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Die gesandte der Köingin Tess 2

Die gesandte der Köingin Tess 2

Titel: Die gesandte der Köingin Tess 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cook
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einmal.«
    »Duncan!«, brüllte ich heiser und mit schmerzender Kehle. Ich begriff es nicht, und ich fürchtete, wenn ich ihn jetzt durch eine Berührung tötete, würde ich es nie verstehen. Kapitän Rylans Finger bohrten sich in mein Fleisch, als wollten sie den Daumen auf der anderen Seite meiner Schulter finden, und ich keuchte gegen den Schmerz an und fiel beinahe in Ohnmacht. Ein hartnäckiger kleiner Gedanke wand sich durch die Qual und Verwirrung.
    Duncan und Kapitän Rylan kennen sich? Der eiskalte Schock durchfuhr mich, und beinahe wären mir die Beine wieder weggeknickt. Der Wind pfiff aus den Bäumen herab, berührte den Boden und blies mir Dreck und Rindenstückchen ins Gesicht. Sie kannten sich schon …
    »Duncan!«, brüllte Kapitän Rylan und riss an meinen Haaren, so dass ich gen Himmel starren musste. »Hörst du sie schreien? Tu mir das nicht an, Junge«, drohte er. »Das Geld reicht für uns beide. Ich werde dich finden. Ich kenne jedes deiner Verstecke. Ich habe sie dir selbst gezeigt, verdammt noch mal!«
    »Ihr kennt Duncan?«, keuchte ich und spürte, wie das Gift in mich hineinströmte, von seinen Fingern aus der heilenden Wunde gepresst. Meine Schulter war feucht, und ich hatte den metallischen Geruch von Blut in der Nase. Vermutlich hatte er die zarte neue Haut aufgerissen.
    »Ihn kennen?«, knurrte er. »Ich habe ihn praktisch großgezogen.«
    Meine Augen brannten, als mich die Wahrheit so schwer und schmerzhaft traf wie ein heftiger Schlag. »Du bist Lan«, flüsterte ich. »Du bist derjenige, dem er das Diebesmal zu verdanken hat. Du hast zugelassen, dass sie ihn für dein Verbrechen gebrandmarkt und durch die Straßen geschleift haben.«
    »Er hat mich letzten Sommer gefunden«, brummte er, den Blick unablässig auf das Gebüsch an den Ufern gerichtet. »Hat behauptet, er hätte den Plan aller Pläne. Lösegeld für ein ganzes Königshaus. Er brauchte nichts weiter als ein wenig meisterliche Unterstützung. Halbe-halbe«, sagte Kapitän Rylan düster und kniff mich erneut brutal in die Schulter. Als er die Hand wieder hob, waren seine Finger blutrot, und mir verschwamm alles vor Augen.
    Kapitän Rylan holte tief Luft. »Das ist nicht halbe-halbe, Duncan!«, schrie er direkt an meinem Ohr, so dass ich beinahe taub wurde. »Rede mir mit, sonst ist ihr nächster Schrei auch ihr letzter!«
    »Er ist weg«, sagte ich, innerlich schon tot.
    »Dann wirst du ihn an der Todespforte erwarten, wenn ich ihn eingeholt habe.« Kapitän Rylan zerrte mich ans Ende der Veranda, so dass er auf den Fluss hinabschauen konnte. »Duncan!«
    »Er hat mich nie geliebt«, sagte ich leise, und der Schmerz in meiner Schulter und meinem Knöchel ging in überwältigender Pein unter, als mir das Herz brach.
    »Nein, du albernes Weib. Er hat dich benutzt, genau wie mich.« Die Glöckchen an seinen Stiefeln klingelten, als er sich umdrehte und hinter sich blickte. »Duncan!«
    Er hat mich nie geliebt.
    Kapitän Rylan fluchte leise vor sich hin und schleifte mich zum anderen Ende der Veranda. Die Pferde wichen verängstigt zurück, so weit es Zügel und Stricke erlaubten. »Ich ziehe ihm bei lebendigem Leib die Haut ab und mach mir einen Beutel daraus«, sagte er. »Ich hacke ihm die Hände ab und verfüttere sie an die Hunde.«
    Er hat mich belogen, dachte ich fassungslos. Der Wind in meinem Kopf schwatzte auf den Wind in den Bäumen ein und stachelte ihn dazu auf, herabzusausen und mich zu suchen. Alles nur ein Komplott, alles nur vorgespielt. Er hat mich nie geliebt.
    Kapitän Rylan hörte auf, hin und her zu laufen, und blickte zum Himmel auf. Der Zephir in meinem Kopf heulte vor Freude, und ein Windstoß fegte auf die Hütte herab, so dass der Mann mich an die Hauswand zog. Ich taumelte in seinem Griff, willenlos und ohne einen klaren Gedanken fassen zu können.
    Alles war eine Lüge gewesen. Vielleicht nicht ganz von Anfang an, aber es war bald zu einer geworden.
    Der Wind kicherte hämisch, denn er wusste, diesmal würde er gewinnen. Er wuchs in mir und rief nach dem Sturm, der um mich herumwirbelte, er solle kommen und ihn befreien. »Es war eine Lüge«, sagte ich, und die Wahrheit sickerte in mich hinein wie Säure, die ein verätztes Loch hinterließ. Sie schwoll langsam in mir an, beinahe unbemerkt, und dann schien ein Damm zu brechen, und sie überflutete meine Seele. »Eine Lüge!«, brüllte ich.
    Der Wind fuhr herab und blies mir das Haar aus dem Gesicht. Die Hütte stöhnte, und Kapitän Rylan

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