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Die Gerüchteköchin

Die Gerüchteköchin

Titel: Die Gerüchteköchin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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Behalte sie im Auge.«
    »Es geht ihr doch gut«, meinte C.L.
    »Tu mir den Gefallen«, sagte Maddie und ließ ihn mit verwirrtem Gesichtsausdruck zurück.
    Em saß auf den Stufen zur Hinterveranda und hielt die Arme um Phoebes warmen, hechelnden, kleinen Körper geschlungen. Sie konzentrierte sich auf das Wunder, das C.L. ihr beschert hatte, damit sie an nichts anderes denken musste. Phoebe war wundervoll. Sie krabbelte an ihr hoch, um ihr Gesicht abzulecken, und als C.L. herauskam und sich neben sie setzte, wischte sie sich gerade das Welpengesabber aus dem Gesicht.
    »Alles in Ordnung, Kleine?« fragte er sie und kraulte Phoebe hinter den Ohren.
    »Natürlich ist sie in Ordnung«, antwortete Em. »Sie ist wundervoll.«
    »Nein, ich meine dich.«
    Seine Stimme klang ernst, obwohl sie das schwer beurteilen konnte, weil sie ihn gar nicht kannte. Von der Seite warf Em ihm einen Blick zu. Er hatte ein nettes Gesicht, eines von der Art, das aussah, als würde es häufig lachen, auch wenn es jetzt gerade nicht lachte, und wäre die Welt nicht so auf den Kopf gestellt, würde Em ihn bestimmt mögen, vor allem, seit er ihr Phoebe geschenkt hatte. Jetzt aber musste sie ihn in die Zange nehmen. »Ich liebe sie«, sagte sie zu ihm. »Vielen Dank.«
    Phoebes Gerappel wurde wilder, daher ließ Em sie los und sah zu, wie sie durch den Garten trottete und auf den Gehsteig pinkelte.
    »Ich glaube, wir haben noch einige Arbeit vor uns«, meinte C.L., und Em musste trotz allem lachen wegen der Art und Weise, wie er es sagte, so ein bisschen aufmunternd wie ihr Lehrer in der ersten Klasse, aber auch spaßig. »Das Gras ist zu hoch«, fuhr er fort. »Es kitzelt an ihrem Bäuchlein, und wenn einen etwas kitzelt, kann man nicht gut pinkeln, stimmt‘s?«
    »Stimmt.« Em beobachtete Phoebe, die den Bordstein erkundete. »Phoebe, komm her!« rief sie, in der Angst, dass das Hündchen die Straße hinunterlaufen und dann das gleiche Bremsenquietschen zu hören sein würde, das sie vor zwei Tagen gehört hatte, und Phoebe würde zerquetscht und tot mitten auf der Straße liegen.
    Phoebe kam zurückgesprungen und zwängte sich zwischen sie auf die Stufen. Em griff nach ihr und zog sie an sich, sie suchte Trost in ihrer Wärme und Lebendigkeit.
    »Wir müssen den Rest des Gartens einzäunen.« C.L. rutschte ein wenig zur Seite, um Phoebe mehr Platz zu machen. »Nur an diesem offenen Stück zwischen der Einfahrt und dem Haus. Wir können ein Tor einbauen, so dass man noch zum Auto kommt. Und ich werde den Rasen mähen, damit das Kitzeln kein Problem mehr ist.«
    Em überkam plötzlich ein kalter Schauder. »Mein Daddy mäht den Rasen.« Wieder sah sie ihn von der Seite an. Sie wollte ihn gerne mögen, aber sie war nicht ganz sicher, was er in ihrem Leben zu suchen hatte, also sollte er vielleicht nicht dort sein. Und dann war da noch der Erpresser. Wenn sie ihn nicht in die Zange nahm, würde Mel sie umbringen. Em rieb sich über den Kiefer. Bist du in meine Mom verliebt? schien kein guter Anfang zu sein. Vielleicht so etwas ähnliches. »Kennst du meinen Daddy?«
    Sie sah, wie er ein wenig zurückwich und dachte: Jetzt wird er lügen. Er sagte: »Ich kenne deine Mom und deinen Dad aus der High-School. Seit damals bin ich nicht mehr oft hier in der Stadt gewesen, weil ich weggezogen bin, deshalb habe ich schon lange nicht mehr mit deinem Dad gesprochen.«
    Em überdachte diese Antwort. Er hatte offene Augen, die sie geradewegs ansahen, also log er vermutlich nicht. Und er sprach zu ihr genauso wie zu ihrer Mutter, wie zu einem Erwachsenen, nur, dass er ihr gegenüber ernster klang als zu ihrer Mutter. »Das ist die Wahrheit, oder?« fragte sie ihn immer noch misstrauisch und ließ Phoebe wieder aus ihren Händen rutschen.
    »Natürlich ist das die Wahrheit.«
    Er hörte sich ein bisschen verärgert an, deshalb sagte sie schnell: »Tut mir leid. Manchmal erzählen die Leute Blödsinn, um mich zu beruhigen.«
    »Nun, ich werde nicht lügen, auch nicht, wenn du dich dann mies fühlst«, erwiderte C.L. »Lügen bringen einen sowieso nur in Schwierigkeiten. Man vergisst, was man beim Lügen erzählt hat, und dann ertappt dich jemand, und prompt hat man die Bescherung. Deshalb kann man gleich die Wahrheit sagen und es hinter sich bringen.«
    Er hörte sich ein wenig verdrossen an, als spreche er über etwas, das ihm widerfahren war. Em grinste und vergaß den Ärger und das In-die-Zange-nehmen einen Moment. »Jemand hat dich wohl erwischt,

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