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Die Geschichte Der Kinder Hurins. Sonderausgabe.

Die Geschichte Der Kinder Hurins. Sonderausgabe.

Titel: Die Geschichte Der Kinder Hurins. Sonderausgabe. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ronald Reuel Tolkien
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den Geächteten, den Feinden der Menschen, aufhielt. Als der Winter anbrach, kehrten sie alle zum König zurück, mit Ausnahme von Beleg. Jetzt, da alle anderen aufgegeben hatten, setzte er die Suche auf eigene Faust fort.
    Aber in Dimbar und entlang den Nordmarken Doriaths hatten die Dinge eine schlimme Wendung genommen. In den Gefechten dort sah man den Drachenhelm nicht mehr, und auch der Langbogen wurde vermisst. Die Knechte Morgoths wurden frecher; ständig wuchs ihre Zahl, und ihre Dreistigkeit nahm zu. Der Winter kam und ging, und im Frühling erneuerten sie ihren Angriff: Dimbar wurde überrannt, und die Menschen in Brethil gerieten in Angst, denn außer im Süden trieb das Böse jetzt an allen ihren Grenzen sein Unwesen.
    Fast ein Jahr war jetzt seit Túrins Flucht vergangen, und noch immer war Beleg auf der Suche nach ihm, und seine Hoffnung schwand. Auf seiner Wanderung stieß er nach Norden zu den Teiglin-Stegen vor. Dort vernahm er die schlechte Nachricht vom erneuten Eindringen der Orks aus Taur-nu-Fuin, kehrte um und gelangte zufällig zu den Siedlungen der Waldmenschen, kurz nachdem Túrin diese Gegend verlassen hatte. Dort hörte er eine merkwürdige Geschichte, die sich die Leute erzählten. Ein hochgewachsener, herrischer Mann, ein Elbenkrieger, wie manche sagten, sei in den Wäldern aufgetaucht, habe einen der Gaurwaith erschlagen und die Tochter Larnachs gerettet, die von den Wolfsmännern verfolgt worden sei. »Sehr stolz war er«, erzählte Larnachs Tochter Beleg, »mit hellen Augen, die mir kaum einen Blick gönnten. Doch er nannte die Wolfsmänner seine Kameraden und weigerte sich, einen zweiten Mann zu töten, der dabei war und seinen Namen kannte: Neithan hat er ihn genannt.«
    »Kannst du dieses Rätsel lösen?«, fragte Larnach den Elben.
    »Ich kann’s, leider«, sagte Beleg. »Der Mann, von dem ihr sprecht, ist der, den ich suche.« Doch mehr von Túrin erzählte er den Waldmenschen nicht. Aber er warnte sie vor dem Unheil, das sich im Norden zusammenbraute. »Bald werden die Orks raubend und plündernd in dieses Land einfallen, und sie werden so zahlreich sein, dass ihr ihnen nicht werdet widerstehen können«, sagte er zu ihnen. »In diesem Jahr ist es so weit: Ihr müsst entweder eure Freiheit aufgeben oder euer Leben. Geht nach Brethil, ehe es zu spät ist.«
    Dann machte er sich eilig auf den Weg und suchte nach den Lagerplätzen der Geächteten und nach Hinweisen, ausdenen er schließen konnte, wohin sie gezogen waren. Zwar fand er bald Spuren, doch Túrin hatte bereits mehrere Tage Vorsprung und zog rasch weiter. Er fürchtete die Verfolgung durch die Waldmenschen, und so wandte er alle Kunstgriffe an, die er kannte, um jeden, der ihnen folgen könnte, zu täuschen und irrezuführen. Westwärts führte er seine Männer, fort von den Waldmenschen und von den Grenzen Doriaths, bis sie an den Nordrand des großen Hochlands kamen, das sich zwischen den Tälern des Sirion und des Narog erhob. Dort war das Land trockener, und der Wald endete jäh an einer Kammlinie. Unterhalb davon war die alte Südstraße zu sehen, die von den Teiglin-Stegen emporkam, um entlang der westlichen Grenze der Hochmoore nach Nargothrond weiterzuführen.
    Dort blieben die Geächteten eine Zeit lang, wobei sie sich nur selten länger als zwei Tage an einem Lagerplatz aufhielten, und auf dem Marsch ebenso wie bei der Rast hinterließen sie nur wenige Spuren. So kam es, dass sogar Beleg sie vergeblich verfolgte. Spuren, die er deuten konnte, oder Gerüchte, die er von Leuten hörte, die durch die Wildnis streiften, halfen ihm, und er kam oft dicht an die Geächteten heran. Doch immer war ihr Lager schon verlassen, wenn er es erreichte; denn sie hatten Tag und Nacht Wachen aufgestellt, und beim geringsten sich nähernden Geräusch waren sie auf und davon. »Ach!«, rief er aus. »Allzu gut habe ich dieses Menschenkind die Kunst gelehrt, sich in Wald und Feld zu bewegen! Man könnte fast glauben, es handle sich um eine Schar von Elben.« Doch die Geächteten ihrerseits merkten, dass ihnen ein unermüdlicher Verfolger auf den Fersen war, den sie zwar nicht zu Gesicht bekamen, aber auch nicht abschütteln konnten, und ihnen wurde unbehaglich zumute.
    Nicht lange danach überschritten die Orks, wie Beleg befürchtet hatte, die Brithiach, und während ihnen Handir aus Brethil mit allen Kräften, die er aufbringen konnte, Widerstand leistete, drangen sie auf der Suche nach Beute über die Teiglin-Stege nach Süden

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