Die Gerüchteköchin
und fand Geld, vier Päckchen mit Hundertdollarscheinen. Vierzigtausend Dollar. Wie Monopoly-Geld, nur, dass es echt war.
»Was zum Teufel hat er getan?« sagte sie laut und dachte dann: »Fluchtgeld.«
Das Geräusch, als jemand unten gegen die Tür klopfte, riss sie aus ihrer Betäubung. Hastig schob sie die vier Geldbündel unter die Matratze, warf die Verpackung in den Müll und lief nach unten.
»Weshalb brauchst du so lange?« fragte C.L., als sie die Tür öffnete. »Ich dachte schon, du wärst tot.« Er schien es halb ernst zu meinen.
»Ich habe nachgedacht.«
»Davor habe ich dich gewarnt.« Er schob sich an ihr vorbei ins Haus und hob mit einer Hand ihr Kinn, um ihr Gesicht zu sehen. »Sieht schon besser aus. Ein bisschen jedenfalls.«
»Wie verdienst du deinen Lebensunterhalt?«
»Ich bin Finanzberater.« Er schloss die Tür hinter sich. »Ist Em noch auf der Farm?«
»Ja -« setzte Maddie an, doch er küsste sie und presste sie an sich. Seine warmen Lippen auf ihrem Mund ließen sie verstummen. Sie schmiegte sich eng an ihn, um den Kuss zu verlängern, weil es ihr so guttat, und sie sich in letzter Zeit so selten gut gefühlt hatte. Trotz ihres hochtrabenden Geschwätzes zu warten, um einen Skandal zu vermeiden, hatte sie ihn vermisst. Es war so schwierig, den Anstand zu wahren, wenn sie eigentlich nur wie Gran sein wollte.
Seine Hände streichelten über ihren Rücken abwärts. Sie löste sich von ihm und trat einen Schritt zurück, bevor er sie noch mehr in Schwierigkeiten brachte. »Hör auf damit. Es könnte jemand durchs Fenster gucken und uns sehen.«
C.L. zog sie ins Wohnzimmer. »Wir zwei brauchen ein wenig Zeit für uns. Henry erzählte, ein Einbrecher wäre hiergewesen.«
Maddie versuchte sich zu erinnern, wo sie vor dem Kuss stehengeblieben waren. »Du bist Finanzberater?«
C.L. seufzte. »Was ist so schlimm daran, Finanzberater zu sein?«
»Gar nichts. Ich kann mir dich nur nicht als Finanzberater vorstellen.« Maddie ließ es sich durch den Kopf gehen. »Ehrlich gesagt dachte ich, du wärst arbeitslos.«
C.L. lehnte sich entrüstet zurück. »Vielen Dank. Aber nun zu deinem Einbrecher -«
»Warum interessierst du dich so dafür?«
C.L. sah verärgert aus. »Ein Fremder bricht in das Haus der Frau ein, die ich liebe, und du wunderst dich, dass mich das interessiert?«
»Vielleicht war es gar kein Fremder«, erwiderte Maddie und überhörte den zweiten Teil, »die Frau, die ich liebe«, weil sie sich dieser Komplikation noch nicht stellen konnte. »Ich habe alle Türen gestern Abend abgeschlossen. Wer auch immer also hiergewesen ist, wusste entweder, wie man einen Dietrich benutzt, oder er hatte einen Schlüssel.«
Interessiert horchte C.L. auf. »Wer hat Schlüssel?«
»Meine Mutter, Treva und Brent.«
Er blickte sie an. »Ich setze mein Geld auf Brent.«
Maddie nickte. »Ich auch.«
»Wonach kann er gesucht haben?«
»Ich war gestern in der Bank und habe unser Schließfach geöffnet.«
»Erzähl weiter.« C.L. machte einen angespannten Eindruck, als hörte er ganz genau zu.
»Es waren zwei Tickets nach Rio und zwei Pässe darin.« C.L. stieß einen Pfiff aus. »Er will wohl verduften, was?«
Maddie nickte. »Die Tickets sind für Montag. Der andere Ausweis war für Em.«
Er zuckte zusammen. »Das muss ein Schock gewesen sein.«
»Ich habe Ems Ausweis herausgenommen und zerrissen. Vielleicht hat er danach gesucht. Außerdem ist der Schließfachschlüssel weg.« Sie dachte an die Kleidungsstücke, die er eingepackt haben musste. »Und er hoffentlich auch.«
»Behalte das im Kopf«, sagte er, beugte sich vor und küsste sie wieder. Seine Lippen streiften die ihren so sanft, dass sie erschauerte.
»Ich mag es, wenn du das tust«, flüsterte sie, und er erwiderte: »Gut. Ich werde nichts anderes mehr machen.« Wieder küsste er sie, diesmal noch zärtlicher, doch gerade als ihr ganz heiß wurde, schlug draußen eine Autotür zu, und er ließ von ihr ab. »Diese Stadt«, sagte er und löste sich von ihr, um durch das Fenster zu schauen. »Jedenfalls nicht deine Mutter. Irgendeine Wasserstoffblondine nebenan.«
»Gloria.« Einerseits wollte sie nicht, dass er sich von ihr löste, andererseits war sie auch erleichtert. »Vielleicht ist sie es ja, die mit Brent schläft.«
C.L. sah mit zusammengekniffenen Augen aus dem Fenster. »Lieber Himmel, wie kommst du denn darauf?«
»Du findest immer die richtigen Worte«, sagte sie, und er fuhr fort: »Du bleibst hier und legst
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