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Die gesandte der Köingin Tess 2

Die gesandte der Köingin Tess 2

Titel: Die gesandte der Köingin Tess 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cook
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zögerlich: »Die Kunst daran ist, so wenig wie möglich zu handeln. Verhalte dich wie eine Beobachterin, nicht wie ein Teil des Traums selbst. Lass die Dinge geschehen und tu das, was sich richtig anfühlt, auch, wenn es etwas ist, das du normalerweise nicht tun würdest. Du kannst nicht richtig an der Zukunft teilhaben, wenn du dich nur auf die Erinnerungen von heute verlässt.«
    Das verstand ich nicht, und ich fragte mich, ob er sich absichtlich so rätselhaft ausdrückte, damit ich mir dumm vorkam. Als er mein Schweigen bemerkte, fügte er hinzu: »Ich meine Folgendes: Als wir hier angefangen haben, hatte ich den Arm um deine Taille gelegt und habe dich festgehalten. Wenn du mich nicht schlägst, lege ich meine Hand jetzt wieder da hin, dann wären wir der wahren Zukunft ein Stückchen näher, als wir es jetzt sind.«
    Ich kniff die Augen zusammen, aber ohne richtigen Sattel war es anstrengend, mich allein auf Jy zu halten, also nickte ich. Die Erinnerung daran, wie ich mich an seinen Körper geschmiegt hatte, stieg in mir auf, und ich erinnerte mich an das Gefühl der Geborgenheit, das ich dabei empfunden hatte. Und all das war in meinen Gedanken, dachte ich.
    Zögerlich hob er den Arm und schlang ihn um mich, mit der gleichen unentrinnbaren Kraft wie damals, als er mich entführt hatte. Ich betrachtete seine braungebrannte Hand, die mich festhielt. Ganz kurz blitzte das Gefühl auf, so sei es richtig, dann verschwand es wieder. »Nicht so fest«, flüsterte ich, und nur ein Teil meiner Nervosität kam daher, dass ich allmählich begriff, was er meinte. Der Rest hatte damit zu tun, dass er mich überhaupt so im Arm hielt.
    »Dachte ich auch«, hauchte er, und seine Finger lockerten sich. Dieser leichtere Griff wirkte unangenehm zärtlich. Schlimmer noch, ich konnte spüren, dass es so vollkommen richtig war – es fühlte sich an, als rasteten Bolzen ein. Ich wusste, wenn ich den Rücken an ihn lehnte und den Kopf an seine Wange lehnte, würde es sich sogar noch richtiger anfühlen, aber das würde ich nicht tun.
    Stattdessen übergab ich Jeck widerwillig die Zügel. »Ja«, sagte er leise, und ein Arm seiner Uniform schob sich an mir vorbei. »So ist es besser.«
    »Was noch?«, fragte ich leise, damit er nicht hörte, wie meine Stimme zitterte. Mir war schlecht, denn meine Emotionen bissen sich geradezu – ich erlebte meine echten Gefühle, Unbehagen und Angst, und zugleich die Traumgefühle, bitteren Zorn, Enttäuschung, Selbstvorwürfe. Ich fragte mich, ob Jeck das Gleiche durchmachte.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete er. »Die Unterhaltung wird uns sicher nicht genau gelingen, aber das hier?« Er holte tief Atem, und seine Brust drückte sich einen Moment lang an meinen Rücken, ehe er sich zurücksinken ließ. »Das wird geschehen.«
    Er klang so unglücklich, wie ich mich fühlte, und ich war froh, dass ich meine kurze Vision von dem Floß, auf dem ich mit gefesselten Händen saß, ganz allein gehabt und nicht mit ihm geteilt hatte. Zumindest glaubte ich das; der Jeck auf dem Floß war nicht bewusst in dem Traum gewesen, so wie dieser hier. Aber die Stimme in meinem Kopf … das war seine Stimme gewesen.
    »Der Traum auf der Strandläufer ?«, fragte ich zaudernd.
    »Das war kein Traum«, sagte er, und seine tiefe Stimme klang angespannt. »Das ist jetzt.«
    »Aber … es ist nicht möglich, die Gedanken eines anderen Menschen zu teilen«, stammelte ich. Ich hatte ihn so oft als Übungsobjekt für die Verfolgung von Emotionen benutzt – womöglich hatte mich das empfänglicher für seine Gedanken und Gefühle gemacht, als gut war.
    Ich wandte mich zu ihm um, aber er wollte nicht von den Blättern aufblicken. Die Muskeln an seinem kantigen Kiefer spannten und entspannten sich mit dem Gang seiner Gedanken. »Nein, ist es nicht«, sagte er schließlich.
    »Aber wir teilen sie doch gerade«, protestierte ich.
    Jecks Blick begegnete meinem und huschte sofort wieder weg. »Sobald mir klar wurde, was geschieht, bin ich unter Deck gegangen und habe mich bis an meine Grenze vergiftet«, sagte er mit leiser, zögerlicher Stimme, in der eine ungewohnte Verletzlichkeit mitschwang. »Wie viel Gift hast du dir nur verabreicht, um mich zu finden? Du bist verrückt. Das weißt du, nicht wahr?«
    Jetzt war ich es, die den Blick abwandte, obwohl ich glaubte, einen Hauch staunender Bewunderung in seinen Worten gehört zu haben. »Ich habe nicht versucht, dich zu finden«, erwiderte ich kaum hörbar. »Die Piraten

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