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Die gesandte der Köingin Tess 2

Die gesandte der Köingin Tess 2

Titel: Die gesandte der Köingin Tess 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cook
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Augen und sah Duncan neben mir knien.
    Ich lag in einer Hütte, in trübem Licht und abgestandener Luft. Seine Hände drückten auf einen Verband an meiner Schulter, wo die Katze mich gebissen hatte. Ich versuchte zu sprechen, doch es ging nicht. Der Schmerz in der Schulter nahm mir alles andere. Duncan verzog das Gesicht zu einer wortlosen Entschuldigung und ließ los. Mein Blut wurde zu Feuer. Ich schnappte ächzend nach Luft, schloss vor lauter Elend die Augen und zitterte.
    »Es tut mir leid, Tess …«, flüsterte er, als mein Körper zu zucken begann. Ich konnte meinen Arm und die Finger nicht mehr spüren. Instinktiv verfiel ich in den Atemrhythmus, den Kavenlow mich gelehrt hatte, als er vor so vielen Jahren meine Widerstandskraft gegen das Gift aufgebaut hatte. Auch das half nicht. Die Qual war zu viel und dauerte zu lange, als dass mein Geist sie hätte ertragen können. Ich würde in Ohnmacht fallen.
    Ich richtete den verschwommenen Blick auf Duncan und wollte ihm sagen, wie leid es mir tat, dass ich ihm misstraut hatte. Und ich wollte – falls ich nie wieder aufwachen sollte –, dass er das Letzte war, was ich sah. Mit ungeheurer Erleichterung und einem Hauch von Schuldgefühlen glitt ich in die Schwärze hinüber, und der Schmerz verschwand.
    Zwischen einem mühsamen Atemzug und dem nächsten war ich wieder in meinen Traum versetzt. Mein Geist stürzte sich auf diese Befreiung von den Schmerzen, obwohl mir bewusst war, dass sie ganz in der Nähe lauerten und nur darauf warteten, mich erneut zu überwältigen. Ich saß wieder auf einem Pferd, in demselben Wald, und die beißende Kälte geschmolzenen Schnees verdrängte meinen Schweißgestank und die Angst vor dem Tod. Der langsame Rhythmus der Hufschläge war beruhigend, er glich dem Tempo, in dem mein Herz eigentlich schlagen sollte. Der Pfad war weich und feucht und federte leicht unter den Schritten des Tieres. Ich war nicht überrascht, als ich feststellte, dass es Jy war, auf dem ich ritt.
    Diesmal waren meine Wangen trocken und meine Hände nicht verbrannt. Aber Jeck saß immer noch hinter mir und erinnerte mich ein wenig an eine Wand mit seinen kräftigen Muskeln, gehärtet in langen Übungsstunden mit dem Schwert, und dieser stillen Art, die seine Intelligenz verbarg.
    Alles war besser als die Qualen meiner Wirklichkeit, also ließ ich mich in seine Wärme sinken. Es ist ja nur ein Traum, sagte ich mir. Ich atmete tief ein und genoss den köstlichen Geruch nach Pferd und Leder. Ich war verletzt und litt Schmerzen; ich würde Trost und Erleichterung suchen, wo immer es ging. Und es gab nicht viel, was mehr Geborgenheit vermittelte als zwei Männerarme, die einen festhielten, und sei es nur im Traum. Die Erinnerung an sein unverschämtes Kompliment beim Abendessen drängte sich mir auf und gab mir freundlichere Gedanken über ihn ein. Jeck war warm, und ich schmiegte mich enger an ihn und spürte, wie er mich sanfter festhielt als zuvor.
    Meine Schultern lockerten sich, und ich achtete jetzt eher auf den dichten Wald als auf Jecks Arm, der behaglich um mich geschlungen war. Es war früh, kurz nach Sonnenaufgang, die Luft war kalt und roch nach kürzlich gefallenem Regen. Leicht verwundert stellte ich fest, dass ich weit vorn auf Jys Widerrist saß, die Beine züchtig auf einer Seite – für gewöhnlich ritt ich wie ein Mann. Wir hatten keinen Sattel, was das Reiten geradezu lächerlich schwierig machte. Der Duft und die leisen Geräusche von gut geölter Lederkleidung waren tröstlich, selbst wenn sie von Jeck kamen und nicht von Duncan.
    Meine Gedanken flogen zurück zu meinem Falschspieler, zu der Sorge und Angst in seinen Augen, als er meinen Verband lockerte und mir Schmerzen zufügte, um mir das Leben zu retten. Ich wollte zornig auf ihn sein, weil es immerhin seine Idee gewesen war, mich zu dem Punta in die Grube zu werfen, doch er hatte sicher nicht gewusst, was für ein Wesen das war, und er hatte schon miterlebt, wie ich bei Tieren erstaunliche Dinge bewirkt hatte. Er hatte so besorgt ausgesehen, und er kümmerte sich um mich. Der Kummer, der mich beim ersten Ritt durch diesen Traumwald erfüllt hatte, schwoll wieder an und schob alles andere beiseite. »Ich hätte es dir sagen sollen«, flüsterte ich. »Es tut mir leid. Wenn ich die Zeit zurückdrehen und irgendetwas anders machen könnte, dann hätte ich es dir gesagt.«
    »Mir was gesagt?«, fragte Jeck, und seine maskuline Stimme vibrierte in meinem Rücken, der an seiner Brust

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