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Die Gestrandeten - Im Sog der Zeiten, Bd. 4

Die Gestrandeten - Im Sog der Zeiten, Bd. 4

Titel: Die Gestrandeten - Im Sog der Zeiten, Bd. 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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–«
    »Definator«, sagte Jonas.
    Er zog das Gerät aus seinem Umhang, das auf der Stelle zu leuchten begann. Man sah, dass es seine Erscheinungsform als Windlicht des 17.   Jahrhunderts an etwas angeglichen hatte, das eher einer Art Handy ähnelte.
    »Ihr habt für eure Schlussfolgerungen eine Belohnungverdient«, drang Zweis Stimme aus dem Definator. »Nun denn, es werde Licht.«
    Der Definator wurde heller und erleuchtete einen leeren, fensterlosen und sterilen Schutzraum.
    Kein Bär ging auf sie los. In diesem Raum herrschte keinerlei Gefahr.
    Doch das spielte keine Rolle. Jonas sah trotzdem immer wieder vor sich, wie die Pranken des Bären ausholten. Er spürte den Nachhall der Todesangst, die er kurz zuvor empfunden hatte: Sein Herz klopfte, als würde die Stimme in seinem Kopf immer noch schreien: Ich muss sterben, ich muss sterben, ich muss sterben   …
    Jonas schüttelte den Definator.
    »Warum haben Sie die Sache so lange laufen lassen?«, wollte er wissen. »Warum haben Sie uns nicht früher rausgeholt? Sie hätten es tun können, sobald man mich von der Schaluppe aus nicht mehr sehen konnte. Oder sogar noch früher: als sich die Zeit verschoben hat oder was immer das war. Katherine und ich hätten sterben können!«
    »Beruhige dich   – und hör auf damit! Du machst den Definator kaputt!«, schrie Zwei. »Ich musste warten, bis du zustichst. Das Messer musste genauso tief eindringen wie das Markermesser, damit der Bär so viel Blut verliert, dass Hudsons Männer seiner Spur folgen konnten. Als sie das Messer sahen, nahmen sie an, der Bär hätte John Hudson getötet. Und der Bär war durch seine Verletzung so geschwächt, dass sie ihn erlegenkonnten. Das Fleisch hielt sie am Leben und sie hatten etwas, das sie eintauschen konnten, als sie den Ureinwohnern begegneten.«
    Das alles erzählte Zwei so leichthin, als wären der Tod des Bären, der Tod John Hudsons und das Überleben der anderen Männer nicht mehr als historische Fakten, Erfordernisse für einen ordnungsgemäßen Verlauf der Zeit, und nicht bedeutender oder wichtiger als die Tatsache, dass ein »i« einen Punkt und ein »t« einen Querstrich erforderte. Nun war es vorbei und erledigt, und das war alles, was Zwei interessierte.
    Aber Jonas hatte den heißen Atem des Bären im Gesicht gespürt. Er hatte neben seiner Todesangst auch Ehrfurcht empfunden beim Anblick des sich aufrichtenden Tieres.
    Mein armseliges Messer hat mitgeholfen, diesen Koloss zu töten?, staunte er.
    Und er hatte praktisch einen ganzen Tag damit zugebracht, John Hudsons Leben zu leben. Er hatte den Zorn abbekommen, der John Hudson gegolten hatte: Einer der Meuterer hatte sich gebrüstet, dass er dem »Strolch« gegeben habe, was er verdiene; ein anderer Meuterer hatte gestichelt, dass die Schaluppe einen Schaluppenjungen brauche, und John King hatte ihn mit dem Hals zwischen die Bretter des Prangers geklemmt.
    Jonas hatte die Fürsorge und die Anteilnahme eingeheimst, die John Hudson sich erworben hatte. Er hatteStaffe sagen hören: »Dieses Schiff wird vom falschen Hudson kommandiert.« Und er hatte gesehen, wie praktisch die komplette Schiffsbesatzung die Augen abwandte, als er am Pranger stand.
    Zudem hatte er mit den anderen Männern in der Schaluppe gesessen und wie sie um sein Leben gebangt.
    »Wer ist gestorben?«, fragte er. »Wer hat überlebt? Wen habe ich mit dem Messerstich gerettet?«
    »Na ja, letztendlich sind alle gestorben«, sagte Zwei. »So ist es nun mal. Die Menschen leben, sie sterben, die Zeit bleibt nicht stehen   …«
    »Sie wissen, was er meint!«, unterbrach ihn Katherine.
    »Philip Staffe hat überlebt«, sagte Zwei. »Er heiratete eine Ureinwohnerin und bekam Kinder   … soweit ich es vom Zusehen beurteilen kann, hatte er ein glückliches Leben.«
    Ich habe geholfen, Staffe das Leben zu retten, dachte Jonas. Die paar Minuten Todesangst waren Staffes Leben wert.
    »Und die anderen?«, fragte Katherine.
    »Hatten kein so glückliches Ende«, sagte Zwei. »Hudson wurde vor Kummer über den Tod seines Sohnes mehr oder weniger wahnsinnig. John King starb an einem mysteriösen Fieber. Und Wydowse starb nur einen Monat später.«
    »Das ist ein Monat mehr, als Sie ihm gegeben hätten!«, wandte Jonas ein.
    »Wie ich schon sagte«, fuhr Zwei mit stählerner Stimme fort. »Wir müssen die Sache vorantreiben.«
    »Warum?«, fragte Katherine. »Wir sind an einem sicheren Ort. Ein Zeitloch befindet sich außerhalb der Zeit. Hier vergeht die Zeit

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