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Die Gerüchteköchin

Die Gerüchteköchin

Titel: Die Gerüchteköchin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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und nicht dem Wahnsinn zu verfallen, würde Brent allein nach Rio fliegen müssen, und sie könnte sich in seiner Abwesenheit von ihm scheiden lassen.
    Irgendwie schien eine Scheidung nicht mehr solch ein Trauma zu sein wie am Tag zuvor.
    Zu Hause angelangt, verschloss Maddie die Haustür und den Hintereingang, legte Riegel und Kette vor und durchsuchte das Haus, um sicherzugehen, dass Brent sich nirgends versteckt hatte und darauf wartete, wie Freddy Krueger über sie herzufallen. Dann setzte sie sich auf die Treppe und legte den Kopf auf die Knie. Es war nicht fair, dass sie zu einem solchen Zeitpunkt Kopfverletzungen hatte. Alles tat ihr weh. Irgendwer sollte sie jetzt in den Arm nehmen und sagen: »Armes Mädchen.« C.L. würde sich dazu gut eignen.
    »Mom?«
    Maddie hob ihren Kopf und lächelte Em an, so gut es ihr gelang. »Mein Kopf schon wieder, mein Engel. Warum schaust du dir nicht irgendeinen schwachsinnigen Mist im Fernsehen an? Bekommt dir zwar nicht, aber dafür gehe ich demnächst mit dir in ein Museum.«
    Em nickte bedächtig und verzog sich durch den Flur. Maddie ging ins Wohnzimmer, setzte sich und starrte auf den Couchtisch, die beiden leeren Gläser und die Weinflasche. Sie hörte, wie Em in der Diele eine Telefonnummer wählte. Wahrscheinlich wollte sie Mel sprechen.
    »Meine Mutter benimmt sich vielleicht komisch«, würde sie sagen. »El comico. Daddy bringt mir Spanisch bei.«
    Das konnte doch nicht wahr sein. Solange sie Ruhe bewahrte und die Ketten vor den Türen ließ, brauchte sie sich keine Sorgen zu machen. Maddie legte sich auf das Sofa und starrte erneut auf den Couchtisch. Sie sollte auch mal aufräumen. Leere Weinflaschen auf dem Couchtisch sehen billig aus.
    Im Hintergrund hörte sie Em in ihrem höflichen Tonfall mit jemandem sprechen. Mel konnte das nicht sein. Wen rief sie an?
    »Em? Wen rufst du an?«
    »Daddy, auf der Arbeit.«
    Abrupt richtete Maddie sich auf - was ein Fehler war, weil ihr Schädel nahezu explodierte. »Warum?«
    »Ich glaube, du solltest noch mal ins Krankenhaus zurück. Du bist noch immer krank.«
    Sie versuchte, ihrer Stimme einen normalen Ton zu geben, aber die Panik ließ sie angespannt klingen. »Was hat er gesagt?«
    »Keine Ahnung. Onkel Howie meinte, er wäre nicht da.«
    »Oh.« Maddie begann wieder zu atmen. Noch eine Krise, und sie würde auf dieser Couch auf der Stelle einen Herzinfarkt erleiden.
    »Soll ich Tante Treva anrufen?«
    »Nein, nein, alles in Ordnung.« Maddie sank zurück. Es gab ihr solch ein gutes Gefühl, dass sie beschloss, nie wieder aufzustehen.
    »Wie wäre es mit diesem C.L.-Typen? Er könnte kommen.«
    Er ist letzte Nacht schon gekommen , schoss es ihr durch den Kopf, und einen Augenblick lang fühlte sie sich gut. Aber nur für einen Augenblick, bevor sie die Panik erneut ergriff. »Nein, Schatz«, sagte sie zu Em. »Ich brauche nur ein bisschen Ruhe.« Bis Montag. Bis Montag werden wir uns ziemlich viel ausruhen.
    »Na gut. Ruf mich, wenn dir komisch ist.«
    Em ging die Treppe hoch, und Maddie entspannte sich ein wenig. Alles würde gut werden. Sie hatte sich im Haus eingeschlossen und die Ketten vorgelegt. Brent konnte nicht hereinkommen. Vor ihrem inneren Auge traten Visionen von Brent auf, wie er die Ketten sprengte. Sie könnte Möbel vor die Türen schieben, aber Em hegte schon genug Misstrauen. Am besten sollte sie sich so normal wie möglich benehmen. Keine Möbel. Vielleicht Das Telefon klingelte. Em hob ab und schrie: »Mom!« Maddie erhob sich. Brent konnte es nicht sein, weil Em sonst noch mit ihm sprechen würde.
    Brent würde Em nicht mitnehmen. Das war das einzige, was zählte.
    Sie hob den Hörer unten ab und fragte: »Ja?«
    »Maddie?« Die Stimme klang fremd, heiser und zögernd. »Bailey hier.«
    »Bailey?« Der Mietcop vom Point. Niemand auf ihrer üblichen Telefonliste.
    Baileys Stimme krächzte unten in der Leitung. »Ich wollte Ihnen nur sagen, dass ich keinem erzählt hab, was ich letzte Nacht gesehen habe.«
    »Nett von Ihnen«, meinte Maddie.
    »C.L. und ich sind alte Kumpels«, sagte Bailey. »Ich würde nie etwas tun, was C.L. schadet.«
    »Das ist schön«, erwiderte Maddie. »Ich bin sicher, er weiß das zu schätzen.«
    »Irgendwie hab ich gehofft, dass Sie das auch zu schätzen wissen.« Baileys Stimme klang so kläglich, wie eine heisere Stimme nur klingen konnte. »Sie verstehen, was ich meine?«
    »Nicht die Bohne«, meinte Maddie, geradezu erleichtert, dass Bailey zum Punkt kam. »Was

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