Die Gerüchteköchin
die Kette vor. Ich werde zu Henry fahren, um zu veranlassen, dass er das Schließfach beobachten lässt.«
»Hey«, sagte Maddie, »mach mir keinen Strich durch die Rechnung. Ich will ihn hier forthaben.«
»Du und ich vielleicht, Baby«, antwortete C.L. und ging zur Tür, »aber es gibt einen Haufen Leute, die ihn lieber hier hätten, um einige Dinge zu klären. Es wäre einfacher für uns alle, wenn er das täte.«
Maddie folgte ihm. »C.L., hier geht etwas vor sich, wovon ich keine Ahnung habe, stimmt‘s?«
»Frag mich nicht«, sagte er. »Ich bin hier selbst ein Fremder.« Er küsste sie noch einmal, diesmal stürmisch, und presste sie an sich, warf danach jedoch schuldbewusst einen Blick über seine Schulter. Bevor sie ihm weitere Fragen stellen konnte, war er verschwunden.
Maddie sah ihn wegfahren und dachte, zu dir kommen wir später, Freundchen. Sie würde ihre weiblichen Waffen einsetzen, bis er ihr alles erzählte. Wenn sie es nur schaffte, ihr eigenes überwältigendes Lustgefühl zu überwinden.
Sie ging wieder nach oben und zählte noch einmal das Geld unter der Matratze. Vierzigtausend Dollar. Warum hatte er es letzte Nacht nicht mitgenommen? Er musste noch einmal kommen, um es zu holen. Er konnte es doch nicht vergessen haben.
Was , wenn Brent doch nicht der Einbrecher gewesen war?
Das ergab keinen Sinn. Es musste Brent gewesen sein; niemand anderer konnte etwas mit dem Schließfachschlüssel anfangen.
Hau einfach nur ah, dachte sie. Ich will dich aus meinem Lehen haben und weit weg wissen. Plötzlich fielen ihr die Tabletten ein. Hatte sie ihn vielleicht schon ins Jenseits befördert? Oh, Mist.
Sie stopfte das Geld wieder unter die Matratze zurück und schnappte sich ihre Handtasche. Bis zur Apotheke war es nur eine Meile. Das konnte sie vor dem Ladenschluss noch schaffen.
Im Revco zeigte Maddie dem Apotheker das leere Fläschchen Schmerzmittel.
»Wie gefährlich sind diese Tabletten?« fragte sie. »Wenn ich zu viele geschluckt habe, meine ich. Sagen wir so sieben.«
Der Pharmazeut hielt ihr einen Vortrag über den Missbrauch apothekenpflichtiger Medikamente und meinte dann, dass sieben Stück wahrscheinlich niemandem ernsthaft schaden würden. »Sie würden das Urteilsvermögen beeinträchtigen und vermutlich zur Bewusstlosigkeit führen.« Er sah sie streng an. »Die empfohlene Dosis zu überschreiten ist eine sehr schlechte Idee.«
»Da bin ich ganz Ihrer Meinung«, sagte Maddie. Wenigstens war ihr nun die Angst genommen, eine Mörderin zu sein; ihrer Ansicht nach war Brents Urteilsvermögen immer schon beeinträchtigt gewesen, und den Schlaf hatte er vermutlich nötig.
Sie bat darum, das Fläschchen aufzufüllen, was der Apotheker stirnrunzelnd und widerwillig tat, und sie machte sich wieder auf den Weg nach Hause, um Brent endgültig aus ihrem Leben zu entfernen. »Du bist im Schlaf umgezogen«, könnte sie ihm sagen.
Sie brachte den Rest seiner Sachen einschließlich seiner Golftasche mit dem Geld darin in die Garage. So würde er alles, was er für Rio brauchte, dort finden.
Sie schloss gerade das Garagentor, als ein Auto vorbeifuhr und dann anhielt.
Es war ein Ford neuesten Modells, und Maddie hatte die Frau, die ausstieg, nie zuvor gesehen. Sie war attraktiv, mit wachem Blick und roten Haaren, also nicht Brents aktuelle Freundin. Dennoch wappnete sich Maddie, mit dem Schlimmsten rechnend. Sie konnte eine von Brents Exgeliebten sein. Oder jemand, den er übers Ohr gehauen hatte. Oder C.L.‘s verheimlichte Ehefrau. Bei der letzten Möglichkeit schreckte sie zusammen, versuchte jedoch, ruhig zu bleiben, als die Frau auf sie zukam.
»Machen Sie einen Garagenverkauf?«
Maddie blickte sie verdutzt an. »Bitte?«
»Es ist Sonntag«, antwortete die Frau. »Da veranstalten doch manche Leute einen Garagenverkauf mit Trödel.« Sie trat einen Schritt zurück und sah sich um. »Ich dachte, Sie würden auch einen machen, aber ich habe mich wohl geirrt.
Tut mir leid.«
»Ein Garagenverkauf«, hörte Maddie sich sagen. Sie riss das Tor wieder auf. »Sicher. Es ist nur Herrenkleidung. Ein paar Sportsachen sind auch dabei.« Ihr fiel das Geld ein, und sie fügte schnell hinzu: »Nur nicht die Golfschläger.«
Die Frau spähte in die Garage. »Welche Kleidergröße?«
Es war vermutlich nicht in Ordnung, Brents Sachen an eine völlig fremde Person zu verkaufen, aber das hätte er sich früher überlegen sollen, bevor er ihre ganzen Konten plünderte. Sie musste seine Sachen
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