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Die Gerüchteköchin

Die Gerüchteköchin

Titel: Die Gerüchteköchin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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sich mit Em, erzählte ihr von der Farm, dem Fluss, dem Angeln und davon, wie sehr Phoebe dies alles gefallen würde. Er sprach mit so sanfter Stimme, dass Maddie sich schon wieder völlig von ihm hingerissen fühlte.
    Etwa auf der halben Wegstrecke in der Nähe der verlassenen Drake-Farm sprach Em zum ersten Mal. »Wie weit ist es noch?«
    »Ungefähr fünfzehn Meilen«, antwortete C.L. »Die Straße zur Route 31, dann nach rechts in die Porch Road und wieder rechts auf die Hickory Road. Einunddreißig Leute auf der Veranda, die Hickorynüsse essen.«
    »Was?« fragte Maddie, aber Em grinste, deshalb war es ihr gleichgültig, dass sie den Witz nicht verstand, solange Em nur fröhlich war. Und sicher.
    »Es dauert noch etwa fünfundzwanzig Minuten, wenn wir vorsichtig fahren«, beendete C.L. seine Auskunft.
    Weit weg von Brent. Zum ersten Mal nach dem Fund von Ems Pass entspannte Maddie sich. »Was bedeutet, dass wir mit dir am Steuer in zehn Minuten dort sind«, sagte sie zu C.L.
    »Hey, ich habe mich geändert«, rief C.L. zu ihr nach hinten. »Ich bin ein ehrbarer Bürger mit Zukunftsperspektiven in dieser Stadt. Ich fahre nicht mehr zu schnell.«
    Sie lachte, während er eine Cassette einlegte und ihr über die Schulter zurief: »Erinnerst du dich hieran?« Bruce Springsteen legte los mit »Born to run«. Das ist so gar nicht mein Lied , schoss es Maddie durch den Kopf. Zu schade, dass Bruce nie ein Lied aufgenommen hatte mit dem Titel »Geboren für Vorsicht und Anstand«. Dabei hätte sie mitsingen können, um ihr Leben zu erklären.
    »Ich mag Country-Musik«, rief sie zurück. »Hast du irgendwas von Patsy Cline?«
    »Crazy« würde ihr Leben auch erklären.
    C.L. schüttelte den Kopf. Zehn Minuten später bog er in den Feldweg ein, und Maddie konnte Henrys kleines weißes Farmhaus und die Wiese dahinter sehen, die sich knapp hundert Meter weit bis direkt ans Flussufer erstreckte. Dort unten standen Bäume, und ein verfallener Bootssteg ragte ins Wasser hinein, genau wie C.L. es versprochen hatte. Seit Jahren war sie nicht mehr hier gewesen, aber alles sah noch aus wie damals.
    C.L.‘s Tante Anna trat auf die Veranda hinaus, als sie aus dem Auto stiegen. »Hallo, Maddie, Liebes«, sagte sie und gab sich redliche Mühe, die Prellungen in Maddies Gesicht zu übersehen.
    »Hallo, Anna.« Mit Em an der Hand ging Maddie auf die Veranda zu. »Vielen Dank, dass wir hierbleiben dürfen.«
    »Warte hier, Em.« C.L. ging zur Garage. »Ich hole die Angelruten.«
    »Es ist uns ein Vergnügen.« Anna lächelte Em zu. »Das muss Emily sein. Ich habe sie zuletzt gesehen, als sie noch ein Kleinkind war.«
    »Wie geht es Ihnen?« fragte Em höflich und mit ernstem Gesicht, während sie sich hinunterbeugte, um den Hund zu streicheln, der neben ihr herwatschelte. »Das ist Phoebe. C.L. hat sie mir geschenkt.«
    Annas Augen weiteten sich ein wenig überrascht. »Das war aber nett von C.L.« Sie warf Maddie einen Blick zu, die zurücklächelte.
    »Sehr nett«, sagte sie, und Anna sah erleichtert aus.
    »Hier sind die Angelruten, Em«, sagte C.L., als er um das Haus herumkam. »Heute Abend gibt es Fisch.«
    »Ja, vielleicht«, meinte Anna, »aber für alle Fälle habe ich einen Braten vorbereitet.«
    »Gut«, erwiderte C.L. »Das nimmt uns den Druck.« Er deutete mit dem Kopf in Richtung Fluss, und Em trat neben ihn, während Phoebe hinter ihr herdackelte.
    »Lass das Kind nicht in den Fluss fallen«, ermahnte Anna ihn.
    C.L. verdrehte die Augen. »Komm, Em, sie hindern uns an der Entfaltung unserer Fähigkeiten.«
    Anna und Maddie sahen ihnen nach, wie sie zu dem Bootssteg hinuntergingen. C.L. ging langsam, um Em nicht zu verlieren. Phoebe lief ihnen herumschnüffelnd nach.
    »Ein tolles Mädchen, Maddie.« Anna hielt ihr die Fliegentür auf.
    »Sie bedeutet mir alles.« Maddie folgte Anna nach drinnen. »Und jetzt wirst du sie mit wirklich gutem Essen verderben. Gibt es Kartoffelpüree?«
    Eine Stunde später waren die Kartoffeln geschält, und Maddie und Anna hatten sämtlichen Klatsch ausgetauscht, der ihnen einfiel, auch wenn Maddie ihre eigenen Neuigkeiten bislang aus der Unterhaltung ausgeklammert hatte. Wundersamerweise waren sie noch nicht zum Gerede geworden.
    »Gloria Meyer.« Anna schüttelte den Kopf. »Sie hätte wissen müssen, dass das nicht gutgehen konnte.«
    »Manchmal weiß man das nicht«, sagte Maddie und versuchte, objektiv zu sein. »Manchmal ist es zu Beginn in Ordnung, und dann läuft einfach alles

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