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Die Geschichte Der Kinder Hurins. Sonderausgabe.

Die Geschichte Der Kinder Hurins. Sonderausgabe.

Titel: Die Geschichte Der Kinder Hurins. Sonderausgabe. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ronald Reuel Tolkien
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»Doch davon zu sprechen hast du mir verboten. Aber höre mich nun an: Ein König oder ein Anführer eines großen Heeres hat viele Bedürfnisse. Er braucht eine sichere Zuflucht; er braucht Rückhalt und viele helfende Hände, die sich nicht mit der Kriegsführung befassen. Mit der wachsenden Zahl steigt der Bedarf an Nahrung, mehr, als die Wildnis hergibt. Und dann ist es vorbei mit der Geheimhaltung. Der Amon Rûdh ist ein guter Platz für wenige Männer; man sieht und hört von hier aus viel. Aber er steht einsam auf weiter Flur und ist von weitem zu sehen, und man braucht keine große Streitmacht, um ihn einzuschließen – wenn nicht eine Streitmacht ihn verteidigt, die weit größer ist, als die unsere es wahrscheinlich je sein wird.«
    »Dennoch will ich Herr meines eigenen Heeres sein«, antwortete Túrin, »und wenn ich falle, so falle ich. Ich stehe mitten im Weg Morgoths, und solange ich hier stehe, ist ihm der Weg nach Süden versperrt.«
    Berichte von dem Drachenhelm im Land westlich des Sirion kamen bald auch Morgoth zu Ohren, und er lachte, denn so wurde ihm Túrins Aufenthalt wieder offenbart, der lange in den Schatten und unter den Schleiern Melians verhüllt gewesen war. Doch er begann zu fürchten, Túrin könnte zu solch einer Macht anwachsen, dass der Fluch, der ihm auferlegt wurde, nichtig werden und er dem Schicksal entrinnen würde, das ihm zugedacht war, oder dass er sich wieder nach Doriath zurückziehen und sich seinen Blicken erneut entziehen könnte. Darum fasste er den Entschluss, Túrin zu ergreifen, um ihn zu quälen wie seinen Vater, ihn zu foltern und zu versklaven.
    Beleg hatte wahr gesprochen, als er zu Túrin sagte, dass sie nur die Finger der Schwarzen Hand angesengt hatten und dass diese sich nicht zurückziehen würde. Doch Morgoth verbarg seine Pläne und begnügte sich fürs Erste damit, seine geschicktesten Kundschafter auszusenden, und bald war der Amon Rûdh von Spähern umringt, die unerkannt in der Wildnis lauerten und nichts gegen die Gruppen von Männern unternahmen, die dort ein- und ausgingen.  
    Doch Mîm war sich der Gegenwart von Orks in den Landen um den Amon Rûdh bewusst, und sein Hass gegen Beleg führte ihn nun in seinem verdüsterten Herzen zu einem bösen Entschluss. Eines Tages, als das Jahr sich dem Ende zuneigte, sagte er den Bewohnern von Bar-en-Danwedh, dass er mit seinem Sohn Ibun Wurzeln für ihren Wintervorrat sammeln wolle. Doch sein wahres Ziel war es, die Diener Morgoths ausfindig zu machen und sie zu Túrins Versteck zu führen. *
    Mîm versuchte, den Orks gewisse Bedingungen abzutrotzen; die aber lachten ihn aus. Doch Mîm sagte, dass sie nichtglauben sollten, sie könnten von einem Kleinzwerg irgendetwas durch Folter erzwingen. Da fragten sie ihn, was diese Bedingungen wären, und Mîm stellte seine Forderungen: dass sie ihm das Gewicht eines jeden Mannes, den sie fingen oder erschlügen, in Eisen zahlen sollten, doch von Túrin oder Beleg in Gold; dass Mîms Haus, wenn es von Túrin und seiner Kameradschaft frei wäre, ihm überlassen bliebe und er selbst unbelästigt; dass Beleg gefesselt zurückgelassen werden sollte, damit Mîm mit ihm nach seinem Belieben verfahre; und dass man Túrin frei gehen ließe.
    Diesen Bedingungen stimmten die Ausgesandten Morgoths bereitwillig zu, ohne die Absicht, die erste oder die zweite zu erfüllen. Der Ork-Häuptling dachte, dass man das Schicksal Belegs sehr wohl Mîm überlassen könne; doch was die Forderung betraf, Túrin frei gehen zu lassen, so lautete sein Befehl: »Lebendig nach Angband!« Während er den Bedingungen zustimmte, bestand er darauf, dass sie Ibun als Geisel behalten sollten; und da bekam Mîm Angst und versuchte, von dem Handel zurückzutreten oder ansonsten zu fliehen. Doch die Orks hatten seinen Sohn in ihrer Gewalt, und so war Mîm gezwungen, sie nach Bar-en-Danwedh zu führen. Auf diese Weise wurde das Haus der Auslöse verraten.
    Es ist berichtet worden, dass das steinerne Massiv, welches die Krone oder Kappe des Amon Rûdh bildete, eine kahle, abgeflachte Kuppe hatte, die man, so steil die Seiten auch waren, über eine in den Felsen gehauene Treppe erreichen konnte, welche von der Bergmatte oder Terrasse vor Mîms Höhle emporführte. Auf dem Gipfel waren Wachen postiert, die nach anrückenden Feinden Ausschau hielten. Doch der Feind kam, von Mîm geführt, auf den Felsvorsprung vor den Toren, und Túrin und Beleg wurden kämpfend zum Eingang von Bar-en-Danwedh

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