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Die Gesellschaft des Abendsterns

Die Gesellschaft des Abendsterns

Titel: Die Gesellschaft des Abendsterns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Mull
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Werke gehen müssen.«
    »Dale und Coulter sind ebenfalls hier unten eingesperrt«, berichtete Oma. »Voorsh war so freundlich, das zu bestätigen.«
    »Die Goblins hätten uns um ein Haar gekocht«, erzählte Seth. »Dann sagte Kendra, dass ihr sie belohnen würdet, wenn sie uns helfen. Also haben sie es getan. Ich glaube, sie wollen eine Gans.«
    »Ich werde ihnen zehn Gänse geben, wenn wir hier rauskommen«, sagte Opa. »Schnell, wie sieht euer Plan aus?«
    »Wir werden den Artefaktschlüssel holen und euch dann befreien«, erklärte Seth. »Wir haben Coulters Unsichtbarkeitshandschuh, so dass wir uns, wenn wir wieder groß werden, trotzdem noch ungesehen bewegen können.«
    »Zumindest einer von uns kann es«, korrigierte Kendra ihren Bruder.
    »Der Schlüssel zum Gewölbe ist ziemlich groß, so etwa wie ein Besen«, sagte Opa.
    »So anderthalb Meter lang?«, fragte Seth.
    »Er ist eher eins achtzig lang«, sagte Opa. »Größer als ich. Vanessa wird sich stets in seiner Nähe aufhalten. Seid auf der Hut. Sie ist überaus gefährlich. Seth, gib dich keinen Illusionen hin: Ob sie Tanu kontrolliert oder nicht, in einem offenen Kampf hast du keine Chance gegen sie. Wisst ihr, wie die Kerkerschlüssel aussehen?«

    »Ja«, antwortete Kendra.
    »Wir hatten sie immer an einem Haken neben unserem Bett«, fuhr Opa fort. »Vielleicht trägt Vanessa sie jetzt bei sich. Je nachdem, wie sich alles fügt, könnte es sein, dass ihr an die Kerkerschlüssel nicht herankommt. Außer dem Wichteltunnel gibt es nur einen einzigen Weg hier heraus, deshalb könntet ihr leicht zusammen mit uns hier festsitzen. Wenn es zum Schlimmsten kommt, holt den Artefaktschlüssel und flieht aus dem Reservat. Wir können nur hoffen, dass der Sphinx euch finden wird.«
    »Und wenn alles schiefgehen sollte, lasst den Artefaktschlüssel zurück und rettet euch«, sagte Oma. Dann drehte sie sich zu Opa um. »Wir sollten sie jetzt besser gehen lassen.«
    »Unbedingt«, erwiderte Opa. »Sollte die Wirkung des Tranks nachlassen, bevor ihr die Küche erreicht, ist alles verloren.«
    »Es gibt eine Miniaturtreppe, die nur für die Wichtel ist«, sagte Oma. »Haltet nach dem Loch am Fuß der großen Treppe Ausschau.«
    »Findet ihr im Dunkeln den Weg?«, fragte Opa.
    »Kendra kann im Dunkeln sehen«, antwortete Seth.
    »Ich glaube, das ist noch etwas, das mit meiner Feenartigkeit zusammenhängt«, sagte Kendra.
    »Kannst du dich noch an den Weg erinnern?«, erkundigte Oma sich.
    »Ich denke, ja«, sagte Kendra. »Zur Tür hinaus, dann nach rechts, dann nach links, dann wieder nach rechts, dann durch die Tür und die Treppe hinauf.«
    »Braves Mädchen«, lobte Opa. »Beeilt euch.«
    Kendra und Seth huschten durch den Schlitz in der Tür. »Viel Glück!«, rief Oma ihnen nach. »Wir sind sehr stolz auf euch.«

KAPITEL 17
Der Schlüssel
    K endra hielt Seth an der Hand, während sie den Flur entlangrasten. In ihrer gegenwärtigen Größe kam ihnen der Korridor so groß wie eine Turnhalle vor. Als sie das Ende des Flurs erreichten, wo sie nach links abbiegen mussten, wurde Seth langsamer. »Dieser Handschuh wird immer schwerer«, keuchte er.
    »Lass ihn mich für eine Weile tragen«, bot Kendra an. Seth überreichte ihn ihr ohne Protest. Der Handschuh war nicht besonders schwer, aber er war sperrig, als versuche man, zwei nicht zusammengerollte Schlafsäcke zu tragen. Mit dem Handschuh unter dem Arm eilte Kendra weiter, so gut sie konnte.
    »Ich wünschte, ich hätte Infrarotsicht wie du«, bemerkte Seth.
    »Infrarot?«
    »Oder Ultraviolett. Was auch immer. Ist normales Licht jetzt zu hell für dich?«
    »Es ist genau wie immer. Können wir später weiterreden? Mir geht die Luft aus.«
    Schweigend liefen sie weiter. Der Flur war endlos. Kendras Herz hämmerte, und ihr Seidenkleid war so von Schweiß durchnässt, dass es sich ganz schleimig anfühlte. Der sperrige Handschuh baumelte bei jedem Schritt klatschend hin und her.
    »Ich muss für eine Minute gehen«, stieß Kendra schließlich hervor. Sie verlangsamten ihren Schritt.

    »Ich kann den Handschuh wieder übernehmen«, sagte Seth. Kendra reichte ihn ihrem Bruder.
    »Ich muss trotzdem gehen, nur ein kleines Stück«, bat Kendra. »He, da ist ja schon die letzte Abzweigung.«
    »Danach ist es immer noch ein ganzes Stück bis zur Tür, und dann kommt die Treppe«, rief Seth ihr ins Gedächtnis.
    »Ich weiß, ich werde mich gleich wieder erholen. Tut mir leid, dass ich uns so aufhalte.«
    »Machst du Witze?

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