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Die gesandte der Köingin Tess 2

Die gesandte der Köingin Tess 2

Titel: Die gesandte der Köingin Tess 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cook
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ich. Die Entscheidung fiel mir nicht schwer.
    Ich verbarg meine beiden letzten Messer in den Handflächen und stürzte auf meine Schwester zu. Contessa schrie eine weitere Warnung, den Blick starr hinter mich gerichtet. Plötzlich wurden mir die Füße weggezogen. Ich stöhnte auf vor Schmerz, als ich auf den modrigen Boden prallte. Er warf sich auf mich und presste mir die letzte Luft aus der Lunge, ich krümmte mich japsend und schob Alex dabei meine Messer zu. In echtem Schmerz schloss ich die Augen, als er die schwarzen Stiefel ein wenig bewegte, um sie zu verstecken.
    »Du kleine Hafenhure«, hörte ich Kapitän Rylans Stimme und spürte seinen Atem heiß und schwer in meinem Nacken. Sein Gewicht hob sich von mir, und ich rang nach Luft. Er riss mich hoch, und ich hing in seinem Griff wie eine Stoffpuppe. »Duncan und ich werden das jetzt sofort klären«, sagte er.
    Er packte mich am Handgelenk und drückte zu, bis meine Finger taub wurden und er mir das Messer mit seinem Blut daran einfach abnehmen konnte. Die beiden anderen Klingen waren sicher bei Alex, denn in dem düsteren Raum war mein kleines Manöver unbemerkt geblieben. Ich fing kurz den Blick des Prinzen auf und formte mit den Lippen die Worte: »Flieht ohne mich.« Das Herz tat mir weh, als er begriff und blass wurde.
    »Lasst sie los!«, schrie Contessa, doch Kapitän Rylan ignorierte sie und zerrte mich zurück in den grünen Schatten des vorderen Zimmers. »Tess!«, kreischte sie, doch ihre Stimme wurde schwächer.
    Ich wehrte mich gegen ihn, und plötzlich schoss seine Handfläche auf mich zu und versetzte mir eine schallende Ohrfeige.
    Ich rang nach Luft, taumelte und spürte, wie ich vorwärtsgerissen wurde. Ich wäre beinahe gestürzt, als mein Fuß in ein Loch im Boden geriet. Schmerz durchzuckte meinen Knöchel, und er zerrte mich hoch. Ich schrie auf vor Schmerz, denn der verstauchte Knöchel tat höllisch weh.
    »Du wirst noch viel lauter heulen, ehe ich mit dir fertig bin«, drohte der Kapitän. »Du kannst nur hoffen, dass er noch in Hörweite ist, denn sonst wirst du ganz umsonst sterben.«
    »Ich habe Euch gegeben, was Ihr wolltet«, keuchte ich zusammengekrümmt, während ich versuchte, an meinen Haaren vorbeizuschauen. »Ich habe alles getan, was Ihr gesagt habt. Lasst mich los!«
    »Dumme, dumme kleine reiche Frau«, höhnte er und zerrte mich hinaus auf die verfallene Veranda. »Du begreifst es immer noch nicht, oder? Ich wusste doch, dass das zu gut war, um wahr zu sein. Ich habe meine eigene Regel gebrochen, und was ist passiert? Dafür ziehe ich ihm bei lebendigem Leib die Haut ab. Du bist hier nicht allein in deiner Dummheit. Der Unterschied ist allerdings, dass ich mein Geld bekommen werde und du tot sein wirst.«
    Er wirbelte mich herum und presste mich mit einem kräftigen Arm an sich. Seine Brust drückte sich in meinen Rücken, als er tief Atem holte. Der Gestank grün verschleimter Bretter stieg mir in die Nase und mischte sich mit den Gerüchen von Salz und Schweiß. »Duncan!«, brüllte er so laut, dass die Pferde scheuten. »Duncan! Ich habe deine Palasthure! Gib mir das Geld, und ich lasse sie gehen!«
    »Ich verstehe das nicht«, hauchte ich benommen.
    »Das überrascht mich nicht«, brummte er und ließ den Blick forschend über das Dickicht an den Ufern des trägen Flusses gleiten. Die Sonne verschwand hinter neuen Wolken, und der Wind strich durch die Baumwipfel. »Du bist immerhin vom Besten hereingelegt worden, Mädchen. Ich habe diesem Welpen alles beigebracht, was er weiß, und was bekomme ich dafür? Vielleicht habe ich ihn ein bisschen zu gut unterwiesen!«
    Bei jedem der letzten Wörter drückte der Arm fester zu und presste damit meine gebissene Schulter zusammen. Ich stöhnte, als schwarze Punkte vor meinen Augen tanzten und sich wieder auflösten. Meine Knie gaben nach, doch er hielt mich hoch, und der Ärmel seines fadenscheinigen Prunkrocks würgte mich am Hals.
    »Ja«, hauchte er mir heiser ins Ohr. »Mach ein bisschen Lärm. Hübsch laut, damit er dich auch hört. Ruf nach ihm.«
    Das werde ich nicht tun, schwor ich mir und japste erschrocken, als er die Finger in meine frisch verheilte Wunde grub. Mein keuchender Atemzug war schon beinahe ein Schrei. »Duncan!«, kreischte ich und ließ den Schmerz mit meiner Stimme hinaus, damit er mich nicht wahnsinnig machte. »O Gott, Duncan !«
    »So ist es brav«, raunte er, und seine heisere Stimme war voll gespannter Erwartung. »Ruf ihn noch

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