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Die Gesänge Des Eisplaneten

Die Gesänge Des Eisplaneten

Titel: Die Gesänge Des Eisplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Ann Scarborough
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geschah, wo sie von ihren Führern in Empfang genommen wurden. Der Himmel hatte die Farbe von dunklem Elfenbein, und er konnte noch immer Petaybees Sonne ausmachen, die wie ein kleiner Schneeball am Firmament hing, sowie ihre beiden Monde: den organischen und den von der Firma geschaffenen.
    Es war hier fast so, als wäre man im Mond; so blaß und leuchtend wirkte alles. Der Raumhafen war nur ein Dreckloch, und das Städtchen war häßlich, aber das Land war ziemlich faszinierend, und die Fahrt nach Kilcoole erschien ihm viel zu kurz. Der Ort hatte eine große Ähnlichkeit mit den in seinen Büchern geschilderten, war aber auch andersartig genug, daß er ihn nie würde vergessen können, selbst wenn er sich nicht dazu entschließen sollte, ebenfalls ein großer Geologe wie sein alter Herr zu werden.
    Und dann, als sie damit begannen, die Ausrüstung aus dem Schnokel zu laden, und eine ganze Meute von Hunden, ungefähr vierzehn pro Schlitten, vor der Station aufzog, begann er sich in die ganze Sache zu verrieben.
    Die Hunde waren die schönsten Kreaturen, die er je gesehen hatte.
    Sie waren so rot wie eine Marsmondlandschaft, aber mit feinen Zügen und fuchsähnlichen, intelligenten Mienen. Zuerst erschreckte ihr Gebell ihn ein wenig, doch dann sagte die Dame – er erkannte ihn Geschlecht an der Stimme – auf seinem Schlitten, daß sie freundlich seien und er sie streicheln könne, wenn er wollte. Wie weich die Hunde waren! An der Oberfläche war ihr Fell ein wenig vereist, doch als er seine Handschuhe abstreifte und die Hand im Fell vergrub, war es weicher als alles, was er je gefühlt hatte, und warm genug, um sich nicht die Hand abzufrieren, bevor er sie wieder in den Handschuh gleiten ließ. Als er sich gerade vorbeugte, um den Handschuh wieder anzulegen, leckte ihm der Hund das Gesicht ab. »He, Junge!« sagte Diego und umarmte ihn.
    »Mädchen«, berichtigte ihn Lavelle, die Lenkerin. »Das ist Dinah, meine Führerin. Sie mag dich, und sie ist eine gute Menschenkennerin.«
    »Führerin?«
    »Der Hund, mit dem ich spreche und der mir und den anderen Hunden mitteilt, was vorn los ist und was zu tun ist. Wie du erkennen kannst, bekommen die meisten anderen Hunde bei dieser Anordnung immer nur das Hinterteil des vor ihnen laufenden Hundes mit.« Die Hunde wedelten mit ihren geringelten, fedrigen Ruten und grinsten, als sei das ein ihnen allein gemeinsamer, großartiger Witz.
    Diego fuhr mit Lavelle, während sein Papi in dem Schlitten vor ihnen saß. Die anderen Expeditionsmitglieder, zwei Frauen: eine Seismographin und eine Tagebauingenieurin, und der Mann, den sein Papi als Spezialist für Bodenmechanik bezeichnet hatte, fuhren in den anderen Schlitten.
    Es war eine herrliche Fahrt, so eng zusammengekauert mit den Vorräten auf den Schlittenfellen, während die Hunde mit wippenden Ruten vorausliefen. Aber das schönste kam, als sie das Städtchen schon ein Stück hinter sich gelassen hatten und so gut wie nichts mehr im Weg lag und Lavelle ihn lenken ließ.
    »Wenn sie loslaufen sollen, brüllst du Dinah ein ›Hüah!‹ zu und
    ›Hi!‹, wenn sie nach rechts schwenken soll. ›Ho!‹ für links und ›Brr!‹, wenn sie anhalten sollen. Dann wird Dinah das tun und dafür sorgen, daß die anderen folgen. Ist ein kluge Hundchen. Stell dich hierher.«
    Sie zeigte ihm die groben Fellstreifen auf den Kufen, auf denen er festen Tritt hatte. »Hier ist die Bremse. Wenn du anhalten willst, trittst du darauf, aber auf dem Eis geht das nicht sehr schnell.«
    Die anderen Schlitten überholten sie, doch das schien Lavelle nichts auszumachen. Sobald er die Hände auf die Lenkstange gelegt und die Füße auf den Tritt gestellt und nachdem Lavelle die Netze aus Holz und Lederriemen verzurrt hatte, rief er Dinah »Hüah!« zu, und schon setzte sie sich zusammen mit den anderen in Bewegung, wobei sie beim Klang der neuen Stimme allesamt zuerst etwas winselten.

    Dinah war tatsächlich ein kluger Hund. Sie mochte es nicht zulassen, daß die anderen Schlitten vor ihnen blieben, und so überholte sie mühelos, um sich wieder hinter den ersten Schlitten, in dem Diegos Vater saß, einzureihen.
    Der Aufhollauf war für Diego das beste gewesen, wie ihm der Wind ins Gesicht gebissen und ihm den Atem in die Kehle zurückgepreßt hatte, während die ganze blauweiße Welt von den Eiszapfen eingerahmt wurde, die von seinen Augenlidern und dem Fell seiner Kapuze herabhingen. Sobald sie das Tempo verlangsamten, um sich wieder hinter dem

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