Die Gerüchteköchin
sich zu. Als sie sich zum Gehen wandte, hörte sie die Walnuss davon abprallen.
Die Hintertür war angelehnt, als Maddie nach Hause kam.
Mit dem Schlüssel in der Hand stand sie auf der Hinterveranda und starrte die offene Tür verständnislos an. Die Tür sprang zwar gewöhnlich auf, wenn sie nicht fest zugeworfen wurde, aber sie hatte alles abgeschlossen, bevor sie ging.
Mit der Hand stieß sie die Tür vorsichtig an. Sie schwang ganz auf, und Maddie trat zögernd über die Schwelle.
Alles sah aus wie immer. Vielleicht hatte sie die Tür ja doch nicht abgeschlossen. Sie erinnerte sich, sie zugeworfen zu haben, um sicherzugehen, dass sie ins Schloss gefallen war - nein, sie hatte sie abgeschlossen. Sie war sicher, dass sie sie abgeschlossen hatte.
»Brent?« rief sie mit leicht zitternder Stimme. Sie legte ihre Tasche auf die Anrichte und ging ins Wohnzimmer. Auch hier sah alles aus wie immer - mit Ausnahme des Schreibtischs.
Die Schubladen standen, ein wenig schief in den Schienen, einen kleinen Spalt offen. Nacheinander zog Maddie sie auf. Der Schließfachschlüssel war weg.
Brent war gekommen, um den Schießfachschlüssel zu holen. Und Em. Er würde heute Nacht wiederkommen, um sie mitzunehmen, wenn sie ihn nicht daran hinderte.
Sie ging zum Telefon in der Diele und wählte den Polizeinotruf. »Ich bin nicht sicher«, sagte sie, als der diensthabende Beamte sie fragte, was passiert sei. »Ich glaube, der Streuner war hier.«
Die Polizeibeamten stäubten die Schubladen auf der Suche nach Fingerabdrücken ein, fanden jedoch nur die von Maddie. Sie stellten ihr Fragen, die sie nicht beantworten konnte (»Ich habe keine Ahnung, was der Streuner mit unserem Schließfachschlüssel will«), und waren offenbar skeptisch, bis sie sagte: »Könnten Sie das Haus heute Nacht nicht überwachen? Ich habe Angst.« Ein Teil ihrer echten Furcht musste aus ihrer Stimme herauszuhören gewesen sein, da sie sich bereit erklärten, einen Streifenwagen vor dem Haus zu postieren. Wenn es ihr gelang, Brent nur noch eine weitere Nacht aus dem Haus fernzuhalten, konnte sie ihr Leben wieder in vernünftige Bahnen lenken.
Wenn sie Em davon überzeugen könnte, noch eine Nacht auf der Farm zu bleiben, wären sie noch sicherer.
Das schien nicht zuviel verlangt zu sein.
Nachdem die Polizei fort war, durchsuchte sie das Haus nach einem weiteren Beweis dafür, dass Brent hiergewesen war. Er war überall präsent, weil er so lange hier gelebt hatte - seine Zeitschriften, seine Arbeitsschuhe, sein Kleingeld. Sie wollte ihn hier heraus haben, auf der Stelle und endgültig. Es war an der Zeit. Sie holte ein paar Pappkartons aus der Garage und begann, seine Sachen einzupacken.
Drei Stunden und einige Kartons später hatte sie sich bis zu seinem Schrank im Schlafzimmer vorgearbeitet. Sie klappte die letzten beiden Kartons auf und warf seine Kleidungsstücke hinein, ohne sich damit aufzuhalten, sie zu falten. Während sie alles einpackte, fiel ihr auf, dass ein paar Sachen fehlten: seine Lieblingsbaumwollhemden, seine Jeans, ein Sommeranzug, seine Bowlingschuhe. Er hat schon gepackt, dachte sie, während sie seine Sachen von der Kleiderstange abnahm. Er hatte schon mitgenommen, was er benötigte. Sie stopfte die letzten Stücke in die Kartons und schleppte diese und den Rest seiner Sachen dann nach draußen zu der offenen Garage. Sie stieg wieder nach oben und machte sich daran, seine Sportutensilien ganz hinten aus dem Schrank hervorzuholen.
Seinen Baseballschläger legte sie beiseite. Den könnte sie vielleicht gebrauchen, sollte Brent zurückkommen. Dieser Hurensohn hatte schon gepackt. Sie hatte zwar gewusst, dass er sie verlassen wollte, aber irgendwie machte die Vorstellung, dass er schon gepackt hatte, sie noch wütender. Sie zerrte seine Golftasche heraus und verstreute dabei den Inhalt. Ein Dutzend Golfbälle rollten über den Boden, die Schläger fielen mit Gepolter heraus. Nicht ihr Tag.
Maddie richtete die Tasche auf und versuchte, die Schläger wieder hineinzustopfen, aber sie stießen gegen irgend etwas. Heftig zog sie sie wieder heraus und stülpte die Tasche um, um zu sehen, was unten darin war. Ein kleines Paket fiel heraus.
Sie setzte sich auf die Bettkante und starrte das Paket auf dem Boden eine Weile an. Weiß Gott, was darin sein mochte. Pornos? Kokain? Bei der Lage der Dinge könnte auch die Asche von Jimmy Hoffa darin sein, und sie wäre nicht überrascht. Nichts konnte sie mehr überraschen.
Sie machte es auf
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