper. Dieser Kuss sollte für den Rest ihres Lebens andauern.
    Als C.L. sich löste, sah er ebenso benommen aus wie sie. »Ich muss jetzt auf der Stelle gehen, oder wir landen hier auf dem Fußboden. Aber ich komme ganz bestimmt zurück. Verriegele die Tür.«
    »Was soll das heißen, verriegele die Tür?« Noch immer aufgewühlt von seinem Kuss und voller Verlangen nach seiner Nähe folgte Maddie ihm durch die Diele zur Haustür. »Noch immer wegen dieses Streuners?«
    »Es gibt keinen Streuner.« C.L. öffnete die Tür und wandte sich zu ihr um. »Henry hat Nachforschungen angestellt. Keiner hat irgendwas gesehen. Mach dir also keine Sorgen wegen eines Phantoms, wenn dir ein ganz anderer Ärger ins Haus steht.«
    »Was meinst du damit?«
    C.L. warf einen Blick nach oben, beugte sich dann zu ihr vor und flüsterte: »Ich meine, ich halte es nicht für eine gute Idee, Brent hereinzulassen.«
    »Er ist Ems Vater. Wie kann ich ihm das Haus verbieten?« fragte Maddie ungläubig.
    »Stell dir einfach vor, er würde Em schlagen. Das dürfte genügen.«
    »Das würde er nicht tun.«
    »Woher willst du das wissen? Dich hat er jedenfalls geschlagen.« C.L. reckte den Hals, um noch einmal die Treppe hinaufzuschauen. »Ich glaube nicht, dass sie uns beobachtet, aber wir sollten es besser nicht riskieren.« Er berührte ihre Lippen mit dem Finger. »Fühl dich zum Abschied geküsst, bis ich es richtig tun kann. Ich komme später wieder. Schließ die Tür hinter mir ab.«
    Maddie sah ihm nach, wie er den Weg hinunterging. »Was hast du vor?«
    »Deinen Ehemann zu suchen«, rief C.L. über die Schulter.
    Als er fort war, fühlte Maddie sich einsam, aber sie machte die Tür zu und drehte den Schlüssel im Schloss herum.
    Em hopste ein wenig auf dem Bett ihrer Mutter herum, während sie darauf wartete, dass Mel ans Telefon ging. Wenigstens hoffte sie, dass Mel abheben würde. Sie brauchten wirklich ein eigenes Telefon. Mit acht waren sie schließlich alt genug. Richelle Tandy hatte auch ihr eigenes »Hallo?« meldete sich Mel.
    »Hast du mitgehört, als meine Mom deine Mom angerufen hat?«
    »Nein«, sagte Mel. »Ich war draußen. Ich wusste noch nicht einmal, dass sie miteinander telefoniert haben. Hast du gelauscht?«
    »Meine Mom hat‘s mitbekommen«, antwortete Em. »Sie hat mich in den Garten geschickt, während sie sprachen. Aber da ist noch etwas. Ein Mann ist hier. Ich habe ihn noch nie vorher gesehen, aber Mom kennt ihn.«
    »Was macht er?«
    Em verrenkte sich den Kopf, um in die Diele hinunterzuschauen, ohne gesehen zu werden. »Sie sitzen auf den Stufen und unterhalten sich. Du hättest hier sein sollen. ›Scheiße, gottverdammter Herr im Himmel‹ hat er gesagt, als er Moms Gesicht sah.«
    »Dafür kommt er in die Hölle«, meinte Mel.
    »Meine Mom sagt, ihr wäre ein Gewicht aufs Gesicht gefallen.« Em versuchte, ihren Worten einen unbeschwerten Klang zu verleihen, aber da sie selbst nicht daran glaubte, fiel ihr das schwer. »Ich denke, das ist eine Lüge.«
    »Vielleicht«, sagte Mel. »Hey, vielleicht streiten sich deine Eltern wegen diesem Mann. Vielleicht war dein Dad eifersüchtig.«
    »Das kann ich mir nicht vorstellen«, meinte Em. »Mom war wütend auf Dad, nicht umgekehrt. Außerdem ist er erst heute aufgetaucht.«
    »Dass du ihn nicht kennst, heißt noch lange nicht, dass er nicht schon seit Jahren hier sein kann«,

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