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Die gesandte der Köingin Tess 2

Die gesandte der Köingin Tess 2

Titel: Die gesandte der Köingin Tess 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cook
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meinen Augen, wie meine Hoffnung zu Asche zerfiel. »Es tut mir leid, Tess. Ich habe die beiden nicht mehr gesehen, seit der Großteil der Besatzung gestern mit ihnen von Bord gegangen ist. Inzwischen könnten sie überall sein.«
    »Überall binnen einer Tagesreise zu Pferde«, sagte Jeck angespannt. »Wir können sie finden.«
    Duncan wurde plötzlich blass. »Versucht das nicht«, riet er. »Die Piraten würden sie töten. Ich weiß es. Ich habe ihnen lange genug zugehört, und sie haben keinen Grund, es nicht zu tun. Manche haben sogar schon angefangen, sich bei Kapitän Rylan einzuschmeicheln, damit sie dann das Vergnügen haben werden. Contessa … Contessa macht wirklich große Schwierigkeiten. Sie hält dich für tot, Tess.«
    Ich versuchte zu schlucken, doch es ging nicht. Angstvoll starrte ich Kavenlow an, und er legte mir beruhigend die Hand auf die gesunde Schulter. »Duncan, kannst du uns ungefähr sagen, wo sie die beiden und ihre restlichen Leute abgesetzt haben?«
    »Wenn ich eine Karte hätte, vielleicht.«
    Kavenlow wirbelte herum und trat an das Gestell, in dem säuberlich aufgerollte Landkarten aufbewahrt wurden. Er zog eine hervor, ohne erst nachsehen zu müssen, ob es die richtige war. Mit nachdenklichem Blick breitete er die Pergamentrolle auf dem niedrigen Tisch vor dem Feuer aus. Mein Herz pochte, und ich rutschte nach vorn. Jeck schob seinen Hut vom Tisch und legte die mit Sand beschwerten Kästchen, die eigens dafür bereitgehalten wurden, auf die Ecken der Karte, damit sie sich nicht wieder einrollte.
    »Wo?«, fragte Kavenlow angespannt, den Blick starr auf die Karte geheftet.
    Duncan runzelte leicht die Stirn und betrachtete die detaillierte Karte. Sie zeigte einen kleinen Abschnitt der Küste, eine Tagesreise zur See in beide Richtungen von der Hauptstadt aus. Er presste die Lippen zusammen und orientierte sich. »Hier«, sagte er und deutete auf eine kleine Bucht an einer Flussmündung. »Oder vielleicht hier«, fügte er hinzu und zeigte auf ein kleineres Flüsschen, das näher an Saltolz ebenfalls ins Meer floss. »Da bin ich nicht sicher. Aber es war an einer Flussmündung.«
    Jeck beugte sich dichter über die Karte, und ich zwang mich, langsam zurückzuweichen, als mir sein Geruch nach Leder in die Nase stieg. Er schien es nicht zu bemerken, denn er war ganz auf die Karte konzentriert. »Du weißt es nicht?«, fragte er nach.
    »Nein, ich weiß es nicht.« Duncan klang empört. »Es war mitten in der Nacht, und sie haben mich fast die ganze Zeit über in der Kombüse schuften lassen. Aber Contessa, Alex und ein Großteil der Mannschaft sind mit dem Beiboot weggebracht worden und nicht zurückgekommen. Ich kann nur vermuten, dass wir dann zur Hauptstadt zurückgesegelt und im Hafen vor Anker gegangen sind. Mehr weiß ich nicht.«
    Kavenlow beugte sich rasch vor, und sein Zeigefinger tippte mit einer scharfen Bewegung auf einen dritten Fluss. »Da sind sie.« Er hob den Kopf und fixierte Duncan mit seinem Blick. »Das ist ein flaches Flüsschen, an dem niemand lebt. Aber die Bucht an der Mündung ist für ein Schiff mit wenig Tiefgang befahrbar. Bei Flut könnten sie mit einem Ruderboot bis hierher gelangen.« Er deutete auf eine Stelle weiter landeinwärts. »Und dann mit der Ebbe wieder zum Meer zurückkehren, mitsamt dem Lösegeld.
    Die Straße von der Hauptstadt nach Saltolz überquert den Fluss hier. Da sind sie. Da müssen sie sein.«
    Mir schlug das Herz bis zum Hals. »Bist du sicher?«, flüsterte ich.
    Duncan runzelte die Stirn. »Ich hätte nicht vermutet, dass es so weit nördlich war, aber es wäre möglich. Und es passt zu dem, was ich dir über das Lösegeld sagen soll.«
    Ich legte die Hände auf die Knie, damit niemand sah, wie sie zitterten. Duncan legte die Finger auf meine und merkte es doch. »Es tut mir leid, Tess«, sagte er leise. »Sie wollen das Geld in einem Wagen, mit dem du morgen bei Sonnenaufgang in Richtung Saltolz losfahren sollst. Erst dann legen sie ab und kehren zu den anderen zurück, die Contessa und Alex festhalten. Vom Hafen aus können sie das Stadttor sehen, also werden sie wissen, ob du die Anweisung befolgst. Du sollst weiterfahren, bis sie sicher sind, dass dir niemand folgt, dann wird jemand kommen und das Geld abholen. Wenn sie es haben, werden sie dir sagen, wo deine Schwester und Prinz Alex sind. Wenn sie morgen keinen Wagen sehen, bedeutet das, dass einer von beiden stirbt. Wenn du auch den nächsten Sonnenaufgang versäumst, werden

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