Die Geschichte von Liebe und Sex
bedeutet der »Weißhäutige«. Als junger Mann begegnet ihm im Urwald die Amerikanerin Jane, eine attraktive Blondine, die an einer Expedition teilnimmt. Gemeinsam bestehen sie viele Abenteuer, bei denen Tarzan sie vor wilden Tieren, aber auch »wilden Afrikanern« rettet. Als Jane zurück nach Amerika geht, vermisst Tarzan seine große Liebe so sehr, dass er den Urwald verlässt, sie wiederfindet und heiratet. Sie bekommen einen Sohn, Jack, der später den Affennamen Korak erhält. Als Lord Greystoke versucht sich Tarzan mit Jane in England an die Zivilisation zu gewöhnen. Immer wieder aber deckt er die Doppelmoral der englischen Gesellschaft auf. Am Ende geht er mit Jane und seinem Sohn zurück in den afrikanischen Urwald, wo sie – unsterblich – noch heute leben.
Die Geschichte des Gorillas King Kong und seiner Freundin Ann, erschienen zuerst als Hollywood-Film 1933
Ein Jahr nach dem Riesenerfolg des ersten Tarzan-Films kommt in Hollywood bereits eine neue Erfindung aus den Filmstudios, die die Faszination einer schönen Frau für einen wilden Mann auf die Spitze treibt – die Geschichte des Riesen-Gorillas Kong (die als Hightech-Remake für rund 200 Millionen Dollar im Jahr 2005 erneut zum Kinohit wird):
Alles beginnt in den 1930er-Jahren, als der Tierfilmer Carl auf der Suche nach einer weiblichen Hauptdarstellerin die arme, aber schöne Ann in New |126| York entdeckt. Schon am nächsten Morgen segeln sie Richtung Afrika, wo es eine Insel mit prähistorischen Riesentieren geben soll. Einer der Matrosen, Jack, beschwert sich anfangs über Ann, die einzige Frau auf dem Schiff, aber verliebt sich bald in sie. Tatsächlich finden sie jene Insel, von der dumpfe Trommelschläge zu hören sind. Als sie an Land gehen, treffen sie auf »Eingeborene«, die gerade dabei sind, dem Herrscher der Insel, einem Wesen namens Kong, eine Frau zu opfern. Als der Blick des Medizinmannes auf die blonde Ann fällt, schlägt er vor, die »goldene Frau« gegen sechs Eingeborenenfrauen zu tauschen. Am Ende wird Ann von den »Wilden« gefangen und feierlich an Kong, den König der Insel, übergeben. Es stellt sich heraus, dass King Kong ein rund neun Meter großer Gorilla ist, der auf der Insel mit anderen sonst längst ausgestorbenen Tieren lebt. Als die Matrosen Ann befreien wollen, tötet King Kong alle bis auf Carl und Jack, die knapp entkommen. Auf dem Weg in seine Höhle besiegt er mehrere Dinosaurier. Während eines weiteren Kampfes zwischen King Kong und einem Ungeheuer gelingt es Jack, seine Geliebte Ann zu befreien. Carl behauptet, dass sie reich werden würden, wenn es ihnen gelänge, Kong zu fangen und in New York auszustellen – als achtes Weltwunder! Tatsächlich sehnt sich King Kong nach Ann und lässt sich in einen Hinterhalt locken und überwältigen.
In der nächsten Szene sind Carl, Jack und Ann wieder in New York und erwarten in festlicher Abend-Garderobe den Beginn der ersten Vorstellung von King Kong, der in schweren Ketten gefesselt auf einer Theaterbühne hockt. Das Publikum kreischt vor Entsetzen und Vergnügen. Alles geht gut, bis ein Fotograf mit Blitzlichtern vor Ann steht und King Kong fürchtet, dass seiner geliebten Anne etwas geschehen könnte. Mit unvorstellbaren Kräften sprengt er alle Ketten und flüchtet aus dem Theater. Auf seinem Weg durch die Straßen New Yorks wirft er Autos um, lässt einen Zug entgleisen, tötet viele Passanten und entführt Ann aus ihrem Hotelzimmer. Zuletzt klettert er mit ihr in der Hand auf das damals höchste Gebäude New Yorks – das Empire State Building. Inzwischen sind Kriegsflugzeuge gestartet, um den Riesengorilla zu beschießen. King Kong setzt Ann vorsichtig, beinah zärtlich, auf der Aussichtsplattform ab und kämpft dann gegen die feuernden Flieger. Es gelingt ihm, eine Maschine zu zerschmettern. Am Ende sind die modernen Waffen aber doch stärker und schwer verwundet stürzt er in den Tod.
*
Ausführliche Informationen zur Sklaverei und zum Kolonialismus in: van Dijk, Lutz: Die Geschichte Afrikas , Frankfurt/M. 2004, S. 73 – 120.
**
Daniel Defoe: Robinson Crusoe, Frankfurt am Main. 1981, S. 270, 272, 292.
127
128
127
128
false
|127| Ahnungen vom Unbewussten: Sigmund Freud
Robinson und Freitag, Tarzan und Jane, King Kong und Ann – welche sexuellen Sehnsüchte verbergen sich hinter der Faszination am Fremden und Exotischen? Was ist davon bewusst – was unbewusst?
Ähnlich, wie Charles Darwin unser Verständnis von der Entwicklung der Arten
Weitere Kostenlose Bücher