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Die gesandte der Köingin Tess 2

Die gesandte der Köingin Tess 2

Titel: Die gesandte der Köingin Tess 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cook
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Schritt vorwärts. Dann ließ der widerliche Mann den Blick an mir hinab-und wieder hinaufgleiten.
    »Du hast nicht viel, woran ein Mann sich festhalten könnte, aber ich hab ein bisschen was beiseitegebracht. Ich habe für die Huren am Meilenstrand gespart, aber du würdest es auch tun. Wenn Jake und ich zusammenlegen, reicht es vielleicht, um dich als Erste zu kaufen. Ich wäre auch sanft zu dir, wenn du mich nicht beißt. Würde dir das gefallen?«
    »Fahr zur Hölle«, flüsterte ich und spürte, wie mir das Blut aus dem Gesicht wich.
    Er lachte, und sein widerlicher Atem traf mein Gesicht. »Eines Tages«, sagte er unbekümmert. »Aber nicht heute Abend, und nicht mit dir.« Er musterte mich erneut mit diesem schmierigen Blick und grapschte dann nach mir.
    Verängstigt wich ich zurück und baute mich, die Hände immer noch über dem Kopf, breitbeinig auf. »Rühr mich noch einmal an, und ich trete dir zwischen die Beine«, drohte ich mit hämmerndem Herzen.
    Der Seemann zögerte, überlegte es sich anders, nahm die herabhängenden Ketten und wand sie um einen Baum außerhalb meiner Reichweite. »Frauen haben auf den Wellen sowieso nichts verloren«, sagte er. »Du bekommst nur, was du verdient hast.«
    Ich schnitt ihm eine Grimasse, und er spuckte mich an. Er traf mich am Kiefer, und ich zuckte zusammen und schwieg, als er davonging. Ich wartete, bis er weg war, ehe ich die Schulter hochzog und mir seine warme Spucke vom Gesicht wischte. Kläglich blickte ich mich nach Contessa und Alex um, aber sie waren fort. Duncan beobachtete mich von der anderen Seite der Grube. Ich konnte seine gut verborgene Anspannung daran erkennen, wie sein Daumen den Zeigefinger rieb. Als er meinen Blick auf sich gerichtet sah, schaute er rasch in die Grube hinunter.
    »Was ist das?«, fragte er Smitty so laut, dass ich ihn hören konnte.
    Smitty stand neben ihm, die Hände in den Taschen, und sah so stolz aus, als hätte er das Wesen in der Grube selbst zur Welt gebracht. »Wissen wir nicht«, gestand er. »Wir haben es vor etwa einem Monat gefangen. Haben es mit Ziegen gefüttert. Ist wahrscheinlich vom letzten Orkan hier angetrieben worden. Was es auch sein mag, es kann einen Menschen töten. Wir haben letzten Monat schon zwei Männer tot da drin gefunden. Und Gilly. Der war betrunken und ist reingefallen.« Der Mann schlug sich zum Gruß die knotige Hand auf die Brust. »Das Ding da unten hat ihn blitzschnell getötet, ehe wir ein Seil runterwerfen und ihn rausziehen konnten.«
    »Aber was ist es?«, fragte Duncan erneut, ohne eine Antwort zu bekommen.
    Jemand trat Sand in die Grube, und das Wesen brüllte. Ein Schauder kroch an meiner Wirbelsäule empor, ich bekam eine Gänsehaut, und ein Windstoß traf mich. Die Männer waren bei dem Schrei alle einen Schritt zurückgewichen, und ein ehrfürchtiges Murmeln ging durch die Reihen. Ich spürte eine eigenartige Verbundenheit mit dem Wesen da unten, was immer es auch sein mochte. Ich fragte mich, ob einem von uns die Flucht gelingen würde.
    Kapitän Rylan warf einen letzten Blick darauf und ging dann auf die Hütten zu, wobei sein Schritt sogar im losen Sand beschwingt wirkte. Duncan sprang rasch auf. Er blickte von mir zu dem Tier in der Grube und dann dem Kapitän hinterher. Er nickte, als hätte er sich entschieden, und lief los, um ihn einzuholen.
    »Kapitän Rylan«, rief er im Laufen. »Wisst Ihr, was Ihr tun solltet?«
    »Nein, Duncan«, erwiderte der flinke Mann, ohne sich umzudrehen. »Was sollte ich denn tun?«
    »Ihr solltet die Botschafterin zu dem Ding da hineinwerfen.«
    Mir blieb der Mund offen stehen, und der Kapitän hielt so abrupt an, dass es beinahe komisch aussah. Sein Blick huschte zu mir herüber. »Was für eine großartige Idee«, sagte er. »Wenn sie noch lebt, nachdem alle mit ihr fertig sind, werde ich genau das tun.«
    »Nein«, beharrte Duncan mit großen, leuchtenden Augen, als könne er es kaum noch erwarten. »Gleich. Wenn Ihr sie verkauft, bekommt Ihr nur Geld von einem, vielleicht zwei Männern. Aber wenn Ihr sie da hineinwerft und Wetten annehmt, wie lange sie es überlebt, dann bekommt Ihr von fast allen etwas.«
    Mein Magen hob sich, und wenn irgendetwas darin gewesen wäre, hätte ich mich wohl übergeben. Warum tut er das? Warum? Ich musste daran glauben, dass er einen Plan hatte.
    Kapitän Rylan lächelte noch breiter. »Duncan, mein Junge!«, rief er und klopfte ihm kameradschaftlich auf die Schulter. »Einen Moment lang habe ich mich

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