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Die Gesichter der Zukunft

Die Gesichter der Zukunft

Titel: Die Gesichter der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Moskowitz
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zuvor beschuldigt hatte. »Wenn meine Leute wüßten, daß er hier ist, sie würden ihn zu Hackfleisch machen, bevor du Papp sagen kannst. Und ich würde mich freuen, Peter, wenn du mich mit der Exekution beauftragen würdest.«
    »Ich lüge nicht«, sagte Conn. Er straffte seine Schultern. Das war nicht leicht zu erklären. »Ich gebe zu, daß ich sechs von euren Männern getötet habe. Aber es … es war ein Mißverständnis.«
    »Mißverständnis!« schnaubte Bradle.
    »Ja, genau das. Ich habe eine lange Geschichte zu erzählen, aber vielleicht werde ich nicht lange genug leben, um es zu tun. Deshalb will ich mit dem Schluß anfangen. Ich kam über diesen Hügel. Ich sah zwei Männer, die von vierzig oder fünfzig angegriffen wurden. Ich wußte nicht, wer gegen wen und weswegen kämpfte, und es war mir in dem Moment auch gleichgültig. Ich half einfach denen, die es nötiger hatten. Das ist die Art, wie ich erzogen wurde, solche Dinge zu sehen.«
    »Du wurdest erzogen, unbedacht zu handeln«, sagte Rollin. »Manchmal zahlt es sich aus, den Kopf zu gebrauchen und nicht allein dem äußeren Anschein zu vertrauen.«
    »Ja«, sagte Conn. »Die beiden Burschen, denen ich aus der Patsche geholfen hatte, gingen eine halbe Stunde später auf mich los. Aus irgendeinem Grund, der mir nicht ganz klar ist …«
    »Zum Teufel mit seiner Geschichte«, sagte der Mann, der anscheinend an dem Gefecht teilgenommen hatte und noch voll Erbitterung war. »Er ist ein Swast. Er nannte die beiden seine Freunde und tötete sechs von unseren Leuten. Der neue Stollen ist eingestürzt, und die Swast haben ihn gefunden. Nicht lange, und sie werden vor unserer Tür stehen!«
    »Einen Moment«, sagte Rollin. »Dieser Mann trägt seltsame Kleider, wie ich sie noch nie gesehen habe. Du sagst, daß er eine unbekannte Waffe verwendete. Er sagt, die Swast seien aus irgendeinem Grund auf ihn losgegangen. Ich möchte diesen Grund erfahren.«
    »Ich glaube, der Grund war, daß ich Bücher bei mir habe«, sagte Conn. »Sie nannten mich einen Leser und wurden wütend.«
    Ein verdutztes Schweigen folgte. Conn stand da und sah zu, wie der Tisch, die Gesichter und der Höhlenraum langsam um seinen Kopf zu kreisen begannen.
    »Bücher, sagst du?« forschte Rollin ungläubig.
    »Bücher, sagte ich!« rief Conn, am Ende seiner Kraft. Er schwang den Rucksack von seiner Schulter, fischte darin herum und warf auf den Tisch, was ihm in die Hände kam, Bücher, Aufzeichnungen, Kuverts mit Zeitungsausschnitten, alles. »Bücher, sagte ich!« brüllte Conn. »Und ich meine Bücher, Bücher, Bücher!«
    Er fuhr herum und schlug Bradle einen wilden Schwinger hinters Ohr. Der Mann brach zusammen. Conn warf sich über den Tisch und rammte beide Fäuste in den Magen des feindseligen Mannes, der mit verblüfftem Gesichtsausdruck zusammenklappte. Conn wandte sich um und wollte durch den Vorhang auf dem Höhlenraum stürzen, aber der rauhe Sandsteinboden kam ihm zuvor, sprang hoch und schlug ihn voll ins Gesicht.
     
4.
     
    Rollin sagte: »Tut mir leid, daß wir dich niederschlagen mußten.«
    Conn wälzte sich mühsam herum und setzte sich auf. Er saß auf einer schmalen, harten Pritsche in einem mittelgroßen Höhlenraum. Um ihn waren Wandregale mit Flaschen, Öllampen, Kerzen, Steingeschirr und vielen Gläsern in verschiedenen Formen. Ein Rohr mit einem Wasserhahn am Ende hing von der Decke. Darunter war ein steinernes Becken. Ein großer, mit Gerätschaften und Gläsern beladener Tisch nahm die Mitte des Raumes ein. Rollin war allein mit ihm.
    »Dies ist mein Laboratorium«, sagte Rollin.
    Conn stöhnte und blickte aus dem glaslosen Fenster, das sich in die Helligkeit der Hauptgrotte öffnete. Er fühlte sich erschöpft und fiebrig. »Hör zu«, sagte er. »Entweder seid ihr alle verrückt, oder ich bin es. Wenn ich verrückt bin, könnt ihr mich einsperren. Aber vorher muß ich dir etwas erzählen, denn wenn ich meine Geschichte nicht an den Mann bringen kann, werde ich wieder einen Anfall kriegen und versuchen, alles kurz und klein zu schlagen.«
    »Rede, soviel du willst«, sagte Rollin ruhig. Er zeigte auf die Bücher und die anderen Unterlagen, die neben Conns Rucksack auf dem Tisch lagen. »Mir scheint, du hast wirklich eine Geschichte zu erzählen.«
    »Welches Jahr haben wir?« fragte Conn.
    »2975.«
    »Tatsächlich, eh? Nun, Rollin, sieh zu, ob du daraus schlau wirst. Ich bin ein Fremder; mein Name ist David Conn. Ich weiß nichts von Lesern, Swast oder den

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