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Die Gestrandeten - Im Sog der Zeiten, Bd. 4

Die Gestrandeten - Im Sog der Zeiten, Bd. 4

Titel: Die Gestrandeten - Im Sog der Zeiten, Bd. 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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sich Jonas zuwandte.
    »Und wer bist du?«, fragte er.
    Jonas hatte ganz vergessen, dass er immer noch als John Hudson verkleidet war und wahrscheinlich schlimmer aussah denn je nach seinem Tag am Pranger, dem wiederholten Aufenthalt in der Schaluppe und seiner Begegnung mit dem Bären.
    Jonas zerrte an seiner Maske, doch sie rührte sich nicht vom Fleck.
    »Ich bin Jonas!«, protestierte er, aber natürlich hörte sich seine Stimme völlig verkehrt an. Im Laufe des zurückliegenden Tages hatte Jonas fast vergessen, wie sehr sich John Hudsons Stimme von seiner eigenen unterschied, doch nun kehrte das Fremdheitsgefühl zurück.
    Es überraschte ihn nicht, dass HK vor ihm zurückwich.
    »Netter Versuch, Zwei«, murmelte er, »aber wenn mir diese Hologramme   – falls es welche sind   –, wenn mir keiner von euch sagen kann, wo ich den echten Jonas, die echte Katherine und Andrea finden kann, verschwinde ich von hier.«
    »Wir   –«, begann Katherine.
    Aber Jonas hielt ihr schnell den Mund zu.
    »Sag es ihm noch nicht!«, befahl er.
    Katherine zwinkerte ihm zu.
    »Ich wollte gerade sagen, dass
wir
der echte Jonasund die echte Katherine sind«, murmelte sie, auch wenn Jonas ihre Worte erstickte.
    »Ich hab es eilig, Kinder«, sagte HK. »Ich habe keine Zeit für so etwas.«
    »Doch, das hast du«, erwiderte Jonas. Er versuchte sich auf etwas zu besinnen, das HK klarmachen würde, wer sie waren. Allerdings war Zwei, bevor er seine Skrupel abgelegt hatte, HKs bewährtester Zeitanalyst gewesen; wenn er Hologramme oder andere Nachahmungen von Jonas und Katherine geschaffen hatte, dann konnte er sie mit jeder beliebigen Art von Geheimwissen ausstatten.
    Es war schrecklich. Jonas würde auf die gleiche Art von Taktik zurückgreifen müssen wie Zwei.
    »Du musst uns zuhören«, sagte er. »Wir haben Informationen, die du brauchst. Aber die werden wir dir nicht geben, ehe du dir nicht die ganze Geschichte angehört hast.«

Vierzig
    Sie hatten das Gefühl, Stunden zu brauchen, um alles zu erzählen, selbst im Zeitloch, in dem die Zeit nicht voranschritt. Vielleicht wäre es besser gewesen, Jonas hätte Katherine die ganze Geschichte erzählen lassen oder diese hätte ihm alles überlassen. So aber konnte es sich keiner der beiden verkneifen, den anderen ständig zu unterbrechen: »Nein, das Buch mit Andreas Bild, das ich auf Hudsons Schiff gefunden habe, hieß nicht
Neue Ansichten
über
die Neue Welt
, es hieß
Neue Ansichten
von
der Neuen Welt.
« »Ich habe 1611 ununterbrochen gefroren, weißt du. Wenn das mehr oder weniger auf eine Wiederholung hinausläuft, könntest du mir dieses Mal einen Mantel besorgen?« »Ich
musste
einfach in Henry Hudsons Kabine stürmen, als ich dachte, die Matrosen hätten Katherine erwischt! Was hätte ich denn sonst tun sollen?« »Warte mal   – ist das denn kein Beweis? Sieh dir mal die Papiere an, die ich von Wydowses Schreibtisch genommen habe!«
    Jonas ging davon aus, dass auch Zwei mit seinerVersion der Ereignisse dazwischenfunken würde. Oder vielleicht mit der Information, die HK wirklich wollte.
    Doch der Definator blieb stumm.
    Schließlich waren Jonas und Katherine fertig.
    »Und, glaubst du uns?«, fragte Katherine.
    HK runzelte die Stirn.
    »Ich
möchte
schon«, sagte er. »Aber   … lass mich den Definator sehen.«
    Jonas gab ihn HK.   Dieser drückte ein paar Tasten und hielt ihn sich ans Ohr. Dann hielt er sich seinen eigenen Definator vor den Mund.
    »Wir wussten nicht, was wir da taten«, sagte er verkrampft in den Definator. Wieder drückte er eine Taste und sagte dann: »Jonas? Katherine? Wir haben es versucht. Wirklich versucht   …« Wieder Pause. Weiteres Tastendrücken. »Wer denn sonst?« Pause. »
Zwei
hat wieder mit euch geredet? O nein   …«
    Katherine schnappte nach Luft.
    »Genau das hast du zu uns gesagt, als wir im Jahr 1611 angekommen sind«, rief sie. »Was machst du da? Nimmst du das etwa auf?«
    HK ließ den Definator sinken und sah sie und Jonas an.
    »Wenn all das, was ihr mir gerade erzählt habt, wahr ist, werde ich nicht wirklich in der Lage sein, von 1600 aus mit euch zu kommunizieren«, sagte HK.
    »Was?«, fragte Jonas. »Das war auch alles vorgetäuscht?Noch ein abgekartetes Spiel, von dem kein Wort wahr ist?«
    HK sah auf das Display des Definators, den Jonas bei sich gehabt hatte.
    »Oh, bis ihr das 1611 hört, ist es auf jeden Fall wahr«, meinte er. »Es ist nur nicht die ganze Wahrheit.« Er las etwas vom Display ab. »›Ich

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